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Exzellenzstrategie 2018 – Uni Bonn ist unter den großen Gewinnern

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Die Exzellenzstrategie ist ein bundesweiter Wettbewerb der Forschung, bei dem es für die deutschen Unis um eine hohe Summe Fördergeld und internationale Anerkennung geht. Die Uni Bonn ist mit sechs geförderten Projekten unter den ganz großen Gewinnern. 

Die Anspannung bei allen Beteiligten war groß, als am Donnerstag endlich die Ergebnisse der aktuellen Exzellenzstrategie von Bund und Ländern veröffentlicht wurden. Vor etwa genau einem Jahr gingen 195 Antragsentwürfe in die erste Runde des Rennens, dabei wurden 88 durch das Expertengremium, bestehend aus Wissenschaftlern und Politikern aus aller Welt, zu einer Vollantragsstellung aufgefordert.

Am Donnerstag wurden nun 57 Forschungsprojekte von 34 Hochschulen ausgewählt, die ab dem 1. Januar 2019 mit einer Summe von insgesamt 385 Mio. Euro im Jahr für eine Zeitspanne von sieben Jahren gefördert werden sollen. Ein wichtiger Tag also für die Zukunft der deutschen Universitätslandschaft und der deutschen Forschung im Allgemeinen. Bundesforschungsministerin Anja Karliczek spricht von einem „neuen Kapitel“ in der deutschen Spitzenforschung. Deutschland beweise, auch einem internationalen Maßstab zu genügen und diene sogar als Modell für andere Länder.

„Die Spitze liegt in der Breite“

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Und die meisten Fördergelder gehen an…
… Die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn! – Sechs Forschungsprojekte der Uni Bonn wurden zur Förderung ausgewählt, so viele, wie bei keiner anderen deutschen Universität. Bemerkenswert ist dabei, dass hier alle sieben Fakultäten der Universität beteiligt sind und dass zusätzlich in Zusammenarbeit mit außeruniversitären Institutionen.

Genau das entspricht der Wettbewerbsideologie der Exzellenzstrategie, deren Absicht es neben der Förderung deutscher Spitzenforschung vor allem ist, die Hochschulen zu einer vernetzten und interdisziplinären Arbeitsweise anzuhalten. „Nicht nur wurden hervorragende Forschungsleistungen erbracht, Unis haben sich auch vielfach strategisch neu aufgestellt und ihr Profil geschärft“, betont Karliczek. Bremens Wissenschaftssenatorin, Prof. Dr. Eva Quante-Brandt, sprach zudem von einem in Deutschland „föderal angelegten Wissenschaftssystem“, durch das die Spitze in der Breite liege. Damit ist aus politischer Sicht ein produktives Miteinander unterschiedlicher Universitäten und Institutionen in ganz Deutschland gemeint. Die herausragende Qualität aller Anträge, die daraus resultiere, wurde hervorgehoben – es gäbe keine Verlierer.

Was wird gefördert?

Die zur Förderung ausgewählten Forschungsprojekte der Uni Bonn reichen von mathematischen Herausforderungen und Quantenphysik über Mechanismen des Immunsystems und Robotik für nachhaltige Nutzpflanzenproduktion bis hin zu Digitalisierung in der Marktforschung und der Untersuchung von Sklaverei in unterschiedlichen gesellschaftlichen Zusammenhängen. Letzteres ist eines von sehr wenigen geisteswissenschaftlichen Projekten auf der Liste der geförderten Anträgen, die von den Naturwissenschaften deutlich an den Rand gedrängt werden. Zwei der auserwählten Anträge entstanden in Zusammenarbeit mit der Uni Köln und der RWTH Aachen.

Als einzige leer ausgegangen sind die Forscher*innen des Clusters „CASCADE – Computergeschützte Wissenschaft für komplexe Systeme“, welches auch philosophische Ansätze mit einbezieht und ursprünglich als einer der Favoriten galt.

Wer sich detaillierter über die einzelnen Projekte informieren möchte, kann sich auf der entsprechenden Website der Uni Bonn umsehen.

Uni Bonn bald „Exzellenzuniversität“?

Die Uni Bonn hat nun, mit mehr als zwei geförderten Anträgen, die Voraussetzung für die zweite Förderlinie der Exzellenzstrategie erfüllt: Sie kann sich für den Titel „Exzellenzuniversität“ bewerben. Dafür müssen bis zum 10. Dezember dieses Jahres weiterführende Konzepte vorgelegt werden. In dieser Etappe des Wettbewerbs werden dann auch andere Bereiche evaluiert, wie zum Beispiel die Lehre, die Infrastruktur und der Transfer innerhalb der Universität. Der Titel würde mit einer dauerhaften finanziellen Förderung einhergehen, die alle sieben Jahre neu festgelegt wird. Neben Bonn haben sich 17 weitere Universitäten und 2 Verbünde für die Teilnahme an dieser “Runde” qualifiziert, bis zu 11 Unis können am Ende auf den Titel hoffen.

Die Uni Bonn hat sich bereits mehrfach vergeblich um den Titel der „Exzellenzuniversität“ beworben. Diesmal stehen die Chancen mehr als gut. Verkündet wird das Ergebnis dieser Förderlinie allerdings erst im Juli 2019, abermals im Wissenschaftszentrum Bonn. Es bleibt also spannend…Bevor es soweit ist, darf aber gefeiert werden.

bonnFM gratuliert allen Beteiligten ganz herzlich zu diesem großartigen Erfolg!