Jean-Michel Jarre gehört zu jenen Musikern, die die elektronische Ambient Musik nachhaltig geprägt haben. 1976 gewinnt er mit den damals neuen Synthesizer-Klängen auf dem produzierten Album „Oxygène“ eine begeisterte Fan-Community, die sich bis heute hält.
Am 12. Juli 2017 tritt Jean-Michel Jarre im Rahmen der Kunstrasen-Konzerte in Gronau auf. Das Publikum scheint stark durchmischt zu sein, das Durchschnittsalter liegt bei 40-50 Jahren, vereinzelt sieht man auch jüngere Leute im Publikum.
Jean-Michel Jarre ist nicht nur für seine akustische Experimentierfreudigkeit, sondern ebenso für die visuellen Bühnenshows bekannt. Vor imposanten Bühnenbildern spielt Jarre neben anderen Instrumenten auch an einer Laserharfe, die Klänge von sich gibt, je nachdem welchen Laserstrahl er berührt.
Dass Jarre jahrelange Bühnenerfahrung gesammelt hat, macht sich nicht nur in seiner musikalischen Stilsicherheit bemerkbar, sondern auch in seinem offenen und ungezwungenen Umgang mit dem Publikum.
Die technischen Fortschritte seiner Zeit nutzt er, um die Distanz zum Publikum zu überwinden und sie – wenn nötig – aufzuklären:
Jarre befestigt eine kleine Kamera an seinen Kopf, um damit dem Publikum einen Einblick in seine „Elektro-Küche“ zu gewähren und seinen Track „Exit“ zu präsentieren. Mit diesem Track möchte er auf Edward Snowdens Exil in Moskau und die politischen Missstände unserer Zeit aufmerksam machen.
Obwohl Jarres Musik ihn seit über vierzig Jahren auf der ganzen Welt begleitet, ist es bemerkenswert, dass ihn dieses Privileg und der Ruhm nicht weniger politisch engagiert haben werden lassen.