Seit Freitag, den 9. November, läuft im GOP die neue Show „Impulse“. Wir haben uns mit Werner Buss, dem künstlerischen Direktor getroffen, der seit 26 Jahren für das Unternehmen arbeitet und seine Ideen umsetzen darf. Warum die Show für ihn einzigartig ist und wie wir sie empfunden haben, erfahrt ihr hier.
Wenn man das GOP im Regierungsviertel von Bonn betritt, dann betritt man eine Welt fernab von der grauen Stadtrealität. Das liegt nicht nur daran, dass das Interieur großzügig in Rottönen gehalten ist. Es liegt eine Atmosphäre in der Luft, die man, vor allem im studentischen Alltag, kaum zu spüren bekommt. Eine Mischung aus Glamour, Kunst und Extravaganz.
Wir treffen Werner Buss kurz vor der Premiere der neuen Show „Impulse“ im Bonner GOP. Eben hat er noch eine Ansprache an die Medienvertreter vor Ort gehalten und die Show angepriesen, schon sitzt er auf einer der Lederbänke im Theater und ist sichtbar gut gelaunt. Dazu hat er auch allen Grund, die Show ist nämlich bereits 12 Monate in anderen Spielstätten in Deutschland erfolgreich gelaufen.
Weltweite Aufmerksamkeit für „Impulse“
Werner Buss ist künstlerischer Direktor im GOP, das heißt, dass er die Möglichkeit hat, seine Ideen umzusetzen, gemeinsam mit Menschen, die er sich aussuchen kann. Er ist seit 26 Jahren für das Unternehmen GOP tätig und hat sich weltweit ein Netzwerk an Kontakten aufbauen können. Auch für die aktuelle Show wurden Artisten aus Ländern wie beispielsweise Kanada, England und Russland gecastet. Dabei hat er gemeinsam mit dem Regisseur Nikos Hippler ein Stück geschaffen, das „weltweit für Aufmerksamkeit gesorgt und Grenzen neu definiert hat“, wie er uns mit einem Lächeln erzählt.
Dabei setzt das Unternehmen vor allem auf eine kostspielige Vorproduktion, die alleinstehende Theater so gar nicht leisten können. Es geht um aufwändige Technik, monatelange Proben und ein Bühnenbild, das sich sehen lassen kann.
Eine Komposition aus Sound und Licht
Liest man sich die Programmbeschreibung von „Impulse“ durch, weiß man tatsächlich nicht, was einen erwartet. Auf Nachfrage erklärt Werner Buss, dass das Stück eine Komposition aus „modernen, schönen Tänzen“ ist. Er beschreibt „Impulse“ im Interview als kraftvoll und „mit ordentlich Wumms dahinter“.
Der „Wumms“ wird vor allem von der 5×7 Meter langen Drumwall erzeugt, die, mit 120 Trommelfellen ausgestattet, die erste ihrer Art ist. Doch damit nicht genug, auf der Bühne steht auch noch ein weiteres Drumset. Da kann es dann schon zu einer Lautstärke kommen, die nichts für schwache Nerven ist. Aus diesem Grund liegen auf den Tischen der vordersten Reihe Ohrenstöpsel aus.
Doch nicht nur die Sounds der Drumwall sind Teil der Show. Die einzelnen Trommelfelle wurden digital gemappt und begleiten die Show visuell. Ein durchaus kompliziertes Konzept.
„Jeder einzelne Künstler ist exzellent“
Aufwändiges Konzept, einzigartige Drumwalls und kostspielige Vorproduktion hin oder her, das alles wäre nichts ohne das von Werner Buss handverlesene Ensemble. Und dieses Ensemble ist es dann auch, das uns staunen lässt. Sobald es an die Solo- und Duo-Auftritte der Artisten geht, ist uns jedes einzelne der 120 Trommelfelle völlig egal. Im Interview schwärmt Buss zurecht: „Jeder einzelne Künstler im Ensemble ist, in dem was er oder sie tut, exzellent.“.
Sei es die Kombination aus Ballett und Poledance, die Seiltänzerin oder das Duo „Hand2Stand“, das gemeinsam am Vertikaltuch turnt, wir sind gebannt, fiebern mit und fragen uns vor allem, wie so etwas überhaupt möglich ist.
Als der Vorhang fällt und die Lichter angehen, begeben wir uns langsam in Richtung Ausgang, verlassen den roten Raum und sind zurück im grauen Alltag.