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Quelle: © 2018 Twentieth Century Fox

Bad Times at the El Royale – Kammerspielthriller zwischen Nostalgie und Paranoia

Lesezeit: 2 Minuten

Am 11. Oktober 2018 startet der Film Bad Times at the El Royale in den deutschen Kinos. In diesem Kammerspiel à la Tarantino treffen sieben Fremde in einem heruntergekommenen Hotel aufeinander. So viel sei gesagt – nicht alle werden es unbeschadet wieder verlassen…. Eine spoilerfreie Kritik des Films von bonnFM.

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Das Hotel El Royale ist kein gewöhnliches Hotel. So viel ist klar. Dass es sich um ein heruntergekommenes Zwei-Staaten Etablissement handelt, ist dabei noch das geringste Problem…

Treffen sich ein Priester, ein Staubsaugerverkäufer und ein Kultanführer…

Im Verlauf einer regnerischen und verhängnisvollen Nacht treffen dort sieben Fremde mit mehr als sieben Geheimnissen aufeinander. Mit von der Partie sind unter anderem ein Priester, ein Staubsaugerverkäufer, eine Sängerin und eine Entführerin. Das klingt jetzt sehr nach Stereotypen – also genau das Richtige für ein gelungenes, psychografisches Kammerspiel!
Umso spannender wird es, als sich bald herausstellt, dass fast jeder eine weitere geheime Identität hat und aus verschiedensten Gründen im Hotel ist.

 

 

Der Film ist in Kapitel eingeteilt, in welchen der Zuschauer nacheinander mehr über die einzelnen Hotelgäste erfährt. Das bietet eine gute Grundlage für das wahrhaft Reizvolle: die Interaktion der verschiedenen Akteure untereinander. In diesen Gesprächen zeigen die Schauspieler dann auch ihr wahres Talent: Jeff Bridges gibt einen beeindruckend dementen, aber nichtsdestotrotz unberechenbaren Priester ab. Jon Hamm brilliert als unsympathischer und teils rassistischer Verkäufer. Chris Hemsworth hingegen, in seiner Rolle als Charles-Manson-mäßiger Sektenanführer beeindruckt vor allem mit seinen Bauchmuskeln.

Die Ähnlichkeiten zu Tarantinos The Hateful Eight sind wohl kaum zu übersehen. Allerdings ist der Tausch von Schnee gegen Regen und der Westernhütte gegen das Hotel wahrlich eine gute Entscheidung. Die Kulisse des Films strahlt nämlich eine kultige Atmosphäre der Nostalgie der 1960er Jahre aus. Gepaart wird diese mit der Spannung der Handlung und einer durch mysteriöse Geheimgänge des Hotels hervorgerufenen Paranoia.

Empfehlenswert ist der Film Bad Times at the El Royale für: Kammerspielenthusiasten, Tarantino-Fans, Noir-Thriller-Liebhaber, Freunde der Ästhetik und des Pittoresken sowie Chris-Hemsworth-Anbeter/-innen.