You are currently viewing 4 Länder in 12 Tagen – Backpacking in Südosteuropa
Bild: Jana Schruff / bonnFM

4 Länder in 12 Tagen – Backpacking in Südosteuropa

Lesezeit: 3 Minuten

Europa hat viele schöne Reiseziele zu bieten. Oftmals vergessen und auch unterschätzt wird dabei der Osten Europas. bonnFM nimmt euch mit zu einer Rucksackreise quer durch Tschechien, Ungarn und die Slowakei.

Schon als Kind bin ich viel in Europa herumgekommen: Ob Campen in Italien, ob Ferienhaus in Schweden oder ein Wanderurlaub in Österreich. Von Europa habe ich viel gesehen. Eine Region, die ich aber bisher kaum wahrgenommen habe, ist der Osten Europas. Um diesen etwas näher kennenzulernen, entschied ich mich für eine Rundreise in den Semesterferien.
Meine Route sah folgendermaßen aus: Von Deutschland reiste ich zunächst nach Tschechien, wo ich die Städte Prag und Turnov besuchte. Mein nächster Stopp war Budapest in Ungarn. Von dort aus fuhr ich in die Slowakei, wo ich mich eine knappe Woche in Bratislava und Poprad aufhielt. Die letzten Tage meiner Reise verbrachte ich mit Sightseeing in Wien.

Gastfreundlichkeit und Offenheit

Erwartungen hatte ich vor Beginn der Reise keine. Denn mit der Abgabe meiner Hausarbeiten am Tag vor dem Reisebeginn, hatte ich kaum Gelegenheit, mir über meinen Urlaub Gedanken zu machen. Umso überraschter war ich jedoch, als ich gedanklich noch bei meinen Hausarbeiten, von einer großen Freundlichkeit und Offenheit empfangen wurde. Auf Sprachbarrieren stieß ich trotzdem schnell, denn die meisten Länder Osteuropas haben ihre eigene Landessprache. Trotzdem ist Englisch weit verbreitet und in einigen Teilen Tschechiens wird auch Deutsch gesprochen. Sobald man allerdings die Hauptstädte verlässt und sich in ländlicheren Regionen aufhält, kommt man auch mit Englisch nicht weit. Da saß ich also, alleine, im Zug von Prag nach Turnov, werde von Tschechen angesprochen und spreche selbst kein Wort der Landessprache. Trotz der Sprachbarrieren habe ich mich einigermaßen mit Händen und Füßen mit den Einheimischen verständigen können. Insgesamt habe ich die Menschen, denen ich begegnete, als sehr freundlich und offen erlebt. Egal, ob ich irgendwo nach dem Weg zum Hostel fragte oder mit meinem Zugticket Probleme hatte, habe ich viele hilfsbereite Menschen getroffen.

Von Felsenstädten und Bergseen

Bevor ich zu meiner Reise aufbrach, hatte ich keine genaue Vorstellung, was mich landschaftlich erwarten würde. Im Nachhinein hat mich die Landschaft jedoch sehr beeindruckt und überrascht. In Tschechien besichtigte ich das Český ráj, auf Deutsch das Böhmische Paradies. Der Name für die Region ist definitiv keine Untertreibung. Geprägt wird die Landschaft von den sogenannten Felsenstädten aus Sandstein. Als ich die Sandsteinfelsen zum ersten Mal sah, war ich wirklich beeindruckt. Um die Felsen zu erhalten, steht die Region unter Naturschutz und ist seit 2015 auch UNESCO Global Geopark.
In der Slowakei verbrachte ich ein paar Tage in der Bergregion Hohe Tatra. Die atemberaubend schöne Berglandschaft zog mich vom ersten Tag an in den Bann. Im Endeffekt entschied ich mich sogar dafür, meinen Aufenthalt in der Slowakei um ein paar Tage zu verlängern. Auch die glasklaren Seen der Region waren wirklich beeindruckend. Nicht nur einmal hatte ich das Gefühl, mich eigentlich in Norwegen oder Schweden aufzuhalten.

Große Vielfalt: Party in Budapest und Sightseeing in Prag

Doch nicht nur die Landschaft zog mich vom ersten Tag an in den Bann. Auch die Städte, die ich besuchte, habe ich als sehr schön und sehenswert wahrgenommen. An Budapest überraschte mich besonders das Nachtleben der ungarischen Hauptstadt. In den wenigen Tagen, die ich in der Stadt verbrachte, nahm ich an einem Bar Hopping teil, bei denen man die beeindruckenden Ruinenbars der Stadt erleben konnte, fuhr mit einem Partybus kreuz und quer durch die ganze Stadt und feierte auf einem Boot auf dem Fluss Danube. Um ehrlich zu sein, hätte ich Budapest eine so große Partyszene nicht zugetraut. In Prag feierte ich zwar weniger, dafür beeindruckten mich vor allem die Barockgebäude und besonders die Karlsbrücke, die als ein Haupttouristenziel der Stadt gilt. Wien kann man zwar nicht wirklich zum Osten Europas hinzuzählen, ist jedoch wirklich sehenswert und bietet sich gut als Ausgangs- oder in meinem Fall Endpunkt einer Reise in den Osten Europas an.

Südosteuropa – eine unterschätzte Region

Nach knapp zwei Wochen in Osteuropa und rund 2500 zurückgelegten Kilometern bleiben viele Erinnerungen und Erlebnisse. Viel mehr, als ich es in diesem kurzen Artikel zusammenfassen könnte. Trotz der kulturellen Unterschiede, habe ich die Menschen als sehr gastfreundlich erlebt und bin immer wieder aufs Neue von der Vielfalt und beeindruckenden Landschaft überrascht worden. Auch der preisliche Aspekt ist definitiv ein großer Vorteil, um den Osten Europas etwas näher kennenzulernen. Die Reise war definitiv mal ein etwas anderer und eher untypischer Urlaub. Die östlichen Länder Europas sind eine sehr unterschätzte Region, die ich aber definitiv zu bereisen empfehlen kann. Ich werde mich an den Urlaub auf jeden Fall noch lange zurück erinnern.