„Herzens-Trash-Liebe-Absurdes-Projekt“ – So beschreibt Regisseur Lutz Heineking Jr. den neuen Film „Macht er eh nicht!“ von und mit Jan Phillip Zymny, der seit Freitag auf Amazon Prime zu sehen ist. bonnFM hat sich den Film angeschaut und mit den Machern gesprochen.
Briefe enthalten selten etwas Gutes, zumindest nicht in der heutigen Zeit. Wer schreibt denn auch heute noch Briefe? So kommen doch nur Rechnungen und die Post des Finanzamtes. Und deshalb macht er seinen auch gar nicht erst auf. So beginnt der Plot des neuen Filmes von und mit Jan Phillip Zymny, Jason Bartsch und Tino Bomelino, eigentlich Poetry Slammer, jetzt auch unter die Schauspieler und Drehbuchautoren gegangen.
Comedy – Trash – Prokrastination
Der Film wirkt auch ein bisschen wie eine Geschichte, die die drei auf der Bühne bringen würden: Abgedreht, logisch nicht nachvollziehbar und voller unerwarteter Wendungen. Es fällt außerdem leicht, sich mit der Story zu identifizieren. Wer, ob studierend, noch in der Schule oder schon arbeitend, hatte nicht schon einmal mit Prokrastination zu kämpfen? Und genau das ist der Grund, sagt Jan Phillip Zymny, weshalb dieses Thema ausgewählt wurde. Man sieht dem Film an, dass er keine hochkarätige Produktion mit ausgebildeten Schauspielern ist. Das Schauspiel wirkt übertrieben ironisch und manchmal auch irgendwie daneben oder völlig wirr. Das nimmt dem Film aber nichts, ganz im Gegenteil. Das Trashige passt wunderbar zum verqueren Inhalt.
Ein Traum von Film auf Amazon Prime
Für Jan Phillip Zymny war es ein Traum, mal einen Film zu drehen. Lange hat er mit Jason Bartsch und Tino Bomelino am Drehbuch gesessen. Anderthalb Jahre haben sie vom allerersten Treffen bis zur Premiere gebraucht. Jetzt ist das Endprodukt auf Amazon Prime als Exclusive zu sehen. Ein großer Schritt, zumal Amazon den Film entsprechend neben Shows wie „Lucifer“ und „Vikings“ auf seiner Prime Video Startseite bewirbt. Laut Regisseur Lutz Heineking Jr. hatte das Team auch keinerlei Probleme mit Amazon, was den doch recht verrückten Inhalt angeht. Der Anbieter habe sich nicht in den Film eingemischt. Vielleicht werden Anbieter wie Amazon, Netflix und Co, so sehr sie vom Kino verteufelt werden, die nächste große Möglichkeit für junge Künstler, ihre filmischen Projekte in die Öffentlichkeit zu tragen.
Wer Poetryslam, Comedy und Trash mag, ist mit dem 48 Minuten langen Film gut bedient. Viel zu lachen gibt es jedenfalls. Wer nur auf hochkarätige Produktionen mit spannender Story, viel Action und Spezialeffekten steht, sollte sich vorher lieber den Trailer genau anschauen. Sehenswert ist der Film auf jeden Fall.