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Bild: Yanick Sharma

Rhein Raum Bonn: Das ist kein Masterplan!

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Am 22. November eröffnen Studierende des Fachbereichs Architektur an der Alanus-Hochschule ihre Ausstellung „Rhein Raum Bonn“ im Pavillon beim Friedensplatz. Präsentiert werden Ergebnisse aus einem Semester intensiver Auseinandersetzung mit der Stadt Bonn als Rhein- und Fahrradstadt. In Multimedialen und interaktiven Projekten machen die Studierenden ihre Ideen für Besucher erlebbar und fordern gleichzeitig zum offenen Gespräch auf.

Arbeit über die Hochschule hinaus

Bild: Yanick Sharma

Vielleicht haben Studierende der Uni Bonn keinen starken Bezug zu ihren Kollegen der Alanus-Hochschule in Alfter, aber das könnte sich bald ändern: Mit der Ausstellung „Rhein Raum Bonn“ verlegt der Fachbereich für Architektur die Arbeit seiner Studierenden aus dem Atelier direkt in die Bonner Innenstadt. Im Pavillon am Friedensplatz sollen die jungen Menschen die Chance bekommen, ihre Ideen und Konzepte über den studentischen Rahmen hinaus zu spiegeln und direktes Feedback von Bonner Bürgern zu erhalten, so Prof. Willem-Jan Beeren, der die Ausstellung begleitet. Thema der Ausstellung ist die Beziehung zwischen Bonn als Stadt und dem Rhein als unmittelbarem Landschaftsraum. Laut Beeren ist es notwendig, bislang fehlende Sichtbeziehungen zwischen Innenstadt und Fluss herzustellen sowie Fuß- und Radwege zum Rhein auszubauen. Den Beobachtungen der Studierenden zufolge begünstigt die Verkehrsführung in den Brücken- und Uferbereichen vor allem Autofahrer, sodass Radfahrer oft sehr vorsichtig fahren müssen und Fußgänger nicht zum Verweilen eingeladen werden.

Wie denken junge Leute die Stadt Bonn?

Ausgehend von ihren Beobachtungen haben die Studierenden in einem Semester verschiedenste Projekte zur Optimierung der Verkehrs- und Aufenthaltsangebote realisiert. Bei den Ergebnissen handelt es sich nicht nur um tiefgreifende Veränderungen, sondern auch um budgetfreundliche Sofortmaßnahmen. Ein der Bildungspolitik entliehener Ansatz ist beispielsweise der Einsatz von Seecontainern, die – geschickt am Rheinufer platziert – als Cafés, WCs oder Radstationen dienen könnten. Teilweise sind die Anregungen der Studierenden aber auch erstaunlich grundlegend, wie unter anderem ein Fahrstuhl an der Bonner Oper oder auch der Ausbau des ÖPNV für die vereinfachte barrierefreie Zugänglichkeit der Rheinpromenade. Seid Ihr schon einmal mit einem Bus direkt an den Rhein gefahren? Und wie einladend ist es da, wenn Ihr erst einmal da seid? Welche Anlaufstellen und gastronomischen Angebote gibt es am Rhein?

Eine Mischung aus Kalkül und Idealismus

Um zu zeigen, dass die Projekte durchführbar sind, will die Ausstellung ihre Besucher mit interaktiven und multimedialen Elementen in Momentaufnahmen des „Ideal-Bonn“ der Studierenden einladen. Konstruierte Räume, Soundeffekte und Lesematerial versuchen, die aufwendig recherchierten Semesterarbeiten auf ein für Außenstehende erlebbares Niveau zu heben. Dennoch sind sich die Studierenden bewusst, dass Ihre Ideen sehr idealistisch gedacht sind. Aus diesem Grund wollen sie umso bereitwilliger den Dialog herbeiführen mit den Besuchern der Ausstellung, mit Bonner Bürgern und anderen Experten.
Rhein Raum Bonn „soll kein Masterplan werden, sondern Anreize schaffen für neue Ideen“.

Die Eröffnung der Ausstellung findet am 22. November ab 17:30 Uhr statt, danach ist die Ausstellung im Pavillon am Friedensplatz (Budapester Straße 7) an vier weiteren Terminen im November und Dezember erlebbar.