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Bild: Sabrina Rennefeld / bonnFM

Ein halbes Jahr im August Macke Haus – Ein Rückblick

Lesezeit: 2 Minuten

Im Sommer 2015 war ich auf der Suche nach einem neuen Minijob. Mein letzter Nebenverdienst war Ende 2014 aufgrund der Haushaltskürzungen der Stadt Bonn weggefallen. Nachdem ich meinen Lebensunterhalt einige Zeit ausschließlich durch BAföG bestritt, dachte ich mir, es wäre doch auch mal wieder ganz nett sich etwas gönnen zu können. So landete ich im September 2015 im August Macke Haus

Der Künstler

Man mag es bei dem Tourismus-Marketing von Bonn kaum glauben, aber neben Beethoven hat die Stadt durchaus weitere „berühmte Kinder“. Beispielsweise den Expressionisten August Macke (*1887, Meschede – † 1914, Perthes-lès-Hurlus).

Im Sauerland geboren, trieb es die Familie des Künstlers schon bald ins Rheinland. Zunächst verschlug es sie nach Köln. 1900 kamen die Mackes schließlich nach Bonn. Der Maler war ein kleiner Revoluzer. 1904 brach er die Realschule vorzeitig ab, um ein Studium an der Königlichen Kunstakademie Düsseldorf zu beginnen. Da die Ausbildung jedoch nicht seinen Vorstellungen entsprach, brach er sie im November 1906 ab. Doch fand er in der Familie seiner zukünftigen Frau Elisabeth (geb. Gerhardt) Mäzenen, die seine Kunst förderten.

Das Wohnhaus der Mackes

1911 zog Macke mit seiner kleinen Familie – bestehend aus Ehefrau Elisabeth und ihrem kleinen gemeinsamen Sohn – in das Haus am damaligen Bonner Stadtrand. Es war von seiner Schwiegermutter hergerichtet worden. Das Gebäude war im Besitz der Gerhardts. Dort lebte August Macke, bis er in den ersten Kriegsmonaten des Ersten Weltkrieges fiel. Hier entstand das einzige Atelier von August Macke, welches seine Schwiegermutter für ihn nach seinen Vorstellungen gestaltete.

Das August Macke Haus

In dem einstigen Wohn- und Atelierhaus entstand 1991 auf Betreiben eines Bürgerschaftlichen Engagements ein Museum mit Ausbildungsstätte – das August Macke Haus an der Bornheimer Straße 96. Bisher war das Haus eher unscheinbar an der viel befahrenen Kreuzung Bornheimer Straße/ Hochstadenring gelegen.

Nach zehn Jahren wurde im September 2015 endlich der Grundstein für einen Erweiterungsbau gelegt. Am 1. Mai fand der letzte Arbeitstag im Macke-Haus statt. Nun greifen die Umbaumaßnahmen auch auf den Altbau über. Die Neueröffnung ist für den Herbst 2017 geplant. Dann wird das Museum wahrscheinlich eine neue Adresse am Hochstadenring erhalten.

Laudatio

Die Arbeit im August Macke Haus beinhaltete auch einige Dienste an Wochenenden und Feiertagen. Doch mit Kollegen wie den Macke-Menschen wird die Zeit selten lang. Wiedermal habe ich tolle Menschen kennengelernt! Sie sind nicht nur nette Kollegen, sondern auch Freunde, mit denen ich gerne etwas unternehme!

Nun ist der Nebenjob beendet. Schon zu Beginn des Minijobs wusste ich, dass die Dauer der Beschäftigung aufgrund des Umbaus nur befristet sein würde. Es bleiben mir eigentlich nur noch die Worte von Juli, um zu sagen:

Ja ich weiß,

es war ne geile Zeit,

hey, es tut mir Leid,

es ist vorbei!

Danke für eine tolle (Arbeits-)Zeit und auf viele weitere Treffen!