You are currently viewing Fridays for Future vs. Black Friday
bild: bonnFM

Fridays for Future vs. Black Friday

Lesezeit: 3 Minuten

Am Freitag, den 29.11. prallten zwei Welten aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Während die Demonstrierenden auf den Straßen Schilder mit Sprüchen wie „Change the System not the Climate“ in die Luft hielten, prangerten an den Geschäften Schilder mit Slogans wie „Black Friday Deal – 50% Rabatt“.

Freitag fand der vierte globale Klimastreik statt, an dem Schüler, Studierende, Kitagruppen und auch Eltern teilnahmen. Laut Polizei demonstrierten in Bonn rund 4.000 Menschen. Die Fridays for Future Demonstrationen finden regelmäßig statt, dieses Mal richtete sich die Demo ganz klar gegen das von der Regierung kürzlich verabschiedete Klimapaket. Dazu gab es auch Kundgebungen vor den Parteibüros der Regierungsparteien. „Macht aus dem Klimapäckchen ein Klimapaket“, hieß es dazu auf einigen Plakaten. Die Demonstration endete schließlich gegen 12 Uhr mit einer letzten Kundgebung auf der Wiese vor dem Poppelsdorfer Schloss. Diese Demo war außerdem der Abschluss einer ganzen Klimawoche, der „Public Climate School“. Im Rahmen der Public Climate School konnten kostenlose Workshops zum Thema Klima in der Uni besucht werden.

Ein Banner am Uni Gebäude

Bei der Kundgebung am Ende wurde ein großes Banner, auf dem „Unite behind the Science“ zu lesen war, an dem Baugerüst des Poppelsdorfer Schlosses befestigt. Die Fridays for Future Gruppe teilte mit, dass es eine Erlaubnis des Gerüstbauers für die Anbringung des Banners gab. Allerdings wurde das Banner nach 2 Minuten durch die Dachdecker abgehangen, die damit nicht einverstanden waren. Letztendlich durfte der Banner doch wieder aufgehangen werden. Bis auf diesen Zwischenfall verlief die Demo friedlich.

bild: bonnFM

„Ciao mit Treibhaus wir sind keine Gurken“

„Sinnvolle Klimapolitik? Macht die Legende wahr!“, „Opa, was ist ein Schneemann?“, „There is no planet B“. Sprüche, die man am Freitag auf den Plakaten der Demonstranten lesen konnte. Es fielen aber auch Sprüche auf, die am Freitag ein sehr aktuelles Thema aufgriffen. „Make Black Friday green again“, „Der neue Black Friday“, ist auf einem Plakat als Überschrift über einem Bild eines brennenden Waldes zu lesen. Diese Schilder machten darauf aufmerksam, was am 29.11. noch stattfand.

Der Tag im Jahr, an dem die Geschäfte den meisten Umsatz machen

Black Friday: Ein Trend, der aus den USA nach Deutschland kam. Der Black Friday ist der Freitag nach Thanksgiving, er fällt also immer auf den letzten Freitag im November. Da die Amerikaner an dem Tag oft einen Brückentag einlegten und den Tag zum Kaufen für Weihnachtsgeschenke nutzten, boten die Unternehmen viele Sonderangebote und Rabatte an.

In Deutschland gibt es die Black Friday Rabatte seit 2013. Mittlerweile wissen auch viele Deutsche über die amerikanische Tradition Bescheid und die Umsätze der Unternehmen steigen um den letzten Freitag im November herum immer mehr an. Während also am Freitag rund 4.000 junge Menschen durch Bonn zogen, um ein Zeichen für das Klima und gegen die zu kleinen Fortschritte der Politik zu setzen, kämpften die Anderen in den Geschäften um die besten Angebote und Rabatte.

bild: bonnFM

Wer auch für den Klimaschutz auf die Straße gehen möchte und sich den friedlichen Demonstrationen der Fridays for Future Bewegung anschließen möchte, kann das am 13.12.19 machen. Am zweiten Freitag im Dezember findet die nächste Fridays for Future Demonstrationin Bonn statt.

Mit einem Audiobeitrag von Daria Vogelberg