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Bild: Lena Jansen / bonnFM

Ein „schottischer Sommerabend“ mit Amy Macdonald

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Cape, Gummistiefel und Regenjacke – das Outfit des Abends. Eine bunte Masse strömte am Mittwoch, den 25. Juli 2017 auf den Bonner Kunstrasen, um einen buchstäblich schottischen Sommer mit Amy Macdonald zu erleben. bonnFM war für euch bei dem feuchtfröhlichen Ereignis dabei.

Die Fans der Singer-Songwriterin Amy Macdonald, der ihr großer Durchbruch mit dem Song „ Mr. Rock & Roll“ gelang, ließen sich von dem regnerischen Wetter nicht aufhalten. 5000 Menschen machten sich auf den Weg zur bereits völlig durchnässten Kunstrasenwiese, um mit der gebürtigen Schottin ihren 10-jährigen Erfolg zu feiern.

Spotify-Newcomer Lewis Capaldi überzeugt Solo für eine ganze„Vorband“

„Thank you very much, serious“ waren die Worte, die die Ein-Mann-Vorband immer wieder nach ein paar Songs wiederholte, womit der James Bay-Verschnitt zuerst nicht gerade wortgewandt wirkte. Seine kraftvolle Stimme, die bloß von seiner Akustikgitarre begleitet wurde, verwarf diesen ersten Eindruck jedoch sofort. Voller Emotion unterstrich sie seine Texte, die inhaltlich wesentlich mehr zu bieten hatten, als die Danksagung an das Publikum. Seinem eigenen Wortlaut nach, müsse es doch komisch sein, einen Kerl auf der Bühne zu sehen ohne seinen Namen zu kennen. So geheimnisvoll widmete er sich ganz seiner Aufgabe, das Publikum auf den Hauptact einzustimmen und ging nicht weiter auf seine Person ein. Bei seinem Song „Bruises“ prasselte allerdings nicht nur der Regen auf die Erde, sondern auch die Erinnerung in so manchen Köpfen, dass der Song in beliebten Spotify-Playlists vertreten ist und man ihn das ein oder andere Mal bereits gehört hat. Hinter dem Sänger verbarg sich der schottische Newcomer Lewis Capaldi, der seit ein paar Monaten richtig Fahrt aufnimmt! Ein Sänger, der seine Person völlig in den Hintergrund stellt, mit seiner Musik überzeugt und das Publikum mit seinem ganz persönlichen Sound auf ein romantisches Konzert im leichten Regen einstimmt.

Natürlich, Offen und Bodenständig

Bild: Lena Jansen / bonnFM
Bild: Lena Jansen / bonnFM

Nach einigen sehnsüchtigen Rufen aus dem Publikum, betrat nach dieser gelungenen Einstimmung endlich die begehrte Amy Macdonald die Bühne. Überwältigt vom Anblick ihrer zahlreich erschienenen Fans und deren guter Laune, trotz des Regenwetters, begrüßte sie ihr Publikum liebevoll und bedankte sich für ihr Kommen. Der Dauerregen rückte, beim Erklingen ihrer einzigartigen und warmen Stimme völlig in den Hintergrund und schuf eine Wohlfühl-Atmosphäre der besonderen Art. Durch Einbezug des Publikums in ihre Songs, wie durch das Mitsingen des „Down, down, down“s bei ihrem Song „Slow it down“ ließ die Sängerin ein Wir-Gefühl auf dem Kunstrasen entfachen, das das ganze Konzert lang anhielt. Sie suchte immer wieder Kontakt zu ihrem Publikum und erzählte diese kleinen Geschichten, für die jeder Fan ein Konzert seines Idols besucht. Sie erzählte von einem ebenfalls verregnetem Festivaltag, bei welchem sie sich die Rockband Travis angesehen hatte. Bei dem Song „Why does it always rain on me?“ war ihr eins klar: Sie musste Gitarre spielen erlernen! Der aus der Situation heraus inspirierte Song „Youth of today“ nahm daraufhin die Hörer mit auf Macdonalds Zeitreise in ihre Vergangenheit.

Come rain, come shine

Bild: Lena Jansen / bonnFM
Bild: Lena Jansen / bonnFM

Das ganze Konzert lang legten sich Amy und ihre Band für ihr Publikum ins Zeug, um dem Wetter zu trotzen. Der Regen machte den Zuschauern dabei überhaupt nichts aus! Im Gegenteil – viele genossen es im Regen zu tanzen und fühlten ihn bei ausgelassenen Songs nicht weniger als bei den Balladen, welche mit ihren Wortspielen rund um den Regen, in Verbindung mit jenem, umso mehr eindrangen.
Seit mindestens fünf Monaten ist die schottische Sängerin schon auf Tour und hat fast genug von all den After-Show-Parties. Mit einem Schluck Tee zwischendurch hatte sie dabei immer noch die Power, sich mit einem fetzigen Song von ihrem begeisterten Publikum zu verabschieden, das noch einmal feste in die Pfützen sprang, bevor man sich, wie es sich für einen deutschen genau wie einen schottischen Sommer gehört – zuhause in die warme Wanne legte.