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„Hecht Lobrecht, Guten Tag“

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bonnFM war für euch im Pantheon bei Felix Lobrecht’s Bühnenshow „kenn ick“. Wir kamen mit vielen Fragen und sind mit noch mehr wieder gegangen. Warum Ponys unwürdige Tiere sind, weshalb das Pantheon keine Duschwanne mehr hat und warum das Geschäftsmodell von Tchibo immer ein Mysterium bleiben wird.

Dienstagabend. Beuel. Die Stimmung im Pantheon ist gemütlich, das Publikum eher studentisch. Hier tritt heute der Berliner Comedian Felix Lobrecht auf mit seiner Bühnenshow „kenn ick“. Bekannt ist Felix seit 2015 für seine Poetry Slams über studentische Partys und seinen trockenen Humor. Trotz seines Erfolges muss der Comedian sich immer noch selbst ankündigen. Und das macht er richtig. Dramatisch gehen zuerst die Lichter aus und dann seine sonore Stimme aus dem off. Felix erzählt von seinen Erlebnissen auf Tour, von seinem Zuhause in Neu-Kölln und seinen Erfahrungen als Schüler und Student. Dabei kreiert er eine intime Kneipenatmosphäre. Der ganze Abend wird begleitet von seiner unverstellten Berliner Schnauze und seinem vollen Körpereinsatz. In kleinen Sätzen und großen Hauptsätzen springt er über die Bühne. Während das Klatschen am Anfang noch relativ zurückhaltend war, konnte er die Smypathien des Publikums für sich gewinnen, als er seinen „billigen Liter Notkorn“ an einige Gäste ausschenkte. Gleich war die Stimmung viel ausgelassener. Lobrecht scheint wie geschaffen für die Bühne – da stellt sich uns die Frage, was hat ihn zu seiner Berufswahl bewegt?

Felix ist davon überzeugt, dass jeder, der sich freiwillig auf eine Bühne stellt, tiefgreifende Probleme haben muss.

Wir haben de facto sein Manko gefunden: Der unhandliche Stehtisch-Fetisch. Diese Anomalie hat auch dafür gesorgt, dass ein geschmackvoller „Marmortisch“ seinen Weg ins sonst karge Bühnenbild geschafft hat. Eins seiner realen Probleme scheint dagegen zu sein, dass er recht klein ist. Aber das scheint ihn wenig zu stören, da er sich selbst auf die Schippe nimmt, sowohl, was seine Körpergröße betrifft, als auch seine kleptomanischen Züge. Genau das macht Felix’ Sympathie nämlich aus, eine große Portion Selbstironie und die beneidenswerte Gabe, über jeden seiner eigenen Witze herzhaft zu lachen.

„Sympathischer Typ, der Felix“

Felix ist also der sympathische Junge von nebenan. Was dem Kneipenabend-Feeling aber fehlte, war der philosophische und ernste Teil des Abends. Wenn man schon zu tief ins Glas geschaut hat, wird es ja meistens politisch. Auch wenn er einige ernste Themen angeschnitten hat, wie den Bildungsunterschied zwischen München und Neu-Kölln, blieb die Kritik meistens oberflächlich und witzig. Leichte Kost für einen entspannten Abend, durch viele Lacher und gut gesetzte Pointen.

bonnFM sagt, obwohl er sich so sehr gegen das Wort sträubt: Supi!