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Die Branche boomt, die Umwelt leidet. Ahoi!

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Kolosse, die durch die Meere fahren, hier und da halten und vor Luxus nur so überlaufen: Kreuzfahrten kommen nicht aus der Mode – im Gegenteil: hier nimmt der Tourismusanteil sogar zu. Für die Umwelt hat das verheerende Folgen.

Kreuzfahrten werden immer erschwinglicher, die Branche boomt. 2018 stiegen 2,23 Millionen Deutsche auf einen der Luxusliner, um die Welt zu umschippern und verschiedene Orte anzusehen. Dies berichtete die ARD. Kreuzfahrten: praktisch, das Gepäck kann in der Kabine bleiben, Restaurants und Bars gibt es en masse auf den Dampfern und auch an Pools mangelt es nicht. Da die Schiffe eine gewisse Größe mit sich bringen, brauchen sie auch genügend Sprit, Diesel oder Schweröl. Das Problem ist aber, dass dadurch wieder schädliche Abgase in die Umwelt gelangen. Dazu gehören Kohlenstoffdioxid, Schwefel, Stickoxide und Feinstaub und diese Belasten unsere Luft massiv. Die Erde erwärmt sich, Schwefel beeinträchtigt das Leben im Meer und Stickoxide lösen Husten und Asthma aus, Nebenwirkungen von Feinstaub können Schlaganfälle, Herzinfarkte sein. Die Kreuzfahrtschiffe stoßen Rußpartikel aus. Diese werden bis in die Arktis geweht. Die Partikel lagern sich auf den Eisflächen ab, welche aufgrund der Sonnenstrahlung schneller schmelzen. Folglich steigt der Grundwasserspiegel.

Hauptsache der Pool ist sauber

Dass die Gäste nicht in einem dreckigen Pool baden wollen, ist selbstverständlich. Und in einem dreckigem Meer auch nicht. Allerdings ist es den Kreuzfahrtschiffen noch bis 2021 gestattet, ihre Abwasser auf hoher See ungeklärt und ungefiltert zu entsorgen. Schiffe, die nur wenige Stunden unterwegs sind, können durch Schläuche im nächsten Hafen die Abwasser abpumpen. Ist das Schiff länger unterwegs, bilden sich Schwefelstoffe bei der Lagerung und der pH-Wert steigt an. Diese toxischen Gemische dürfen nicht in unsere Kanalisation. Ins Meer aber schon. Auch Poolwasser darf ungeklärt ins Meer gekippt werden.

Eincremen, aber richtig!

Es ist natürlich vorbildlich, sich vor dem Schwimmen einzucremen. Allerdings ist herkömmliche Sonnencreme Gift für die Meere und ihre Bewohner. Viele Cremes enthalten beispielsweise Mikroplastik. Auch vermeintlich wasserfeste Lotionen sind für die sensiblen Ökosysteme und Riffe gefährlich. Vor allem Benzophenon-3 und Octocrylen setzen sich in ​den Riffen fest, reichern sich dort an und zerstören die Biodiversität. Ein weiterer, uns bekannter und gehasster Stoff befindet sich in Sonnencremes – Palmöl. Wie sollte es auch anders sein? Dass für Palmölplantagen Regenwälder abgeholzt werden und so CO2 freigesetzt wird, ist bekannt. Deshalb vielleicht zu einem Sonnenschutz greifen, der nachhaltiger ist, ohne Mikroplastik und Palmöl. Das Suchen kann was länger dauern, schon klar. Aber das sollte und das Meer und die Erde schon wert sein.

Quellen:

https://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/dokus/videos/traumschiffe-als- luftverschmutzer-video-102.html

https://www.sueddeutsche.de/wissen/sonnenschutz-sonnencreme-zerstoert-das-meer- 1.3571444

https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/verkehr/schifffahrt/kreuzschifffahrt/14069.html

https://www.sueddeutsche.de/auto/abwasserentsorgung-weg-mit-der-bruehe-1.3811806​