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Bild: Michelle Gille, Anna Haag / bonnFM

Eine Nacht mit Frida

Lesezeit: 2 Minuten

„Wann habe ich eigentlich das letzte Mal gemalt?“ Das haben sich auch unsere bonnFM Reporterinnen Anna Katharina Haag und Michelle Gille gefragt. Die beiden waren letzte Woche bei einer „ArtNight“ und haben Frida Kahlo auf die Leinwand gebracht.

Die ArtNight ist ein Kunstworkshop der besonderen Art. Man trifft sich in einer Bar oder einem Restaurant und kann dort zusammen was trinken, schnacken und zusammen einen schönen und kreativen Abend verbringen. Das Ganze findet in regelmäßigen Abständen in ganz Deutschland statt, so unter anderem auch in Bonn. Damit bringt das Berliner Startup ganz verschiedene Menschen zusammen und lässt sie den kleinen Picasso in sich entdecken. Oder auch die kleine Frida Kahlo, wie in unserem Fall: Wir waren vergangene Woche beim Themenabend zur mexikanischen Künstlerin in der „Rheinlust“ dabei und es war echt artsy. Es hat sich wieder ein bisschen angefühlt wie früher im Kunstunterricht in der Schule, nur irgendwie cooler.

„Lasst den Perfektionisten zu Hause, auch wenn es schwer fällt.“

Bild: Michelle Gille, Anna Haag / bonnFM

Anfangs waren wir allerdings doch noch etwas verunsichert, ob das auch alles so klappen würde, denn wir sind beide, hands down, nicht übermäßig talentiert. Aber auch an Anfänger ist bei dem Workshop gedacht. So haben wir unsere Frida gar nicht frei Hand gemalt, sondern stattdessen eine Acrylcollage gemacht. Das heißt wir haben ein ausgedrucktes Schwarz-Weiß-Bild bekommen, das mit speziellem Kleber auf die Leinwand geklebt wurde. Danach ging es in drei Schritten weiter: Zuerst hat man den Hintergrund gestaltet, sich dann langsam ans Gesicht gewagt, um das Ganze am Ende zu überarbeiten und Feinheiten einzubringen. Mit das Schwerste war jedoch tatsächlich den inneren Perfektionisten hinter sich zu lassen und sich einfach nur auf das Malen einzulassen. Nach etwa einer Stunde haben aber auch wir langsam unseren eigenen Stil gefunden und unsere Farben wild zusammengemischt, sodass wir abschalten und den Kopf frei bekommen konnten. Und ab dann ging es richtig gut voran. 

„Sorry Frida.“

Eigentlich klappte alles wirklich gut, außer Fridas Nase, die hat wirklich allen Schwierigkeiten bereitet. Deshalb hörte man auch ab und an ein „Sorry Frida“ aus verschiedenen Ecken des Raumes. Doch gerade für solche Fälle ist bei einer ArtNight auch immer ein lokaler Künstler dabei, um mit Tipps und kleinen Kunstgriffen weiterzuhelfen. So haben es dank der Künstlerin Anja Jaeger am Ende doch noch alle geschafft, Frida eine schöne Nase zu zaubern und auch den Rest des „Contourings“ gut hinbekommen. Ihr müsst euch aber auch nicht direkt an ein Portrait wagen. Für alle, die es lieber erst einmal mit etwas leichterem probieren wollen, gibt es auch noch eine Menge anderer Motive, wie zum Beispiel Skyline, Banksy oder Handlettering, die immer wieder wechseln. Die Hauptsache ist, dass ihr ein Thema findet, dass euch gefällt – ihr sollt euch euer Bild später schließlich auch aufhängen können. Probiert es einfach mal aus, vielleicht könnt ihr euch auch davon überzeugen, dass Malen definitiv spannender sein kann, als früher mit Wasserfarbkasten und Deckweiß. Wir waren nach unserer ersten ArtNight auf jeden Fall doch ein bisschen stolz auf unser kleines Kunstwerk und können sagen: Wir hatten eine schöne Nacht mit Frida.