You are currently viewing Eine Bereicherung für Bonn: Das Green Juice Special 2017
Bild: Aaron Tsangaris / bonnFM

Eine Bereicherung für Bonn: Das Green Juice Special 2017

Lesezeit: 2 Minuten

Bereits zum zweiten Mal fand am vergangenen Samstag die Indoor-Version des Green Juice Festivals im Bonner Brückenforum statt. Fünf Bands auf der Hauptbühne und drei Künstler auf der Acoustic-Stage bildeten das Line-Up des Events, das für die Musiklandschaft in der ehemaligen Hauptstadt einen klaren Mehrwert darstellt. Das junge Team von Forisk-Entertainment bewies einmal mehr, dass sich sein Format des Green Juice mittlerweile etabliert hat.

Mit Turbostaat aus Flensburg wurde dem Publikum ein Headliner geboten, das dem vorausgehenden Programm einen runden Abschluss verlieh. Dass deutschsprachiger Punk-Rock abseits von Plattitüden und Zeltplatzgegröhle auf den Festivals des Landes flächendeckend Gehör findet, ist unter anderem dank der norddeutschen Formation nicht erst seit gestern erkennbar. Neben dem Schlusspunkt des Abends beeindruckte vor allem der Opener der Veranstaltung in Form der Stuttgarter Band An Early Cascade. Das Quintett nutze seine knapp bemessene Spielzeit für eine gelungene Darbietung seiner Songs, die sich irgendwo zwischen Circa Survive und Coheed And Cambria bewegen. Die Komplexität ihrer Musik stach dabei aus musikalischer Perspektive aus dem doch eher simpel gehaltenen Restprogramm heraus und war nicht nur deswegen ein sinnvoller Bestandteil des Line-Ups.

Norddeutscher Flair am Rhein

Auch Matula, der zweite Act des Abends, reiste aus dem Norden der Republik an, genauer gesagt aus Hamburg, und feierte nach einer zweijährigen Pause ein Live-Comeback. Gerade dieser Umstand muss den Machern des Green Juice gutgeschrieben werden. Offensichtlich spielt nicht nur die aktuelle Präsenz einer Band beim Booking eine Rolle, sondern ebenso eine persönliche Vorstellung der Veranstalter im Hinblick auf ein interessantes Line-Up. Matulas Indie-Rock mit deutlicher Anlehnung an die sogenannte Hamburger Schule harmonierte treffend mit den Headlinern von Turbostaat. Leider erlebte das Niveau mit dem anschließenden Programmpunkt Schmutzki einen drastischen Knick.

Insgesamt erlebten die Besucher des zweiten Green Juice Special einen Abend, bei dem sich die Leidenschaft und der Blick fürs Detail bemerkbar machten. Ein größtenteils gelungenes Line-Up ging mit einer hervorragenden Organisation einher. Auch im nächsten Jahr wird damit zu rechnen sein, dass das Green Juice Festival die Speerspitze des hiesigen populärmusikalischen Live-Angebots sein wird.