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Bild: © 2017 Twentieth Century Fox

A Cure for Wellness: Ein Heilmittel gegen das Wohlbefinden

Lesezeit: 3 Minuten

An einem Ausflug in ein Wellness-Center in den Schweizer Alpen kann doch eigentlich nichts verkehrt sein. Spielen, lesen, Massagen, ein herrlicher Ausblick fernab vom Berufsalltag, dazu Dampfbäder und jede Menge Wasser aus der hauseigenen Quelle trinken. Da möchte man doch gleich für immer bleiben… oder? bonnFM über A Cure for Wellness (Kinostart 23.2.2017).

Einmal Urlaub für immer bitte

Das scheint sich auch der CEO einer großen Firma zu denken, der trotz einer geplanten Fusion einfach nicht mehr auftaucht. Der ehrgeizige Überflieger Mr. Lockhart (Dane DeHaan) wird vom Vorstand damit beauftragt, ihn schnellst möglich zurück zu holen. Doch kaum in idyllischer Berglandschaft angekommen, wird Lockhart schnell selbst zum Patienten. Und beginnt schon bald an seinem Verstand zu zweifeln. Gemeinsam mit der Spezialpatientin Hannah (Mia Goth) versucht er dem Geheimnis der Einrichtung und seinem Wasser auf die Spur zu kommen.

Bild: © 2017 Twentieth Century Fox
Bild: © 2017 Twentieth Century Fox

Wasser, überall Wasser

Der rote Faden des Films wird einem am Anfang des Films gerade zu ins Gesicht geschüttet. An Hinweisen, was hier eigentlich wirklich abgeht, wird wenig gespart, sodass sich jeder Zuschauer eigentlich nach einer halben Stunde denken kann, worauf es hinausläuft. Und trotzdem ist der Film Spannung pur! Wer nur eine Sekunde die Augen schließt, verpasst eine packende Kameraeinstellung nach der Nächsten, die von der ersten Sekunde des Films an untermalt werden mit Benjamin Wallfischs dramatischer Musik. Ohne diese beiden Komponenten könnte es auch nur ein Ausflug zum Wellness-Urlaub sein, aber jeder Blick und jeder Tusch schreit den Zuschauer an: Hier geht etwas nicht mit rechten Dingen zu!
Wenn da fast schon fröhlich Rammstein durch die Dorfkneipe hallt, während Hannah dazu tanzt und die umherstehenden Gothics sie als Freak bezeichnen. Dann ist das fast schon wieder komisch. Oder extrem seltsam. Wie eigentlich alles.
Das Sanatorium (gedreht wurde u.a. organisiert von Studio Babelsberg auf Burg Hohenzollern) selbst mit all den alten Wassertanks, Dampfbädern und komplett in Weiß gekleideten Bewohnern, wirkt von Anfang an abschreckend. Wie so oft bei Psycho-Thrillern der Fall, kommt schnell die Frage auf: Kann man seinem Geist vertrauen? Oder ist alles vielleicht doch nur ein Traum? Oder eine Halluzination? Bewirkt durch das alles Gift aus dem Körper spülende Wasser? Wer weiß…

Bild: © 2017 Twentieth Century Fox
Bild: © 2017 Twentieth Century Fox

Fast perfekt inszeniert von Gore Verbinski

Mit „A Cure for Wellness“ kriegt der Zuschauer einen 147min langen Psycho-Horror-Thriller, der trotz absolut vorhersehbarer Story, einfach grandios ist! Wer Dane DeHaans packende Vorstellung in seinem Durchbruchsfilm „Chronicle – Wozu bist du fähig?“ gefallen hat, wird auch hier nicht enttäuscht. Wie schon in „The Amazing Spiderman 2“ wird dem armen Kerl körperlich und geistig einiges abverlangt. Jason Isaacs kann im Gegensatz zu seiner ehemaligen Rolle als Lucius Malfoy in den Harry Potter Filmen richtig sympathisch und einnehmend sein, auch wenn die Frage bleibt wie weit man dem Leiter des Sanatoriums trauen kann. Mia Goth wirkt dazwischen fast wie aus einer anderen Welt, was vielleicht auch gut so ist. Bei der Besetzung gibt es also nichts zu meckern, die Inszenierung ist Top, auch wenn weniger hier vielleicht mehr gewesen wäre. Aber überzeugt Euch auf jeden Fall selbst, denn wer weiß schon, was am Ende wirklich passiert ist.