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Bild: ©Marvel 2016

Wenn zwei sich streiten…

Lesezeit: 3 Minuten

…freuen sich die Marvel-Fans! Denn am 28.4. ist „The First Avenger: Civil War“ – wie der dritte Captain America bei uns heißt – in den Kinos gestartet. Die persönlichen Differenzen der Superhelden sind natürlich weniger erfreulich, aber „Civil War“ erweist sich als ein absolutes Highlight der bisherigen Marvel-Filme. Und macht vor allem vieles von dem richtig, was bei „Batman V Superman“ eher zu Enttäuschung geführt hat.

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Ein Einsatz von Captain America (Chris Evans), Black Widow (Scarlett Johansson), Scarlet Witch (Elizabeth Olsen) und Falcon (Anthony Mackie) in Lagos fordert zivile Opfer – wieder einmal, wie die Superhelden nach den Auseinandersetzungen in New York und Sokovia leider zugeben müssen. Der US-Außenminister fordert daraufhin, dass die Avengers in Zukunft den Vereinten Nationen unterstellt werden. Der von Schuldgefühlen geplagte Iron Man (Robert Downey Jr.) stellt sich hinter die Idee, während Captain America der Meinung ist, dass die Avengers sich von niemandem vorschreiben lassen sollten, wem sie helfen dürfen und wem nicht.
Als es zu einem Anschlag auf eine Sitzung der Vereinten Nationen kommt, wird Captain America zu einer folgenschweren Entscheidung gezwungen, denn der Täter ist niemand anders als sein alter Freund Bucky Barnes alias Winter Soldier. Wenn er sich jedoch dazu entscheidet ihm zu helfen, stellt er sich nicht zuletzt auch gegen einige seiner besten Freunde…

Nur ein Déjà-vu?

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Da „Batman V Superman: Dawn Of Justice“ erst vor gut einem Monat in den Kinos gestartet ist, bleibt der Vergleich zwischen DC und Marvel in diesem Fall natürlich nicht ganz aus – zumal die Thematik beider Filme auch die ein oder andere Parallele aufweist. Allerdings liefert das Regie-Duo Joe und Anthony Russo mit „Civil War“ einen in sich derart stimmigen Film ab, dass sich zu keiner Sekunde das Gefühl einstellt, als hätte man das Ganze vor ein paar Wochen erst im Kino gesehen. Das liegt zum einen an der gelungenen Figurenzeichnung und zum anderen an der Handlung, die sich mal ein wenig abseits der typischen Superhelden-Schiene bewegt und bisweilen eher an einen (gelungenen) Spionage-Thriller erinnert. Die ein oder andere überraschende Wendung hält „Civil War“ also auf jeden Fall auch bereit.

Zu viele Köche verderben den Brei

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Diese Befürchtung musste Marvel sich schon bei den beiden Avengers-Filmen gefallen lassen. Denn wenn man so viele Helden ins Boot holt, muss natürlich auch die Motivation für jeden einzelnen stimmen. Das hat bislang immer ganz gut funktioniert, denn im Endeffekt konnten die Avengers sich im Kampf gegen einen gemeinsamen Feind zusammenschließen. Bei „Civil War“ geht es nun aber weniger harmonisch zu: Die Avengers werden in zwei Lager gespalten – und tatsächlich bekommt fast jedes Mitglied genug Screentime, um die entsprechende Entscheidung genauer zu beleuchten. Dadurch bedingt fällt der Anfang des Films (von der actionreichen Eröffnungsszene mal abgesehen) ein bisschen ruhiger aus, wird aber nie langweilig. Außerdem wird das Warten mit einer einfallsreichen und spaßigen Actionszene belohnt, bei der Spiderman seinen ersten Auftritt im Marvel Cinematic Universe hat. An dieser Stelle Entwarnung für alle, die noch skeptisch wegen der Neubesetzung sind: Tom Holland rockt das Ganze und macht die Szene zu einem absoluten Highlight des Films!

Eine schwierige Entscheidung

Ein weiterer Pluspunkt des Films ist die Tatsache, dass man als Zuschauer keine Meinung aufgedrängt bekommt. Klar, Captain America’s Freiheitsdenken ist sympathisch, aber auch Iron Man’s Standpunkt ist nachvollziehbar – und das führt dazu, dass man die meiste Zeit über einfach beiden Seiten die Daumen drückt. Zumindest, wenn man die Charaktere schon kennt. Denn ohne zu wissen, was in Avengers 1 & 2 und Captain America 2 passiert ist, ist „Civil War“ zwar nicht unverständlich, aber auf jeden Fall weniger packend.

Mich hat der Film jedenfalls auf ganzer Linie überzeugt! Es gibt vieles, wovon ich an dieser Stelle noch schwärmen könnte und tatsächlich auch ein paar Kleinigkeiten, an denen ich rummeckern könnte, aber da würde ich dann teils schon in die Spoiler-Ecke abrutschen… Und am meisten Spaß macht „Civil War“ natürlich, wenn man möglichst wenig vorher gesehen oder gelesen hat.