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Bild: bonnFM / Sara Bahadori

FKJ live in Köln

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Lesezeit: 2 Minuten

Ein Musiker. Zehn verschiedene Instrumente. Ein ausverkaufter Konzertsaal mit mehr als 1000 verzauberten Zuhörern. Am Montag den 11.02.2019 spielte French Kiwi Juice in der Live Music Hall das erste mal in Köln.

Manche kennen ihn vielleicht unter dem Kürzel FKJ, er ist einer der momentan populärsten französischen Musikern der jungen Neojazz Szene. Ihn als musikalisches Genie zu bezeichnen ist mehr als zutreffend. Er spielt Bass, Gitarre, Keys und Saxophon wie ein junger Gott, singen kann er übrigens auch. Der 24-Jährige kombiniert spielend Elemente aus verschiedenen Genres wie Soul, Blues und New French House und verwandelt mit seiner Loopmaschine das Ganze in einen smoothen jazzigen Vibe mit elektronischen Beats.

“Sexy Chocolat!”

Bild: bonnFM / Sara Bahadori

Das Konzert eröffnete DABEULL. Seinem originellen DJ Set verlieh er mit der Melodica einen besonderen französischen Charme. Nicht nur sein Schnurrbart war on point, sondern auch die Art, wie er in französischem Akzent “Sexy Chocolat” ins Mikro hauchte.

Nach dem Ende des Opening Acts und der kurzen Pause mit aus Lautsprechern abgespieltem französischem Hip Hop, fängt die eigentliche Show erst richtig an.

Semitransparente Leinwände werden vor der Bühne heruntergelassen, die Lichter gehen an und der Beat setzt ein.
FKJ schießt auf die Bühne und legt los. Er springt von Instrument zu Instrument und kreiert nach und nach die perfekt klingenden Sounds. Die Mischung zwischen entspanntem Rhythmus, groovy Melodien, ästhetischen Projektionen auf den Leinwänden und Regengeräuschen verwandeln die Live Music Hall in einen Raum voller Menschen, die, tief in der Musik versunken, lässig zum Beat tanzen.

Nicht nur was für die Ohren…

Durch die visuelle Darstellung von projizierten Szenen von Sonnenaufgängen bis nostalgisch wirkendem Großstadtgetümmel, zeigt FKJ, dass er die Welt der Musik genauso gut versteht, wie die der bewegten Bilder. Die im Wasser rhythmisch gleitenden Quallen und die ausschwärmenden Vögel wirken wie eine Übersetzung der im Raum herumschwirrenden Freiheitsgefühle des Publikums.

Durch die heruntergelassene Leinwand entstand auch eine physikalische Abgrenzung, welche die Musik in den Vordergrund stellte, sodass man sich voll und ganz auf sie einlassen konnte. Er selber trat dabei als Person eher in den Hintergrund.

Jazz – next Level

FKJ ist dafür bekannt mit Künstlern wie Tom Misch oder Masego zu kollaborieren. Hier wurden Rapparts und Gesänge im Vorhinein aufgenommen und abgespielt, was keinesfalls die Qualität beeinträchtigt hat. Silhouetten der Musiker wurden kunstvoll auf die Leinwand projiziert und hoben die gesamte Show auf das nächste Level.

In den zwei vollen Stunden seiner Performance spielte er auch zwei brandneue, noch unveröffentlichte Lieder, die das Publikum dankbar feierte. Währenddessen wirkte er sehr ausgeglichen und bescheiden.

FKJ verbindet

FKJ schafft es den Jazz neu zu erfinden und originell weiterzuentwickeln. Dadurch scheint er auf eine Art und Weise genreübergreifend zu überzeugen.

In Gesprächen mit anderen Zuhörern nach dem Konzert wird schnell klar, dass Menschen mit ganz verschiedenen Musikgeschmäcken an dem Abend zusammengekommen sind.

Seine Kunst wird auch in den nächsten Städten seiner Tour in Dänemark, Großbritannien, Kanada und den USA auf Bewunderung treffen und wahrscheinlich bald die ganze Welt verzaubern.

Ein Artikel von Sara Bahadori und Caroline Jüngermann.