Wenn Nostalgie, Rock und eine der beliebtesten Anime-Serien aller Zeiten aufeinandertreffen, entsteht ein Konzertabend, den man nicht so schnell vergisst. Die japanische Band FLOW brachte mit ihrer NARUTO the ROCK-Tour am 18. Oktober 2025 den Jugend-Soundtrack einer ganzen Generation auf die Bühne des Carlswerk Victoria.
Gegründet 1998 von den Brüdern Kōshi und Takeshi Asakawa, gehört die fünfköpfige Band FLOW zu den international erfolgreichsten Rock-Exporten Japans. Bekannt ist die Gruppe vor allem durch ihre Songs für ikonische Anime-Serien wie Dragon Ball Z, Code Geass oder Naruto. Letztere Serie, die den Weg des titelgebenden jungen Ninjas begleitet, widmet FLOW nun eine ganze Tour.
Die NARUTO the ROCK-Tour ist eine Hommage an die Serie, deren Geschichten und insbesondere deren Musik viele Kindheiten geprägt haben. Für die Fans war es eine emotionale Reise in die Vergangenheit, als während des Konzerts Schlüsselszenen der Serie auf der Leinwand eingeblendet wurden. In Verbindung mit den vertrauten Melodien wurden so die epischen Kämpfe und liebgewonnenen Charaktere noch einmal lebendig.
Zwischen Punk, Ballade und Rock-Explosion
Trotz dessen, dass Bassist Kōtaro Gotō leider aufgrund einer Operation pausieren musste, lieferten die restlichen Bandmitglieder eine energiegeladene Performance ab. Die Setlist bestand ausschließlich aus Songs aus dem Naruto-Universum. Großartige Stimmung herrschte bei Go!!!, dem Punk-Rock-Banger, der 2004 als Opening für die Serie diente und die Band schlagartig weltberühmt machte.
Ihre Hymne Sign spielten sie gleich zweimal: Zuerst als stille Piano-Ballade, bei der die gefühlvollen Stimmen der Sänger Kōshi Asakawa und Keigo Hayashi im Vordergrund standen. Später in der gewohnten, aufbrausenden Rock-Version.

FLOW begeisterten mit eigenen Cover-Versionen des Naruto-Soundtracks
Neben ihren eigenen Klassikern performte FLOW auch andere mitreißende Naruto-Songs in ihrer ganz eigenen Interpretation. Dazu gehörten unter anderem der heftige Hip-Hop-Track Hero’s Come Back!! von nobodyknows+, der melodische Pop-Rock-Song Blue Bird von Ikimonogakari und der leidenschaftliche Alternative-Rock-Hit Haruka Kanata von Asian Kung-Fu Generation.
Ein besonderer Moment war die kleine, charmante Ansprache von Keigo, die er ganz auf Deutsch hielt. Er sprach über das Konzept der Tour und bezeichnete später die Figur Naruto als „Kameraden“, mit dem die Band nun seit über 20 Jahren verbunden sei. Auch die Fans im Publikum nannte er so, da alle durch die Liebe zu Musik und Anime zusammengekommen sind und so diese besondere Show überhaupt möglich gemacht wurde.
Tanz-Einlage mit Licht-Spektakel und Humor
Für die größten Lacher des Abends sorgte Gitarrist Takeshi Asakawa, der plötzlich in bester „Naruto-Run“-Manier über die Bühne rannte. Für Uneingeweihte: Der „Naruto Run“ ist die Lauftechnik der Ninjas aus der Serie, bei der sie die Arme nach hinten hängen lassen, um schneller zu rennen. Anschließend führte Takeshi mit leuchtenden Stäben in der Hand, bunten Lichtern am Körper und einem breiten Grinsen eine kleine Choreografie auf und brachte das begeisterte Publikum dazu, mitzutanzen. Insgesamt war der Abend, insbesondere für die Fans, die mit Naruto aufgewachsen sind, ein denkwürdiges Erlebnis. Doch auch ohne Nostalgiebonus bewies FLOW, dass sie eine starke Live-Band ist, die mit eingängigen Melodien, ausdrucksstarkem Gesang und kraftvollen Gitarrenklängen überzeugt. Die Vorfreude auf ein Wiedersehen ist jetzt schon groß – vielleicht präsentiert die Band dann auch ihr vielseitiges musikalisches Repertoire jenseits des Naruto-Soundtracks.






