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Bild: antira.info

„Say It Loud, Say It Clear, Refugees Are Welcome Here“

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Wer am Dienstagvormittag über den Kaiserplatz wollte, sah schon von weitem ein großes Polizeiaufgebot. Grund dafür war der „Refugee Schul- und Unistreik“. Dazu hatte das Bündnis „Bonn stellt sich quer“ aufgerufen. Dem Aufruf sind ca. 500 Schüler und Studenten nachgegangen, die für das Bleiberecht von Flüchtlingen demonstrierten. Bei der Demo ging es auch darum, Solidarität zu zeigen und ein Zeichen zu setzen, dass Flüchtlinge hier willkommen sind.

„Kein Mensch ist illegal, Bleiberecht überall!“

Parolen wie diese waren während der gesamten Zeit von den Demonstranten zu hören. Viele hatten Schilder oder Banner bei mit Aufschriften wie „Kein Mensch ist illegal“, „Refugees Welcome“ oder „No Borders, No Nation, No Isolation, No Deportation“. Auch die Redebeiträge auf der Demobühne waren ein eindeutiges Zeichen für Solidarität mit Geflüchteten – aber auch ein Zeichen gegen die deutsche Asylpolitik. Kritisiert wurde hier beispielsweise die Bürokratie: „Wisst ihr, warum Flüchtlinge nicht arbeiten können? Weil ihre Anträge nicht bearbeitet werden! Wenn man sieben Monate darauf wartet, seinen Antrag stellen zu dürfen, dann wartet man sieben Monate lang eingepfercht in einer Turnhalle in einem Flüchtlingsheim, sieben Monate ohne arbeiten zu können, ohne studieren zu dürfen“.

Zusammenarbeit mit den Flüchtlingen sehr positiv

Viele der Demonstranten engagieren sich auch aktiv in der Flüchtlingshilfe wie zum Beispiel in Flüchtlingscafés oder Willkommensinitiativen – natürlich ehrenamtlich.  Ein Demonstrant erzählte, dass er ein Konzert für Flüchtlinge organisiert hatte. Bei der Arbeit mit Flüchtlingen schätzt er besonders die harmonische Atmosphäre sowie den Austausch verschiedener Kulturen und das Miteinander: „Ist halt schön, wenn da dann wieder was wie Nächstenliebe aufkommt in einem christlichen Land, was Nächstenliebe schon lange vergessen hat“.

Ausschreitungen am Kaiserplatz

Die meisten demonstrierten zwar friedlich, dennoch verlief die Demo nicht ohne Zwischenfälle. Ein Demonstrant wurde laut eigenen Aussagen von der Polizei herausgegriffen. Ihm wurde vorgeworfen, mit Sprühkreide Schüler dazu aufgerufen zu haben, bei der Demo mitzumachen. Außerdem sprach er von „übertriebener Polizeigewalt, die wir immer wieder sehen“. Ihm habe die Polizei „an den Kopf gegriffen, in den Bauch geschlagen“. Die Polizei wollte sich zu dem Vorfall nicht äußern. Auch laut anderen Medien kam es zu weiteren Zwischenfällen am Kaiserplatz.