Die Telekom Baskets verlieren vor 6000 Zuschauern im ausverkauften Telekom Dome deutlich mit 70:85 (22:21, 35:46, 52:65, 70:85) gegen den Meister aus Bamberg. Vor Beginn des zweiten Viertels hatten die Gastgeber noch geführt, die starke Leistung durch Fehler aber nicht aufrecht erhalten können. Top Scorer des Spiels wurde Ryan Thompson mit 33 Treffen, dessen Punkteausbeute aber allein nicht reichte.
Der Unterschied liegt im Kader
Eine Niederlage gegen Brose Bamberg ist keine Schande. Beide Teams waren unter der Woche in den europäischen Wettbewerben unterwegs. Der Tabellenerste aus Bamberg hatte den FC Barcelona mit 85:65 besiegt und gehört zu den etablierten Topteams in Europa. Im Gegensatz zu den Gastgebern aus Bonn hat Bamberg aber einen breiten Kader, um der Regeneration des Teams vorzubeugen und die Stars zu schonen. Die Baskets haben diese Möglichkeit nicht. Und so lässt sich dann auch der Leistungsabfall der Bonner im Laufe des Spiels erklären. Sie scheiterten an ihrer Fitness und den daraus resultierenden Konzentrationsfehlern.
Baskets überraschten den Meister mit starken Beginn
Den Zuschauern konnte man keinen Vorwurf machen. Vor und auch im ersten Viertel herrschte im vollbesetzten Telekom Dome ausgelassene Stimmung. Das Publikum stimmte sich stehend auf den Sonntagsknaller ein und war auch am Ende trotz der Niederlage zustelle, um ihrer Mannschaft zu applaudieren. Die ersten Punkte im Spiel setzte aber der Tabellenerste aus Bamberg durch Leon Radosevic (1. Minute), der auch mit 22 Treffern der beste Werfer bei den Gästen sein sollte. Die Baskets spielten schnell nach vorne und ließen im ersten Viertel in der Verteidigung nicht viel zu. Allein Ryan Thompson holte zehn Punkte nach guten Zuspielen von Josh Mayo und ließ die Halle beben. Als die Gastgeber nach fünf Minuten 12:7 gegen Bamberg führten, nahm Starcoach Andrea Trinchieri die erste Auszeit im Spiel und beruhigte so den Sturmlauf der Bonner. Die Gäste kamen wieder heran und gingen durch Daniel Theis in der 7. Minute mit 19:18 in Führung. Die Gastgeber zeigten sich unbeeindruckt und antworteten mit der 21:20 Führung zum Ende des ersten Viertels.
Gäste kamen in Fahrt und kontrollierten müde Baskets
Bamberg wechselte viel und verschaffte sich so zunehmend physische Stärke auf dem Feld.
Den Bonnern gelangen zunehmend die Zuspiele in der Offensive nicht mehr so flüssig wie im ersten Viertel und die Bamberger standen hinten immer sicherer und zwangen die Gastgeber zu Drei-Punkte-Würfen. In Sachen Treffsicherheit hatten die Baskets aber einen schwarzen Tag erwischt. Nur zwei der neunzehn genommenen Drei-Punkte-Würfe fanden ihren Weg in den Korb. Trotz der nötigen Aggressivität und den teilweise aufkommenden Zug zum Korb und vielen Fouls der Gäste gelang es dann den Bonnern nicht, ihre Freiwürfe unterzubringen. Nur zwölf der zweiundzwanzig möglichen Punkte versenkten sich im Korb. Damit machten sich die Gastgeber umso mehr das Leben schwer. Gerade bei so einer routinierten Topmannschaft wie Bamberg muss man die Dinger einfach machen um mithalten zu können. Im Vergleich zu Bonn schaffte der amtierende Meister es aber ganz unaufgeregt, alle Freiwürfe zu versenken. Einen genialen Schlusspunkt in letzter Sekunde schafften die Gastgeber mit einen schnellen Angriff von Thompson zum 35:46. Zur Pause waren es also nur elf Punkte Unterschied zum Favoriten aus Bamberg und die Hoffnung der Zuschauer auf das dritte Viertel wuchs.
Dennoch bekamen die Baskets ihre eklatant schlechte Chancenverwertung auch in der zweiten Hälfte nicht in den Griff. So konnten die Gäste in der Schlussphase des dritten Viertels mit fünfzehn Treffern davon ziehen (50:65).
Im vierten Viertel gelang den Gastgebern nicht mehr viel und so endete das Spiel mit dem 70:85 Endstand. In der zweiten Hälfte wirkten die Baskets müde und ausgelaugt. Ein Thompson alleine reicht dann eben nicht, um den breiten Kader Bambergs zu stoppen. Der besagte Spieler wurde zum Ende von Coach Predrag Krunic ausgewechselt und von den Zuschauern für seine tolle Leistung gefeiert.
Sieht man Thompson bald in Bamberg?
Das Thema Regeneration wurde auch in der Pressekonferenz angesprochen. Bambergs Spieler Maodo Lo meinte, dass das Rotieren im Kader die Kräfte gut in der Saison verteilen würde. Gästecoach Trinchieri pflichtete seinem Spieler bei und fügte hinzu, dass es nicht einfach sei, in Bonn zu gewinnen, er aber glücklich sei, durch die Breite seines Kaders das Spiel gewonnen zu haben. Bonn Coach Krunic hingegen dankte den Fans für die tolle Stimmung und bemängelte die fehlende Konzentration seiner Spieler. Diese müssten das ganze Spiel mit dem Kopf da sein und nicht nur ein paar Minuten, so der Coach.
Sieht man Thompson bald für Bamberg Körbe werfen? Kurz nach dem Spiel standen Trinchieri und der Star der Baskets noch kurz zusammen. Der Coach redete lächelnd auf den Spieler ein, so als würde er ihn bald holen wollen. Auch in der Pressekonferenz gratulierte er Thompson für seine Leistung. Für solche Gedankenspiele bleibt dann aber erst Mal keine Zeit. Thompson und seine Telekom Baskets haben schon am Mittwochabend, 19.30 Uhr ein Auswärtsspiel gegen APOEL Nicosia im FIBA Europe Cup.
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