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Richtungswechsel

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Da geht man von der Schule ab; erfolgreich wurde ein 13 Jahre andauernder Marathon zu Ende gebracht. Und jetzt? Alle anderen scheinen zu wissen, wo es für sie hingehen soll. Nur man selbst steht offenbar ratlos „auf der Straße“. Bisher war der Weg ziemlich klar, nun gibt es aber eine ganze Reihe von möglichen Abzweigungen. Welche soll man nur nehmen? Und was, wenn man die falsche Richtung einschlägt?

Qual der Wahl

Es gab MitschülerInnen, die bereits ein halbes Jahr vor dem Abi Bewerbungen rausschickten und Vorstellungsgespräche hatten. Im Gegensatz zu mir. Klar, ich erkundigte mich auch mal nach verschiedenen Berufen und nahm Informationsveranstaltungen der Schule wahr. Zwischendurch überlegte ich mal, Psychologie zu studieren. Allerdings ist das Studium mit unheimlich viel Statistik verbunden und Mathe gehörte nicht unbedingt zu meinen Lieblingsfächern. Sonst blieb ich etwas planlos.

Letztendlich bewarb ich mich für die Fächer Germanistik und Geschichte als 2-Fach-BA. War ja auch ziemlich bequem, schließlich entsprach das genau meinen Leistungskursen. Und tatsächlich gefielen mir die Studienfächer! Sie entsprachen meinem Interesse.

Doch je länger das Studium dauerte, desto weniger konnte ich mir vorstellen, mit ihnen auf dem Arbeitsmarkt durchzustarten. Natürlich handelt es sich bei Germanistik und Geschichte um einen „offenen Abschluss“. Mit ihnen kann man so gut wie alles machen. Ein Vorteil – wenn man denn eine Vorstellung davon hätte, wohin man will. Für den etwas Planlosen hingegen eine reine Qual!

Gehe zurück auf Los!

Verschiedene Tätigkeiten, Praktika, etc. – alles half mir nicht, mich zu orientieren. Das heißt, es half mir im Grunde schon! Denn es brachte mich zu der Erkenntnis, dass ich an der nächsten Kreuzung neu abbiegen musste. Den B.A. nehme ich auf jeden Fall noch mit! Schließlich bin ich kurz vor dem Ziel.

Die vergangenen drei Jahre waren keine Zeitverschwendung und ich möchte sie nicht missen. Ich habe die Zeit in Bonn genossen bzw. ich genieße sie weiterhin in vollen Zügen! In meiner Bonn-Zeit musste ich einige Hürden bewältigen. Und nachdem man das universitäre Latinum überstanden hat, entwickelt man sowieso das Gefühl, alles schaffen zu können!

Nicht alles „Friede, Freude, Eierkuchen“

Meine neue Richtung: Ergotherapie B.Sc. Leicht wird das natürlich nicht! Mit dem ersten Studium habe ich das BAföG schon mal verpulvert! Blöde Sache, denn die Ausbildung zum Ergotherapeuten muss man bezahlen. Das bedeutet für mich eine Rückkehr in heimische Gefilde. Back to basics! Auf meinem Flur habe ich nämlich leider keinen goldscheißenden Esel stehen, der mir Miete und Ausbildung gleichzeitig ermöglicht.

Trotzdem freue ich mich auf die neue Teilstrecke! Ich habe eine neue Richtung eingeschlagen. Etwas Unbekanntes liegt vor mir! Heutzutage scheint man darauf getrimmt zu werden, von der Wiege ins Managment-Büro zu stolpern. Am besten sollte man der perfekten Einbahnstraße folgen. Doch mit Anfang zwanzig sollte man sich doch die Zeit nehmen können, sich neu zu orientieren. Um die gefällte Entscheidung wird sich schon alles fügen.