Passend zu ihrem Debütalbum „junges Ding“, das sie im November released hat, ist die deutsche Indie Sängerin Carla Ahad zum ersten Mal auf Solotour, oder wie sie es nennt: auf Carlas Odyssee. Bei ihrem Tourstopp in Köln zieht sie alle in ihren Bann, auch unsere bonnFM Reporterinnen Martha Strauss und Thea Fabian, und präsentiert ihre komplette musikalische Bandbreite.
„Passt auf eure Herzen auf, nicht dass die noch gebrochen werden!“ Damit beginnt die Band Paulinko am Mittwochabend im Helios ihren Auftritt als Support bei Carlas Odysee. Dass Paulinko als Voract auftritt, hätte nicht passender gewählt sein können. Die Gruppe gibt sich genauso authentisch wie Carlas Lyrics. Ihre Texte sind vollgepackt mit Feminismus, dargestellt durch sehr energetische Musik, die sie selbst als „Auf-die-Fresse-Pop“ betiteln. Und statt Taschenlampen und melancholischen Schunkeln gibt es bei Paulinkos Auftritt Mittelfinger, die nach oben gehalten werden. Und damit eröffnen sie ein echtes Bilderbuch-Konzert, bei dem die ganze Crowd mitsingt, tanzt und alle glücklich und mit einer Core Memory mehr nach Hause gehen. Dass man aus Support Acts bei Konzerten doch etwas mitnehmen kann, beweisen an diesem Abend nicht nur Paulinko, sondern das hat uns auch Carla vor ziemlich genau einem Jahr gezeigt. Damals war sie Voract bei Paula Carolina, hatte nur wenige Songs released und trotzdem eine richtig gute Show abgeliefert. Direkt nach dem Konzert haben Carlas Songs es in unsere Playlist geschafft und wir haben uns das Datum ihres Tourstopps in Köln direkt in den Kalender eingetragen. Und bereut haben wir das definitiv nicht.
„Ich will nur noch einen Banger – bis ich dann nach Hause gehe“
Passender wie mit diesem Zitat aus ihrem Song “Banger” hätte Carla ihren Auftritt gar nicht beschreiben können. Verantwortlich für den guten Abend sind aber besonders Carlas Indie Songs, die vor allem eines sind: Tanzbare Banger, bei denen man dem ganzen Club die Textsicherheit anmerkt. Und wenn ein Song zu Ende ist, freut sich die Crowd schon auf den nächsten Banger, bevor sie dann, nach etwa einer Stunde plus Zugabe, nach Hause gehen. Spätestens da hat Carla dann wirklich alle mit ihren Songs überzeugt.
Diese produziert die Sängerin hauptsächlich selbst. Sie erzählt darin von ihrem Alltag, ihren Sorgen und Problemen als junge Frau in der Großstadt. Vom ersten Verliebtsein, über das Gefühl, einfach das Leben zu genießen und alles so zu nehmen wie es kommt, bis hin zu Herzschmerz und Friendship Breakups geht es um so ziemlich alles, was junge Menschen in ihren Zwanzigern erleben. Damit erfindet Carla das Rad nicht neu, aber trotzdem sind ihre Lieder die perfekte Mischung aus Gefühlen, zu denen die Crowd relaten kann, und Tanzpassagen, bei denen niemand still steht.
„Tanz, Maus“
Mit dem Titel ihres Songs hat sich Carla direkt selbst ein Motto für ihre Konzerte geschaffen. Das Publikum spürt richtig, wie viel Spaß sie selbst beim Performen und Singen hat; sie tanzt, sie animiert die Crowd zu springen und vibed mit ihren Bandmitgliedern zu jedem einzelnen ihrer Songs. Es macht nicht nur Spaß, ihre Musik zu hören, sondern vor allem live dabei zu sein, wenn Carla und ihre Band sie auf die Bühne bringen. Bis lange nach dem Ende des Konzerts hat uns Carlas Energie den ganzen Abend über begleitet, als wir abends zur Bahn getanzt sind.
„Bisschen funky, bisschen sweet“
Carla ist ein echtes “Girl aus der Stadt”, wie sie im gleichnamigen Song selbst erzählt. Und passend zur Line aus dem Lied ist auch ihr Konzert “bisschen funky, bisschen sweet”. Genau diese positive Energie auf der Bühne ist es, die nicht nur am Mittwochabend im Helios in Erinnerung geblieben ist, sondern auch damals bei einem von Carlas ersten Auftritten in Köln.
Und ein Jahr später steht sie wieder vor uns auf der Bühne, singt ihre meistgehörten Songs und macht eine gute Stimmung. Nur, dass wir dieses Mal wegen ihr hier sind und ihre Lieder auswendig mitsingen können. Aber nicht nur das: dieses Mal hören wir auch ganz genau beim Supportact Paulinko zu. Und so hatten wir nach dem Konzert nicht nur einen tollen Abend mit Carla Ahad, sondern auch wieder ein paar neue Banger-Songs in unserer Playlist, und ein Konzert mehr in unserem Kalender stehen.
