Schluss mit kurzen Hosen!

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Wenn die Temperatur steigt, nimmt die Zahl der Kleidungsstücke ab – das ist ein allgemeingültiges Gesetz. Eine Realschule im Schwarzwald erkennt dieses Gesetz allerdings nicht an, denn dort werden jetzt kurze Höschen verboten. Unter dem Hashtag “#hotpantsverbot” wütet das Netz gegen diesen äußerst einfallsreichen Vorschlag. Ein Kommentar.

Zu meiner Schulzeit gab es an einer Schule in meinem Heimatort auch ein Klamottenverbot: Wenn man bei der Geburt ein X-Chromosom mehr abbekommen hatte, durfte man sich nicht freizügig anziehen. Das bedeutet: Keine Brüste und kein Stück des Hinterteils hatten das Recht die Außenwelt zu erblicken. Falls doch, gab es eine richtig schicke, schwarze Schürze.
Damals war das Internet aber noch Neuland und es haben nicht tausende Leute darüber gezwitschert. Die einzigen, die gezwitschert haben, waren die pubertierenden Jungs, die sich in einer sehr schwierigen Zeit in ihrem Leben mehr für weibliche Bälle als für Fußbälle interessiert haben.

Prüderie? Ja klar!

Unter dem Hashtag „#hotpantsverbot“ geht es momentan richtig ab in den sozialen Netzwerken. Der Grund: Die Altenheimwerkrealschule im Schwarzwald sagt nein zu Hotpants und ja zur Prüderie.
Plötzlich sind es die Lehrer, die entscheiden, was junge Mädchen anziehen sollen. Es sind die Lehrer, die den Kleinen die Freiheit rauben, sich morgens vor ihren Kleiderschrank zu stellen, um ein Outfit für den Tag rauszusuchen.

Schluss mit Freiheit

Den Aspekt der Freiheitsberaubung kritisieren auch viele Social-Media-Affine. „Sollen sie doch tragen, was sie wollen“, sagt eine Twitter-Userin. Ein weiterer zwitschert: „Darf ich eigentlich meinen Bart öffentlich zeigen, wenn es andere wuschig macht?“ Das ist eine sehr berechtigte Frage. Einen akzeptablen Vorschlag macht eine andere Nutzerin: „Ich finde, die Mädchen sollten morgen im Bikini zur Schule kommen“ – also da wäre ich doch dabei!
Liebe Lehrer der Altenheimschule im Schwarzwald: Die Hotpants ist lediglich ein Kleidungsstück. Sie ist kurz, da haben Sie vollkommen Recht, aber sie ist ein Lebenselixier für die heißen Tage. Wenn wir einmal das Glück haben, dass in Deutschland die Sonne über mehrere Wochen scheint, dann darf auch frau mal was Kurzes anziehen. Bei Männern ist das natürlich kein Problem. Wenn junge Handwerker im Sommer oben ohne draußen rumlaufen, schreit schließlich auch niemand: „Shirt an oder schicke schwarze Schürze!“

Die ultimative Lösung

Das Hotpantsverbot zeigt immer mehr, wie der weibliche Körper zum Sexualobjekt gemacht wird – in diesem Fall das weibliche Hinterteil. Falls irgendwelche Lehrer das nicht verstehen und das Verbot auch noch zu anderen Schulen überschwappt, sehe ich nur eine Lösung und appelliere hier an die Kleidungsindustrie: Bitte entwerft doch ein Ganzkörperkondom, in dem frau auch bei sommerlichen Temperaturen gut durch den Tag kommt. Das wäre echt lieb. Danke.