Lockere Vibes, Warmes Licht und Tanzen, was das Zeug hält: Am vergangenen Donnerstag (10.10.) trat die Alternative Rock Band Wallows als Teil ihrer Model World Tour im Kölner Palladium auf.
Wallows – das sind Dylan Minnette (Gitarre, Gesang und Schlagzeug), Braeden Lemasters (GitarreGitarre und Gesang) und Cole Preston (Schlagzeug, Gitarre, Gitarre und Gesang). Als Band existieren die drei schon seit dem Teenageralter, durchliefen mehrere Bandnamen und hatten zeitweise noch ein Mitglied mehr bis sie schließlich unter dem Namen Wallows (2017) ihren ersten Song herausbrachten – und dem Bandnamen treu blieben.
Sunset Vibes im Palladium
Bei guter Musik mit seinen friends auf den Sonnenuntergang schauen, während man die Zeit seines Lebens hat – das ist nicht nur ein Ding in Coming of Age Filmen, sondern auch bei einem Wallows Konzert. So wurde zu Beginn des Konzertes im Hintergrund das Cover von ihrem neuestem Album „Model“ abgebildet: ein Blick aus dem Fenster auf einen orange-warmen Sonnenuntergang. Definitiv ein feel-good Vibe. Doch die angenehme Atmosphäre, die das ganze Konzert hindurch zu spüren war, lässt sich nicht lediglich auf ein simples Bühnenbild zurückführen. Sondern vor allem auf die Band selbst. Zwischen den Songs nahmen sich die Bandmitglieder abwechselnd die Zeit, mit dem Publikum zu interagieren. So kam die lockere Stimmung auf. Die Interaktionen wirkten dabei erfrischend authentisch und spontan: Es wurde auf Rufe des Publikums eingegangen, über den Kölner Dom geplaudert. Die Fans ließen es sich nicht nehmen, Drummer Cole nachträglich zum Geburstag ein Ständchen zu singen. Dabei nahm die zwischenmenschliche Komponente nicht zu viel Raum ein und ließ genügend Platz für das, wofür die Fans schließlich da waren: die Musik. Mit „Model“ als Touralbum performte die Band zunächst ein paar ihrer neuen Songs bevor sie später auch alte Hits und Fan-Favorites zum Besten gaben. Die Songs reichten von Kopfnick-Songs bis zu Hüpf-Hymnen, der Sound der Band blieb aber stets unverkennbar. Dabei schien das Konzert einem klaren Konzept zu folgen, welches bei den Fans sichtlich gut ankam, große Überraschungen blieben allerdings aus.
Im Wohnzimmer mit Wallows
Holzmöbel, Lederhocker und Stehlampen. Wir befinden uns in Wallows’ „The Lounge“ – ein simples, aber gemütliches Wohnzimmer Setup, das im letzten Drittel für ein paar Songs aufgebaut wurde. Ganz locker und im Sitzen spielten sie dabei ruhigere Songs wie „1980s Horror Film II“, der nicht nur wegen selbst-ironischen Lines wie „She was only seventeen / Oh, why are girls in songs always seventeen?“ zu den absoluten Fan-Favoriten zählt.
Während Hauseinrichtung als Bühnenbild spätestens seit The 1975’s Still…At their very Best Tour keine besonders neue Idee mehr ist, zeigt Wallows bei ihrer Performance, warum es nach wie vor eine bewährte Idee ist. Denn das Wohnzimmer Setup schaffte ein Gefühl von Nähe. Die war selbst in den hintersten Ecken des Palladiums spürbar. Beinahe erweckte es die Illusion, man würde die Band nicht an einem Donnerstagabend aus der 27. Reihe sehen, sondern eben von ganz nah dran.
„Thank you for Dancing!“
In typischer Konzert Fashion wurden sich einige Publikum-Favoriten wie „Remember When“ und „Are you bored yet?“ bis zum Ende des Konzerts aufgespart. Dort heizte das Publikum dann nochmal so richtig auf und es wurde fleißig mitgesungen und getanzt. Vor allem der Song „Remember When“ mit seinem eher simplen Refrain konnte auch Nicht-Fans zum Mitmachen animieren. So hieß es danach von Seiten der Band nicht umsonst „Thank you for Dancing!“. Und als Dylan, Braeden und Cole am Ende des Abends bei tosendem Applaus schließlich die Bühne verließen, ließ sich die Frage „Are you bored yet, Cologne?“ für die meisten wohl mit einem klaren „Nein“ beantworten.