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„ZOAX“ von ZOAX – ein furioses Debüt!

Lesezeit: 4 Minuten

Die Londoner Band ZOAX gibt es zwar schon seit 2013, ihr erstes und selbstbetiteltes Album erschien aber erst am Freitag, den 13. Mai 2016. Wir haben uns mal genauer mit der britischen Rockband auseinandergesetzt.

Bisher haben ZOAX ein paar EPs auf den Markt gebracht. Und nach Songs wie „Lonely Souls“ oder „Bitter Angry Fake“ konnte man schon gespannt sein, was da noch auf uns zu kommt. Und jetzt ist es endlich soweit: „ZOAX“ erblickt das Licht der Plattenläden und Streaming-Plattformen.

Das Album

Und direkt der erste Song schlägt ein wie eine Bombe: mit „Bad Blood“ feuern ZOAX scheinbar alles raus, was sich in der Zeit zwischen der „Is Everybody Listening?“-EP und diesem Album musikalisch aufgestaut hatte. Auch „Devil Dance“ ist ähnlich energiegeladen.
Das Album enthält eine Menge solider Rocksongs wie „Good Times“,„Mirrors“ und „KSYCHIA“, die eine schöne Dynamik mit Höhen und Tiefen haben.

Auch bei Sänger Adam Carroll findet sich viel Variation in der Stimme (die einen doch sehr stark an die von Arnim von den Beatsteaks erinnert…). ZOAX haben einen ziemlich eigenen Stil, der einen aber sofort gefangen nimmt.
Songs wie „Roses all the Way“, „King and Queen“und „Alive in Sound“ haben einen schönen Rhythmus, wirken dabei leicht hymnenartig und entfalten sich erst richtig nach mehrmaligem Hören. Dann fällt einem auf, wie strukturiert die Lieder sind, mit ruhigem Anfang und einer rasanten Steigerung, ohne dabei an melodischer Harmonie zu verlieren. Eine ähnliche Steigerung, wenn auch bei einem langsameren Grundtempo, gibt es bei „Slán“, dem letzten Song des Albums, der quasi etwas ruhiger Abschied nimmt.

„ZOAX“ bietet insgesamt eine coole Mischung aus chilliger Musik und hartem Gesang. Es gibt auch mal ruhigere Parts, die aber anscheinend nur dazu dienen, danach wieder aufdrehen zu können. Die Jungs scheinen sich keinem Trend zu unterwerfen, was dem Album eine gewisse Zeitlosigkeit verleiht. „ZOAX“ ist ein Album, an das man sich erinnern wird und sich immer wieder gerne anhört.

Die Band. Bild: Century Media
Die Band.
Bild: Century Media

Die Band

bonnFM hat den Gitarristen Douglas Wotherspoon zum Interview getroffen und mit ihm über das neue Album gesprochen, das am 13. Mai erschienen ist.

bonnFM: Ihr bringt am Freitag euer Debütalbum raus. Wie fühlt sich das an?

Es ist sehr aufregend, es ist etwas, was ich persönlich schon sehr lange machen wollte und seitdem wir als Band angefangen haben, wollten wir ein Album machen. Es ist sehr schön, dass unser Album rauskommt und wir sind sehr aufgeregt.

bonnFM: Und wie lange habt ihr gebraucht, um das Album zu schreiben und zu produzieren?

Wir haben ein Album geschrieben, seitdem wir die Band gegründet haben. Um ehrlich zu sein, hatten wir schon Material für zwei Alben zusammen, aber das haben wir alles wieder weggestrichen, bevor wir dieses Album gemacht haben. Also kann man wirklich sagen, wir haben insgesamt drei Jahre gebraucht, um das Album zu schreiben. Aber ich denke, es ist dasselbe wie bei Debütalben anderer Bands.

bonnFM: Was hat sich im Vergleich zu den beiden EPs, die ihr bereits veröffentlicht habt, auf dem Album verändert?

Wir sind ausgereiftere Songwriter, ich denke die Songs sind besser strukturiert und geschmeidiger, das kann man so ganz gut beschreiben.

bonnFM: Worum geht es Inhaltlich in dem Album? Gibt es so etwas wie eine Hauptaussage?

Nein, aber viele der Song handeln davon, positiv zu sein. Viele Rock- und Metalbands bringen recht negative und aggressive Sachen raus, wir haben auch Songs über schlechte Zeiten. Aber viele der Songs sind darüber, positiv zu bleiben.

bonnFM: Gibt es bestimmte Bands, die euch inspiriert haben?

Persönlich mag ich Alexisonfire (…) und wir werden oft mit System Of A Down verglichen und wir alle haben viel System Of A Down gehört, als wir aufgewachsen sind. Auch Funeral For A Friend haben uns massiv beeinflusst, es war großartig mit ihnen auf Tour zu gehen!

bonnFM: Kommt ihr auch nach Deutschland auf Tour?

Würden wir sehr gerne! (…) Wir sind eine sehr kleine Band und werden wohl immer als erste Band spielen, wenn wir nach Deutschland kommen. (…) Als unbekannte Band spielt man dann schon um sieben, aber alle Leute sind schon da. In der Sekunde, wenn die Türen öffnen, ist der Veranstaltungsort schon voller Leute.

bonnFM: Also euch macht es Spaß, auf Tour zu gehen?

Natürlich, Ich liebe es, es ist das Beste!

bonnFM: Seid ihr dann auch lieber auf Tour, als im Studio?

Das Studio ist gut, um jedes noch so kleine Detail zu steuern und immer wieder zu hören und etwas zu machen, womit man am Ende wieder aus dem Studio rausgeht. Aber Live zu spielen hat etwas sehr spontanes (…). Wenn man live eine gute Show macht und ein bisschen für Stimmung sorgt, dann hört das jeder sofort.

bonnFM: Ihr habt bereits zwei Mal beim Downloadfestival gespielt. Das ist ja schließlich DAS Festival für Metalbands. Wie war das für euch?

Das war ein Festival, was schon seit unserer Kindheit auf unserer Bucketlist steht, also als wir dort zum ersten Mal gespielt haben, war es sehr aufregend und es war großartig, auf die Bühne zu gehen! (…) Da rauf zu gehen und dann am Ende des Sets ist das Zelt voll und es gibt große Circlepits, das ist eins der besten Gefühle, die es in deinem Leben gibt, würde ich sagen.

bonnFM: Letzte Frage. Wenn du ein Jahr lang auf einer einsamen Insel verbringen müsstest, welche fünf Songs kämen auf dein Mixtape?

Mhh, lass mich kurz iTunes öffnen (lacht). Ich mag Cautioners von Jimmy Eat World sehr gerne. (Überlegt weiter) Das ist eine schwierige Frage… (lacht erneut). La Cienega Just Smiled von Ryan Adams, das ist ein großartiger Song. Dann noch Born And Raised von Alexisonfire und Different People von Biffy Clyro. Eins noch… Ich versuche noch was zu finden (überlegt): Over The Moon von Colour!

Die Band hat sich mit der Veröffentlichung ihres ersten Albums recht viel Zeit gelassen. Doch zu Recht, denn es ist eine runde Sache geworden. ZOAX können positiv in die Zukunft schauen – mal sehen, was da noch kommt…