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Bild: Sony Pictures

„Caught Stealing“ – Ein Fiebertraum quer durch New York

Zwei Jahre ist Darren Aronofskys „The Whale“ jetzt her, der zwar zwei Oscars absahnen konnte, jedoch auch sehr gespaltene Kritiken mit sich gebracht hat. Mit seinem neuen Film „Caught Stealing“ bleibt sich Aronofsky treu und wirkt doch irgendwie erfrischend anders.

Anders als im sehr ruhigen, langsamen und traurigen The Whale, bekommen wir mit Caught Stealing einen lauten Krimi-Thriller mit Comedy-Elementen. Der Film basiert dabei auf dem gleichnamigen Buch des amerikanischen Autors Charlie Huston, der selbst das Drehbuch geschrieben hat. Caught Stealing spielt im New York City der 1990er Jahre, in dem Hank (Austin Butler) als Barkeeper arbeitet und zusammen mit seiner Freundin Yvonne (Zoë Kravitz) ein eher durchschnittliches Leben führt. Als jedoch sein Nachbar Russ (Matt Smith) ihn darum bittet, auf seine Katze aufzupassen, findet Hank sich kurzerhand inmitten der kriminellen Unterwelt New Yorks wieder und ein Fiebertraum sondergleichen nimmt seinen Lauf.

Und dieser Fiebertraum hält einen unglaublich auf Trab. Caught Stealing reißt von Minute eins  an mit, nimmt Wendungen, die man so womöglich nicht erahnt und ist dabei wahnsinnig spaßig, genauso wie deprimierend. Es ist das Szenario des leidenden Protagonisten, das man von Aronofsky gewohnt ist, diesmal aber in einem deutlich unterhaltsameren Gewand. Das liegt neben dem Drehbuch vor allem am Cast, der mit Austin Butler, Zoë Kravitz und Regina King sowieso schon sehr stark besetzt ist. Ein absolutes Highlight (und das könnte jetzt seehr subjektiv sein) ist jedoch Matt Smith, der nicht nur für die meisten Comic Relief-Momente sorgt, sondern seinen Charakter auch noch so schön rotzig und drüber spielt, das man schon fast traurig ist, wenn Russ gerade nicht im Bild ist.

Gritty City mit gutem Sound

Nicht nur die Charaktere, sondern auch die Stadt ist – passend zum Setting im New York City der 90er – rotzig. So wie man sich das vorstellt, sieht das hier auch aus. Das Setdesign und die Bilder in Caught Stealing sind dreckig und gritty und durch die vielen nahen Aufnahmen wird man förmlich in das Geschehen reingesogen. Dafür sorgt auch der Soundtrack des Films – denn der knallt. Geschrieben wurde der von der britischen Post-Punk Band IDLES und wenn während der Opening Credits der erste Song ertönt, bekommt man direkt ein Gefühl dafür, was einen in den 107 Minuten erwartet.
Das ist dann zwar ein wilder und spaßiger Ritt durch New York mit einem richtig schönen Spektrum an Charakteren, mehr aber auch nicht. Viel zu erzählen hat Caught Stealing nicht, auch wenn er das vielleicht gerne wollte. Dafür reißt der Film zu viele Themen an und dafür sind einem die Charaktere letztendlich vielleicht doch ein bisschen zu egal. Das ist aber auch weiter gar nicht schlimm, denn tendenziell waren Aronofskys Filme immer ein bisschen anstrengend, wenn sie psychologisch zu tief gehen wollten. Caught Stealing hingegen ist nur auf die positivste Art und Weise anstrengend, denn man ist hier Teil dieses Fiebertraums des Protagonisten und begleitet ihn auf eine chaotische Reise durch New York City. Es ist ein Film, den man heutzutage zu selten zu Gesicht bekommt und alleine deswegen solltet ihr euch das ab dem 28. August im Kino ansehen – wie man das halt früher so gemacht hat.