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Bild: Jonah Lottner / bonnFM

Löcher – Das Geheimnis von Green Lake

Lesezeit: 2 Minuten

Zwei Stunden hat dieses Theaterstück das Publikum, bestehend aus Jung und Alt, in seinen Bann gezogen. Eine wirklich gute Darstellung des gleichnamigen Buches von Louis Sachar im Jungen Theater Bonn. Der bonnFM Schülerpraktikant hat sich das Stück angeschaut.

Alles beginnt mit der Vorstellung von Stanley Yelnats IV im Erziehungscamp Green Lake mitten in Texas. Er wird Mr. Sir vorgestellt, welcher einer der Leiter im Camp ist. Dann kommt ein Rückblick, wie er überhaupt nach Green Lake gekommen ist. Es fällt ein Paar Turnschuhe auf seinen Kopf, welche er nimmt und seinem Vater bringen will. Der entwickelt eine Methode, um den Geruch von Schuhen zu entfernen. Ehe er zu Hause ist, wird er von der Polizei verhaftet. Es stellt sich heraus, dass die Schuhe Clyde Livingston gehörten und versteigert werden sollten. Das Geld war eine Spende für ein Waisenhaus. Stanley wird vor die Entscheidung gestellt: Knast oder Camp Green Lake. Stanleys Vater schiebt die Schuld auf seinen Großvater Elya Yelnats, welcher der Familie einen Fluch beschert hat. Dieser wollte ein Mädchen heiraten, hatte aber einen Rivalen. Die alte Madame Zeroni half ihm, stellte jedoch eine Bedingung: Falls er sie nicht erfülle, werde sie seine Familie verfluchen. Er vergaß Madame Zeroni und seitdem sind die Yelnats vom Pech verfolgt. Damit angeblich der Charakter gebildet werden soll, müssen die Camper Löcher buddeln. Im Camp freundet er sich mit Zeltnachbar Zero an, von dem man einen niedrigen IQ vermutet, weil er kaum redet. Zero schlägt später im Stück einen Aufpasser mit einer Schaufel ins Gesicht, nachdem dieser ihn sehr stark gehänselt hat und rennt in die Wüste. Nachdem man tagelang nichts von Zero hört, macht sich Stanley auf den Weg, ihn zu suchen. Er findet ihn unter einem umgedrehten Boot, in dem er eingelegte Pfirsiche gefunden hat. Die beiden klettern den Gottes Daumen, einen Berg, hoch, da dort ausgesetzte Menschen Rettung fanden. Die beiden gelangen an ein Zwiebelfeld mit einer Quelle und überleben. Sie kehren ins Camp zurück und dürfen zurück zu ihren Eltern.

Multifunktionales Bühnenbild

Das Bühnenbild bestand aus Liegen, die die Betten der Camper darstellten. Außerdem gab es Holzgerüste mit unterschiedlichen Größen. Wenn die Kinder Löcher graben sollten, stellten sie sich zwischen die Gerüste. Die Spalten simulierten die Löcher. Je tiefer sie gruben, desto weiter gingen sie nach hinten. Da wurden die Gerüste höher. Als Zero und Stanley auf den Daumen Gottes kletterten, wurden die Gerüste umgeschoben, damit die Bühne mehr aussah, wie ein unregelmäßiger Berg. Auch Nebel ist benutzt worden, um eine zum Beispiel düstere oder traurige Atmosphäre zu erzeugen. Die Hintergrundmusik spielte bei dem Stück eine wichtige Rolle. Während die Kinder gruben, spielte eine typische Westernmusik. Durch helles Licht und Musik wurde eine sehr gute Wüsten-Kulisse erzeugt.

Buch, Film und Theaterstück

Das gleichnamige Buch kam 1998 heraus und war ein großer Erfolg und erhielt zahlreiche Auszeichnungen. In Schulen wird das Buch gerne verwendet, da es ernste Themen anspricht. Unter anderem Rassismus und Gewalt gegen Kinder, von denen beide heute noch relevant sind. Der Film ist zwar nicht so bekannt, dennoch eine gute und detailreicher Verfilmung des Buches. Der große Star ist Shia LaBeouf (Transformers 3, Indiana Jones 4), welcher Stanley Yelnats IV spielt.

Einfach gutes Stück

Zusammengefasst lässt sich schließen, dass das Stück einfach wirklich gut ist. Das Bühnenbild war funktionell und konnte Situationen gut darstellen. Die Schauspieler haben gute Arbeit geleistet und haben die Rollen sehr gut gespielt. Musik und Nebel haben für eine angespannte Atmosphäre gesorgt. Obwohl es als Kinderstück gedacht ist, würde ich das Stück für ältere Kinder, aber auch für Erwachsene,  empfehlen, weil es ernste Themen anspricht, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen.