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Bild: Thomas Frerix

Speedfolk mal ganz entspannt

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Fiddlers Green sind mit ihrem Speedfolk mittlerweile nicht nur in Deutschland eine echte Größe. Im Zuge ihres 25-jährigen Bandjubiläums hat es sich die Band aber nochmal ganz gemütlich gemacht. Die aktuelle Acoustic Pub Crawl Tour macht mit zwei Terminen auch in Bonn halt.

Da war die Verblüffung groß: Als Fiddlers Green im letzten Herbst ihre Acoustic-Tour angekündigt haben, war auch mal ein Konzert in Bonn dabei. Als Spielort hatte die Band auch passenderweise das intime und gemütliche Ambiente der Harmonie in Endenich gewählt. Doch dann waren die Tickets ruckzuck ausverkauft. Das Speedfolk Sextett ließ sich allerdings nicht lumpen und spendierte Bonn noch eine Zusatzshow einen Tag vor dem eigentlich Konzerttermin. Der Auftritt war zwar nicht ausverkauft aber dennoch sehr gut besucht.

„Accoustic Kitchen“ – eine WG-Küche als Bühne

Schnell wurde dem Bonner Publikum klar, dass die Tour Teil des 25-jährigen Bandjubiläums war. Mit dem Bühnenbild war tatsächlich eine große Küche nachgebildet worden, inklusive bespielbarer Töpfe und Pfannen. Die Hommage galt der WG-Küche von Bassist Rainer. Dort war vor mehr als einem viertel Jahrhundert die Band aus einer Laune heraus gegründet worden. Fiddlers Green gedachten dieser Zeit und ihren ersten gemeinsamen Proben in jener Küche mit einem besonderen Set.

Drumsolo auf Töpfen und Pfannen

Dass das Küchengeschirr bald auch Verwendung in der Musik der Band finden würde, war dann nur noch eine Frage der Zeit. Virtuos und mit viel Spaß band Schlagzeuger Frankie die Pfannen und Töpfe in sein Spiel ein oder stattete das Publikum mit diesen aus. Insgesamt hatte sich die Band scheinbar einiges einfallen lassen, um die aktuelle Acoustic-Tour besonders zu machen. Viele ausgefallene Instrumente kamen zum Einsatz, Fans lieferten sich Trinkduelle auf der Bühne und die Lieder der Band waren oftmals eigens für die Tour angepasst worden.
Im Vergleich zum mitreißenden Speedfolk, den Fiddlers Green sonst spielen, gab es etwas gemächlichere Töne, die dennoch zum Tanzen einluden. Das Konzert war somit gleichzeitig energiegeladen, aber sprengte auch nicht den gemütlichen Rahmen, den die Harmonie bietet. Das steckte letztlich auch das Bonner Publikum an und es gab eine ausgelassene Stimmung.
Nach mehr als zwei Stunden und zwei Zugaben war das Spektakel dann vorbei. Die Fans ärgern sich wohl nun doch, dass sie keine Karte für das heutige Konzert erhalten haben. In der restlos ausverkauften Harmonie dürfte es noch wilder zugehen.

Thomas Frerix

Redakteur / Moderator / Techniker