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BIld: Titel ©SquareOne/Universum

Jane Austen wäre stolz…

Lesezeit: 2 Minuten

…auf diese waffenschwingenden, selbstbewussten Damen. In der auf Seth Grahame-Smiths Roman basierenden Kinooadaption „Stolz und Vorurteil und Zombies“ gehört der Umgang mit Waffen zur guten Etikette.

Zombie-Welle statt Napoleonische Kriege

Bild: Die Bennet Schwestern ©SquareOne/Universum
Bild: Die Bennet Schwestern ©SquareOne/Universum

Wir befinden uns in England um 1811 und das Land droht von einer neuen Zombie-Welle überrollt zu werden. Egal wo man sich befindet, der potenzielle Sitznachbar könnte ein Zombie sein. Gut, wenn sich unter den langen Kleidern problemlos Messer oder Schusswaffen verbergen lassen. Und in der Shaolin-Kunst ausgebildet worden zu sein, ist doch eigentlich auch nicht schlecht. Dabei sehe es Mrs. Bennet viel lieber, wenn sie ihre fünf Töchter endlich unter die Haube bekäme. Wie praktisch, dass der unvermählte Aristokrat Mr. Bingley (Douglas Booth) in die Nähe zieht, seinen besten Freund Mr. „Grumpy-Cat-Look“ Darcy (Sam Riley) im Schlepptau. Während sich Bingley und Jane Bennet (Bella Heathcote) näher kommen, liefern sich Elizabeth Bennet (Lily James) und Mr. Darcy sowohl verbale als auch körperliche Schlachten. Gleichzeitig macht Darcys Erzfeind Mr. Wickham (Jack Huston) Liz ebenfalls schöne Augen und versucht sie zu einer friedlichen Koexistenz mit den Zombies zu überreden. Ob das gut geht?

Altbewährt, nur mit Zombies und jede Menge schwarzem Humor

Bild: Darcy und Liz ©SquareOne/Universum
Bild: Darcy und Liz ©SquareOne/Universum

Man sollte eigentlich meinen, inzwischen gäbe es genug Verfilmungen und stoffliche Einbindungen von Jane Austens „Stolz und Vorurteil“. Muss das mit den Zombies jetzt wirklich auch noch sein? Dazu gibt es von mir ein klares JA! Ich bin absolut kein Zombie-Fan und mache einen großen Bogen um „The Walking Dead“. Umso überraschter war ich von dieser innovativen Einbindung der Zombies in den Alltag der altbekannten Bennet-Familie. Liz ist nach wie vor eine starke, unabhängige Frauenfigur – hier halt noch dazu ein richtiges „Badass“. Mr. Darcy ist wie ein früher James Bond, nur mit einem viel schlechteren Bild von (Ehemänner jagenden) Frauen. Seine eigene Liebeserklärung geht auch ganz schön nach hinten los. Und sorgt für ebenso viel Action wie Humor. Und der ist, neben der recht überraschenden Handlung, der großer Pluspunkt des Films. Besonders Matt Smith, den meisten bestens bekannt als ewig herumzappelnder 11. „Dr. Who“, darf sich als blasierter Geistlicher Mr. Collins richtig austoben. Sobald die schönste Bennet-Tochter nicht mehr verfügbar ist, richtet er seine Augen auf die Nächstschönste, die jetzt natürlich seine einzig wahre Liebe ist. Auch wenn alle vor 5 Minuten seine Liebesbeteuerungen zur vorigen mitbekommen haben. Herrlich! Wer Seth-Grahames Romanvorlage schon witzig fand, der wird auch hier nicht enttäuscht. Und trotz der baldig drohenden Apokalypse geht die Romantik nicht verloren. Kritik? Die „Game of Thrones“- Stars Charles Dance und Lena Headey (als Mr. Bennet und Mr. Bingleys legendäre Zombiekillende Tante Lady Catherine de Bourgh) bleiben etwas blass. Und egal was die Männer sagen, keine der Bennets ist wirklich hässlich. Ansonsten kann man „Stolz und Vorurteil und Zombies“ gut und gerne als die Überraschungskomödie des Sommers bezeichnen.