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Bild: Katharina Ernst / bonnFM

Pizza, Pasta und Gelato in „la città eterna“

Lesezeit: 6 Minuten

Rom, die „Ewige Stadt“, hat neben antiken Bauten, kulinarischen Genüssen, gastfreundlichen Einwohnern und einem regen Nachtleben noch so einiges mehr zu bieten. bonnFM reist.

Grau, grau, grau, soweit das Auge reicht. Wenn man so an einem Nachmittag mitten im August aus dem Fenster schaut, möchte man einfach nur weg. Dank billigen Flügen kann man heute zum Glück einfach mal so zum Flughafen fahren, ins Flugzeug steigen und nach nicht einmal anderthalb Stunden Flug in Rom bei blauem Himmel und weit über 20 Grad wieder aussteigen. Drei Tage in der Geburtsstadt Julius Caesars haben mich diese einfach nur lieben lassen.

Rom Zentrum: Trevi Brunnen, Pantheon, Piazza Navona

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Unseren ersten Tag in Rom haben wir mit einem Kreuzzug durch die Innenstadt begonnen. Von der Kirche am Kopfe der Spanischen Treppe aus hat man einen wunderbaren Blick über den Piazza di Spagna. Weiter ging es zum Trevi Brunnen, der mit seiner Größe einfach unfassbar beeindruckend ist und zu Selfies, Pärchen- oder Gruppen-Fotos geradezu einlädt.
Was man hier auf keinen Fall vergessen darf, ist der Münzwurf. Und so geht’s: Eine Münze mit dem rechten Arm über die linke Schulter (auf gar keinen Fall anders!) werfen. Das soll dazu führen, dass man schon bald nach Rom zurückkehrt. Wer ein bisschen mehr Geld investieren will, kann eine zweite Münze werfen und soll sich dann Legenden zufolge in einen Römer oder eine Römerin verlieben. Mit einer dritten Münze steht sogar eine Heirat auf dem Plan. Wenn das doch nur immer so einfach wäre…
Wer nach der Anstrengung vom Münzenwerfen eine Pause braucht, oder wer einfach nur sehr gerne Eis isst, den sollte es danach unbedingt zum legendären Eiscafé Giolitti verschlagen. Sahnige, fruchtige, klassische, oder auch sehr exotische Eissorten reihen sich aneinander. Ich habe selten so gutes Eis gegessen. Man sollte allerdings vor dem Bestellen vorne an der Tür schon bezahlen, sonst stellt man sich umsonst an.

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Ein weiterer wichtiger Punkt auf dem Kulturprogramm ist natürlich das Pantheon. Die Kirche, die früher ein Heiligtum für die römischen Götter war und heute das am besten erhaltene antike Bauwerk ist, überzeugt mit ihrer Originalität. Besonders beliebt ist das Pantheon am späten Nachmittag bzw. frühen Abend, wenn das Sonnenlicht durch die gläserne Dachkuppel fällt und das Innere des Gebäudes erleuchtet.
Den Tag ausklingen lassen kann man wunderbar an der Piazza Navona. Der Platz ist gesäumt von Straßenkünstlern, viele Touristen und Italiener entspannen an dem großen Brunnen in der Mitte des Platzes und ringsherum finden sich Restaurants, die mit guter Pizza und Wein werben. Leider ist es dank dem beliebten Status bei Touristen dort recht teuer. Etwas günstiger gibt es gute Restaurants am Campo de’ Fiori. Benannt nach einem Blumenmarkt, hat dieser Platz immer noch seinen ganz eigenen Charme erhalten.

Vatikan: Petersdom, Sixtinische Kapelle, Vatikanische Museen

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Jetzt geht es so richtig los auf den Fersen von Robert Langdon (und ja – das ist ein Buchtipp!). Unseren zweiten Tag in Rom haben wir mit einer dreistündigen Führung durch den Vatikan begonnen. Unser Guide Andrea hat uns in einem starken italienischen Akzent ein paar Geschichten und Anekdoten zu dem mit gerade einmal 900 Einwohnern kleinsten Staat der Welt bei Laune gehalten und die Hitze erträglicher gemacht. Wobei man das Gefühl hatte, dass sie selbst mehr darunter gelitten hat als die Touristen. Man kann scheinbar sein ganzes Leben lang in Italien wohnen und mit über 40 Grad trotzdem nicht so einfach klarkommen.
Die Wände und Decken der Vatikanischen Museen sind einfach atemberaubend – vom Petersdom und der Sixtinischen Kapelle brauche ich gar nicht erst anzufangen. Man kann dort die Geschichte des Ortes fast körperlich spüren.

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Die ganzen kulturellen und geschichtlichen Eindrücke haben wir beim Sonnenuntergang auf dem Hügel Gianicolo verdaut. Danach gab es noch ein Highlight: originale italienische Pizza bei Ai Marmi! Die Pizzeria habe ich vor der Reise bei gründlichen Recherchen über Rom im Internet gefunden. Auf zahlreichen Seiten wurde darauf verwiesen, man solle sich von der langen Schlange vor dem Eingang nicht abschrecken lassen. Wir waren zwar samstags da, trotzdem hätte ich nicht damit gerechnet, dass knapp 15 Leute bei unserer Ankunft gegen 21 Uhr auf einen Tisch warteten. In der Schlange lernten wir zwei andere Deutsche kennen, die erzählten, dass sie von der Pizzeria in einer kabel1-Reportage erfahren haben. Und was soll ich sagen? Eine halbe Stunde auf unseren Tisch zu warten, eine weitere halbe Stunde, bis wir bestellen durften, und dann eine dreiviertel Stunde, bis die Pizza kam, hat sich definitiv gelohnt.

Antikes Rom: Forum Romanum, Colosseum, Circus Massimo

Am dritten Tag wurde es dann so richtig geschichtlich: Das antike Rom stand auf dem Plan. Da es der erste Sonntag im Monat war, hatten wir freien Eintritt ins Forum Romanum, dem darin befindlichen Hügel Palatin und dem Colosseum. Im Forum Romanum kann man sich gut und gerne mehrere Stunden bis zu einem halben Tag aufhalten, um einen ordentlichen Überblick über die alten Ruinen des römischen Zeitalters zu erhalten.

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Das Colosseum – besonders von außen sehr schön – war dann der letzte große Tagespunkt. Das größte Amphitheater der Welt ist wie viele andere antike Gebäude in Rom noch wahnsinnig gut erhalten. Der Circus Massimo, der auch auf unserem Plan stand, stellt heutzutage nur noch ein freies Feld dar. Das kann man sich auch sparen. Dafür hat uns danach ein kleiner Geheimtipp so richtig überzeugt. Nach einer Stärkung durch Bier und Bruschetta, haben wir uns im Orangengarten abseits von den Touristenströmen entspannt. Saftig grünes Gras dank Rasensprengern, singende und Gitarre spielende Menschen und das Ganze in der angenehmen Abendsonne. Das einzige, was gefehlt hat, waren die Orangen an den Bäumen… Es ist halt leider gerade keine Orangenzeit. Von dem Orangengarten aus hat man auch nochmal einen atemberaubenden Blick über ganz Rom, auch auf den Petersdom. Und keine Sorge – man muss da nicht hin wandern, sondern nur einen kleinen Hügel hochlaufen. Abends haben wir uns die letzte Gelegenheit nicht entgehen lassen, nochmal das Nachtleben im Stadtteil Trastevere zu erleben, in dem sich auch die Pizzeria Ai Marmi befindet. Dort reihen sich kleine Cafés und Bars aneinander. Man kann sich gar nicht entscheiden, wo man zuerst hingeht. Unsere Wahl fiel auf das durch Tripadvisor ausgezeichnete Lokal Pasta and Wine, aber da sollte der Abend nicht enden. Später bekamen wir in einem Restaurant sogar einen ganzen Vorspeisenteller geschenkt – einfach aus Freundlichkeit. Wir skeptischen Deutschen haben dem ganzen nicht getraut und hohe Zusatzkosten auf der Rechnung erwartet, wurden aber positiv überrascht. Das war ein perfekter Abschluss für den Tag und insgesamt für den kurzen Trip nach Rom.
Wie das bei sowas ja immer so ist: Die Zeit reicht nie aus. Aber Rom ist, egal wie viel Zeit man hat, immer eine Reise wert. Mit jedem Tag dort hat mir die Stadt besser gefallen. Mir bleibt einfach nur zu sagen: Roma, ti amo.

Und jetzt nochmal alles kurz zusammengefasst:

Anreise: Günstige Flüge mit Ryanair von Köln/Bonn nach Rom-Ciampiano. Von da aus ist man in 30 bis 40 Minuten mit dem Bus in der Innenstadt.
Unterkunft: Für die gleichen Preise für Airbnb-Unterkünfte gibt es auch gute B&Bs mit italienischem Frühstück und starkem Espresso inklusive. Zum Beispiel das B&B A Casa di AL&GA für ab 45€ Euro die Nacht für zwei Personen.
Nachtleben: Trastevere oder Testaccio auf der anderen Seite des Flusses Tiber.
Kulinarisches: Ai Marmi, Pasta and Wine, Giolitti – sowieso immer und überall ganz viel Eis!
Trinken: Wein, Wein, Wein! Ist super lecker, außerdem ist Bier verhältnismäßig teuer für das, was man bekommt. Egal, ob im Restaurant oder im Laden an der Ecke: 0,6l Flaschenbier kostet ca. 5€. Leckeres Trinkwasser gibt es an zahlreichen öffentlichen Brunnen in der Stadt.
Kosten: Rom ist nicht super günstig, aber auf jeden Fall bezahlbar. Wir haben mit leckerem Essen und öfter mal einem guten Gläschen Wein zwischendurch etwa 50€ am Tag pro Person ausgegeben.
Sprache: Mit Englisch kommt man super aus. Über ein paar italienische Worte wie „Ciao“ oder „Grazie“ freuen sich die Italiener immer.
Temperatur: Wenn man nicht ein absoluter Hitze- und Sonnen-Freak ist wie ich, sollte man nicht unbedingt im August hinfliegen. Aber in den Monaten April bis Juni, September und Oktober sind angenehme Temperaturen von 20 bis 30 Grad.
Sehenswürdigkeiten: Forum Romanum, Trevi Brunnen, Piazza Navona, Orangengarten, Vatikan. Vorher eine Führung auf GetAGuide.com buchen. Am ersten Sonntag im Monat sind viele Sehenswürdigkeiten kostenlos. Für Rabatte immer den Personalausweis (für junge Menschen unter 25) und den Studentenausweis dabei haben.
Bester Blick über Rom: Vom Hügel Gianicolo oder vom Orangengarten aus. Der Blick von der Kuppel des Petersdoms soll auch schön sein, das haben wir aber nicht mehr geschafft.