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Bild: Giacomo Zucca/ Giacography

„Musik ist mehr als nur Klang. Musik ist Kunsthandwerk.“

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Anders als viele denken ist die Produktion von Techno-Musik nicht nur “ein bisschen Beats am Computer zusammenbasteln“, sondern ist mit viel Arbeit und Feingefühl verbunden. Ganz nach diesem Motto arbeitet auch Leonard Biwer, der sich unter dem Künstlernamen „Leonárd Bywa“ bereits einen Namen in der Szene gemacht hat: Als Artist bei dem Kölner Label „Kunsthandwerk“, das er 2013 gemeinsam mit Moritz Quast alias Dayton gegründet hat, produziert er Techno und Deep House Tracks. bonnFM hat für euch mit ihm über seinen Werdegang gesprochen.

Musik war schon immer ein wichtiger Bestandteil seines Lebens: Seit er sieben Jahre alt ist, spielt Leonard Trompete. Seine Leidenschaft hierfür entdeckte er während eines Sommerurlaubs in Bayern, bei dem er auf Anhieb Gefallen an der dortigen Blasmusik fand. Lange Zeit spielte er in einem Bläsercorps in Oberpleis, wobei er bereits erste Bühnenerfahrungen sammeln und dabei lernen konnte, was es heißt, vor Publikum zu performen. Mit der Zeit begann er sich auch für elektronische Musik zu begeistern, machte mit 16 Jahren bereits erste Remixe und legte daraufhin auch auf Partys auf. So ist er des öfteren im Bonner Club Tante Rike, oder etwa bei Festivals wie der Rockaue anzutreffen. Doch auch eigene Tracks ließen nicht lange auf sich warten, erst im letzten Jahr brachte er „Natous“ ( https://soundcloud.com/leonardbywa/leonard-bywa-natous-original-mix) heraus, dieses Jahr folgte daraufhin „Awe“ ( https://soundcloud.com/leonardbywa/leonard-bywa-awe-original).

Zwischen Blasmusik und Synthesizer

Während andere in Clubs gehen um abzuschalten und sich eine Auszeit vom Alltag zu nehmen, ist es für Leonard Arbeit. Es bedeutet nicht nur extreme Arbeitszeiten, sondern erfordert auch genaue Vorbereitung und die richtigen Ideen. Man könnte sich daher fragen, ob ein solcher Job auf Dauer nicht zu anstrengend ist und ob man nicht lieber einen „ruhigeren“ Job haben möchte, der einem beispielsweise geregeltere Arbeitszeiten ermöglicht. Doch für ihn ist es das, was er schon immer machen wollte und seine Arbeit hat sich bezahlt gemacht: Durch ein gemeinsames Projekt mit KlangTherapeuthen, wurde der Hamburger DJ Felix Jaehn auf ihn und seine Musik aufmerksam. So durfte er bei dessen Remix des Titels „Cheerleader“ Teil der Produktion sein und das Trompetensolo einspielen. Und sie wurde ein großer Erfolg: Sogar in den USA wurde mit „Cheerleader“ seit langer Zeit erstmals wieder eine deutsche Produktion ein Nummer-Eins-Hit in den Charts.

Von der kleinen Bühne nach ganz oben

Damit ist sein Traum wahr geworden: Er kann mit seiner Musik Geld verdienen und vom Auflegen leben. Inzwischen ist er bei einer Berliner Agentur unter Vertrag und legt europaweit in vielen großen Clubs und auf Festivals auf. So ist es ihm möglich geworden, Arbeit und Leidenschaft miteinander zu verbinden, was er natürlich so lange wie möglich ausnutzen möchte. Eine Alternative hätte es aber trotzdem gegeben: Erst kürzlich hat er seinen Master in Internationalem Marketing in Köln abgeschlossen und hätte ansonsten vermutlich auch in diesem Bereich gearbeitet. Dabei wäre er auf jeden Fall der Musik und deren Produktion treu geblieben, dann zwar von „einer anderen Seite“, aber ohne geht es eben doch nicht.  Zum Glück muss er diesen Weg jedoch vorerst nicht einschlagen und kann sich statt der wirtschaftlichen der kreativen Seite der Musik widmen. So sind derzeit einige Projekte in Arbeit, wir können also gespannt sein, was uns in Zukunft noch alles erwarten wird.

Alle die neugierig geworden sind, können hier mal reinhören: https://soundcloud.com/leonardbywa

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