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Bild: Videonale18

Kunst genießen während der Pandemie

Lesezeit: 2 Minuten

Die Videonale18, das Festival für Video und zeitbasierte Kunstformen, eröffnet digital aus dem Kunstmuseum Bonn. Vom 3. März an können Interessierte am Festival online teilnehmen – und so Künstler*innen während dem Lockdown unterstützen.

Schon seit mehreren Monaten sind nicht nur alle Restaurants und Fitnessstudios in Deutschland geschlossen, sondern auch die Museen. Durch die Corona-Schutzbestimmungen können so leider viele Ausstellungen von niemandem besucht werden – und das obwohl Künstler*innen in der Pandemie Aufmerksamkeit und Unterstützung mehr denn je benötigen. Die Veranstalter*innen der Videonale18 haben sich deshalb ein Konzept ausgedacht, wie sie das Kunstfestival trotz Lockdown durchführen und auch einem Publikum präsentieren können.

Fluid States – Solid Matter

Die Videonale ist ein Festival für Video und zeitbasierte Kunstformen und wurde 1984 von einer studentischen Initiative gegründet. Seit 2004 finden die Ausstellungen im Kunstmuseum Bonn statt, mit dem Ziel, die wichtigsten der internationalen Beiträge zu zeigen. Dieses Jahr sind das 31 von 1900 Einsendungen aus mehreren Ländern. Dabei liegt der Fokus noch immer auf einem Mix aus bereits bekannteren Namen der Kunstszene und Nachwuchskünstler*innen, um diesen eine Plattform zu bieten.

Das Thema der diesjährigen Videonale18 – Fluid States. Solid Matter – beschäftigt sich auch inhaltlich mit der aufregenden Zeit, in der wir leben. Die Künstler*innen porträtieren beispielsweise das Leben während der Pandemie, unseren Umgang mit Ressourcen, die Black Lives Matter-Bewegung und Migration. Die Werke sollen zum Nachdenken über unsere sich verändernde Welt anregen: Können wir noch so weitermachen oder müssen wir unsere Glaubenssätze dringend überarbeiten?

Wie kann Kunst trotz Corona viele Menschen erreichen?

Die Veranstalter*innen, unter ihnen die künstlerische Leitung Tajsa Langen, haben sich ein Konzept überlegt, wie das Festival trotz Corona stattfinden kann. Die Ausstellung der Videonale ist vom 3. März bis zum 18. April im Kunstmuseum Bonn und wird eingeleitet von einem dreitägigen Festival bis zum 6. März. Dieses findet komplett online statt und erschafft dadurch eine Art Home-Museum. Die Besucher können sich auf der Website Interviews mit den Künstler*innen, einen gefilmten Ausstellungsrundgang und Ausschnitte der Werke selbst ansehen. Statt einem Eintrittspreis kostet das Streamen der gesamten Werke 7 Euro. Die Einnahmen gehen an die Künstler*innen – so können sie auch während des Lockdowns unterstützt werden.

Ab Donnerstagabend können sich Interessierte außerdem zu Livestreams zuschalten. Dort gibt es drei Tage lang von 18 bis 20 Uhr ein Programm, bestehend aus Panels und Live-Perfomances mit den Künstler*innen und virtuellen Barabenden. Auf diese Weise soll doch noch eine Art Festival-Feeling aufkommen.

Die Werke stehen im Bezug zueinander und zur Gegenwart

Die Ausstellungsarchitektur im Museum wurde von Ruth Lorenz konstruiert und verwendet hauptsächlich Rauminszenierungen. Auf diese Weise sollen die verschiedenen Werke auch miteinander in Bezug stehen und ausdrücken, wie die verschiedenen Themen alle auch eine Verbindung zueinander haben. Dabei wurden aber Abstände von 1,5m zu den anderen Werken eingehalten. Auch in diesem Aspekt zeigt sich also, dass Kunst auch immer die Gegenwart widerspiegelt.

Kunst genießen im virtuellen Raum

Obwohl nun vermutlich kaum jemand die Werke im Kunstmuseum selbst besuchen wird, zeigt die Videonale18 also, dass Kunst auch während einer Pandemie relevant bleibt. Und die Veranstalter*innen nutzen ihre Kreativität, um neue Wege zu finden, dieser Kunst auch einen – virtuellen – Raum zu geben.

Wer jetzt Lust bekommen hat, am Festival teilzunehmen, kann sich auf der Website der Videonale18 und auf der Homepage des Kunstmuseum Bonn noch genauer informieren:

Videonale18: https://v18.videonale.org/v18-ausstellung

Kunstmuseum Bonn: https://www.kunstmuseum-bonn.de