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Foto: Sebastian Derix/bonnFM

Telekom Baskets drehen hitziges Spiel erst in der Verlängerung

Lesezeit: 4 Minuten

Nach dem sensationellen Heimsieg gegen den FC Bayern München tun sich die Telekom Baskets Bonn gegen den Tabellenletzten RASTA Vechta schwer. Sie gewinnen das Spiel erst in der Verlängerung mit 88:83 (25:25, 43:50, 59:63, 77:77) vor 4530 Zuschauern. Julian Gamble rettet sein Team fast im Alleingang und ist auch mit 21 Punkten bester Werfer der Baskets. Topscorer des Spiels ist Vechtas Derrick Allen mit 22 Punkten.

Das Spiel beginnt mit den ersten Punkten für die Telekom Baskets durch Ojars Silinss Drei-Punkte-Wurf. Vechta antwortet von der Linie durch Christian Standhardinger mit zwei Punkten. Baskets Spieler Josh Mayo erhöht nach starken Rebound zum 8:4. Rasta Vechta bleibt durch Niklas Geseke, der zum Korb zieht, an den Baskets dran (8:6). Es ist ein hart umkämpftes und unruhiges erstes Viertel mit vielen Fouls. Die Baskets lassen in der Verteidigung zu viel zu und ermöglichen Derrick Allen die Führung für Vechta (8:10). Silins und Thompson antworten mit jeweils einen Dreier (14:12). Die Gäste gehen nach einen Rebound erneut in Führung (14:16). Danach gleicht Bonns Kenneth Horton aus (18:18). Das erste Viertel läuft auch in diesem Muster weiter: Die Gäste legen vor und die Baskets gleichen aus. Beide Mannschaften gehen beim Stand von 25:25 in das
zweite Viertel.

Bild: Sebastian Derix/bonnFM
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Baskets lassen zu viele Punkte zu

Im zweiten Viertel nutzen die Baskets ihren Ballbesitz und gehen durch Josh Mayos Drei-Punkte-Wurf in Führung (28:25). Vechta bleibt dran und verkürzt durch Besnik Bekteshi (28:27). Die Baskets nutzen ihre Chancen nicht und verlieren den Ball zu oft in der Offensive. Vechta steht gut und vor allem aggressiv am Mann. Und so bringt der Top Scorer des Spiels, Allen, die Norddeutschen erneut in Führung (30:31). Im Telekom Dome ist es still, nur die Rufe der Gästefans schallen durch die Halle. Nach dem Ausbau der Führung Vechtas überbrückt Josh Mayo die Zonen-Verteidigung von Vechta und gleicht mit dem Dreier aus (33:33). Die Baskets stehen nicht gut in der Verteidigung, foulen zu oft unter ihren Korb. So gelingt Vechta mit Hilfe von Travis Warech von der Linie und Frank Gains der Ausbau der Führung (34:37). Es bleibt das unruhige und von vielen Ballverlusten geprägte Spiel.
Den Gästen ist anzumerken, dass sie sich als Tabellenletzter einiges vorgenommen haben und den Sieg nicht kampflos hergeben werden. Die Bonner haben Mühe ihren Weg durch die Verteidigung Vechtas zu finden. Dadurch holen sie meist nur ihre Punkte von der Linie. Vechta schafft es durch Gains die Führung zu erhöhen (40:48) und der sonst so sichere Ryan Thompson wird völlig aus dem Spiel genommen. Ihm gelingt lediglich der Anschlusstreffer zum 43:50. Und so gehen die Gäste mit einer Sieben-Punkte-Führung in die Pause. Bonn hatte die komplette erste Halbzeit mehr Ballverluste und weniger Rebounds als Vechta.

Baskets drücken auf den Ausgleich

Vechtas Gains läutet zum Beginn mit einen Dreier die ersten Punkte im dritten Viertel ein (43:53). Bonn antwortet durch Anthony Dileo (45:53). Ballverluste und Fouls auf beiden Seiten machen das Spiel wiederholt hektisch und laden die Stimmung im Telekom Dome auf. Vechta baut weiter durch Phillip Neumann von der Linie die Führung aus (47:56). Bonn bleibt dran und Julian Gamble setzt ein Ausrufezeichen in dem er sich erst zum Korb durch tankt, trifft (51:57), im direkten Anschluss einen starken Rebound unter eigenen Korb holt und mit tollen Sololauf den nächsten Heber zum Korb nimmt (53:57). Der Telekom Dome kocht, weil das Spiel aber auch keine Ruhe bekommt. Beide Mannschaften leisten sich hier einen echten Fight. Nach schnellem Pass von Thompson auf Horton (55:57) kommen die Gastgeber immer näher an den Ausgleich ran. Und als Horton von der Linie zum Ausgleich trifft (57:57), scheinen die Bonner das Spiel zu bestimmen. Vechta gelingt jedoch durch den quirligen Allen wieder die direkte Führung (57:59), die durch Thompson erneut ausgeglichen wird (59:59). Zum Ende des dritten Viertels liegen die Gäste aus Niedersachsen mit 63:59 in Führung. Die Baskets stehen besser in der Manndeckung, leisten sich auch weniger Ballverluste, treffen aber zu selten den Korb.

Bild: Sebastian Derix/bonnFM
Bild: Sebastian Derix/bonnFM

Hektische Schlussphase mit spätem Ausgleich für die Baskets

Im vierten Viertel bauen die Gäste ihre Führung durch Standhardinger (60:65) und Allen (60:67) aus. Es ist jetzt ein offenes Spiel und beide Mannschaften lassen mehr Möglichkeiten zu. Als Josh Mayo von der Drei-Punkte-Linie trifft (68:72), tobt die Halle. Coach Andreas Wagner nimmt die Auszeit und nachdem Vechtas Gaines (75:68) getroffen hat, hält Gamble von der Linie die Baskets im Spiel (70:75). Nach einem tollen Lauf zieht Thompson zum Korb (72:75) und Horton trifft nach dem Ballverlust der Gäste direkt im Anschluss (74:75). Die Baskets-Fans sind jetzt voll da und feuern ihre Mannschaft an. Als Gamble von der Linie ausgleicht (75:75), findet der nervenaufreibende Fight seinen Höhepunkt in der Schlussphase. Vechta wirkt nervös und Coach Wagner nimmt erneut die Auszeit. Nach dem Foul von Mayo trifft Bekteshi unter großem Pfeifkonzert von der Linie zur Führung (75:77).
Es sind jetzt nur noch wenige Sekunden auf der Uhr. Nach der genommenen Auszeit von Coach Predrag Krunic nutzt Gamble die letzte Chance im Spiel zum Ausgleich (77:77) und rettet so die Baskets in die Verlängerung.

Julian Gamble dreht das Spiel in der Verlängerung fast im Alleingang

Die ersten Punkte in der Verlängerung holt Allen für Vechta (79:77). Thompson bringt kurz darauf die Führung für Bonn (80:79). Und dann kommt die große Show des Julian Gamble, der drei Mal hintereinander für die Hausherren trifft (82:79) (84:79) (86:81) und den Telekom Dome in ein Tollhaus verwandelt. Mit 88:83 gewinnen die Telekom Baskets zur Schlusssirene das Spiel und können sich bei Gamble bedanken, der sein Team mit 7 Punkten in der Verlängerung rettet.

Vechtas Coach Andreas Wagner ärgerte sich nach dem Spiel in der Presskonferenz über die knappe Niederlage und lobte die Einstellung seiner Mannschaft. Bonn-Coach Krunic war zufrieden und meinte, dass es kein einfaches Spiel war, die Jungs aber gut gekämpft und so einen wichtigen Sieg geholt hätten.

Auch das nächste Spiel der Telekom Baskets ist ein Heimspiel. Im Fiba Europe Cup treffen die Bonner am Mittwoch (19.30 Uhr) auf APOEL Nicosia.