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Quelle: Viola Bender

Und was sind deine geheimen “fancies”?

Lesezeit: 2 Minuten

Es gibt etwas Neues von der BUSC – und zwar wortwörtlich! Es stand nie „nur“ Shakespeare auf dem Spielplan der Bonn University Shakespeare Company. Ihr neustes Stück  ist aber etwas ganz anderes – aktuell und eigens von der Gruppe verfasst. Am Dienstag, dem 22.05.18 und am Folgetag wird es um 20 Uhr in der Brotfabrik aufgeführt. bonnFM war hinter den Kulissen der Generalprobe und hat die Autorin des Stücks interviewt.

Geschrieben wurde „fancies“ hauptsächlich für das FEATS-Festival (Festival of European Anglophone Theatrical Societies), wo es am Wochenende zum ersten Mal aufgeführt wurde. Ausgedacht haben sich das Stück Ellie Lewerenz (Autorin des Stücks und Vorsitzende der BUSC), Christine Lehnen und Ina Habermann (Regisseurinnen von „fancies“). Bei einem gemütlichen Abend haben sie zusammengesessen und überlegt, was sie gerne im Theater sehen.

Ellie Lewerenz: „Wir haben einen leeren Pizzakarton und ganz viele Post-it-Zettel genommen und haben erstmal ganz viele Stichworte gesammelt, was wir gerne im Theater sehen. Wir wollen nicht nur Hetero-Beziehungen sehen, wir mögen Sachen, die emotional sind (…), Charakter-gebunden und wir mögen Sachen, die glücklich anfangen und dann irgendwann einen Twist nehmen, sodass es den Charakteren irgendwann nicht mehr ganz so gut geht.“

„In dem Stück geht es um…

die Beziehungen, die wir so führen, im wahren Leben und die, die sich vielleicht nur in unserem Kopf abspielen. Es geht um Darcy und Oliver, (…) eigentlich ein recht glückliches Pärchen, Darcy ist aber Eine, die sich auch zwischendurch mal vorstellt, was denn wäre, wenn sie mit anderen Personen zusammen ist, nicht, weil sie unglücklich ist in ihrer Beziehung, sondern einfach so als kleine Hirngespinste – also „Was wäre wenn…“

„Das Besondere ist…

dass wir uns praktisch auf zwei Ebenen befinden. Wir haben einmal die Ebene der Realität, wir sehen aber auch, was sich Darcy vorstellt – die Beziehungen, die sich nur in ihrem Kopf abspielen. Zwischendurch sehen wir aber auch, was sich Oliver vorstellt. Deshalb ist es ein lustiges Zusammenspiel zwischen dem, was wahr ist und dem, was Fantasie bleibt.“

Interessant klingen vor allem die Ausschnitte, in denen die Protagonisten nacheinander die gleiche Szene gedanklich durchspielen, allerdings jeder auf seine Art und Weise und mit ihrer eigenen Wahrnehmung. Außerdem wird das Stück von Clara Clasen mit Live-Musik untermalt.

Was kann man erwarten?

„Man kann viele witzige Situationen erwarten, hoffentlich Sachen, bei denen man denkt: „Ich wollte es nicht zugeben, aber daran habe ich auch schon mal gedacht.“

Es ist also kein Klassiker, wie „Romeo und Julia“, bei dem man den Aktualitätsbezug sucht. Es geht um die Liebe, wie sie heute gelebt wird, Beziehungen, wie sie heute geführt werden und Charaktere, mit denen sich der Zuschauer identifizieren kann.