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Moin und auf geht‘s – die Nordseeküste feiert

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„Das Deichbrand ist unser Zuhause“ – so sagt es Tristan, der Leadsänger der Band Raum 27. Und das galt am veregangenen Wochenende in Cuxhaven / Nordholz auch für mehr als 60 000 Besucher*innen. Von Donnerstag bis Samstag wurde getanzt, gefeiert und wie man so schön sagt „gemoshed“.

Gutes Wetter = gute Laune

Wer an letztes Jahr denkt, wird das diesjährige Deichbrand-Festival nicht wiedererkennen. Die matschigen Gummistiefel und die nassen Regenponchos aus 2023 tauschen die Festival-Liebhaber*innen dieses Jahr gegen kurze Bekleidung und Sonnencreme. Der Norden zeigt sich von seiner besten Seite. Anstelle von Regenschirmen sind alle mit Wasserpistolen bewaffnet. Vor einer Wasserschlacht kommt niemand davon, aber das scheint die meisten auch gar nicht zu stören. Die Freaks & Folks, Fans & Friends, wie sie vom Deichbrand auch genannt werden, sind eine große Einheit: Sonnenbrille, Anglerhut und Bauchtasche, an der eine faltbare Trinkflasche befestigt ist.

Die Kleinen werden die Großen sein

Auch wenn das richtige Programm erst am Donnerstag losgeht, können sich alle Frühanreisenden schon am Mittwoch selbst beweisen und auf der Karaoke-Bühne zeigen, was sie draufhaben. Gute Stimmung ist vorprogrammiert. Einer der Gäste stellt sich sogar mit Gitarre auf die Bühne, gibt „Wannsee“ von Die Toten Hosen zu seinem Besten und sagt „Ich möchte da drüben auf die Main Stage“ – alle applaudieren. Dass solche Träume wahr werden können, zeigen Raum 27. Sie eröffnen am Freitag eine der beiden Main Stages und vollenden damit ihre Deichbrand-Geschichte. Sie waren früher immer selbst beim Festival und auf dem Campingplatz dabei und wurden dann bei einer kleinen Musik-Session im Camp von der Deichbrand Crew entdeckt. Seit 2022 arbeiteten sie sich auf den Deichbrand-Bühnen immer weiter hoch und durften dieses Jahr auf der Bühne spielen, vor der sie früher immer selbst standen und träumten.

Von der EM bis durch den Monsun

Jeder Auftritt bleibt in Erinnerung. Soho Bani lässt am Freitag mit seiner Version von „Zeit, dass sich was dreht“ die Europameisterschaft-Gefühle wieder aufleben. Provinz zaubern im Licht des Sonnenuntergangs mit „Liebe zu dritt“ eine sommerliche Atmosphäre. Auch das Security-Personal lässt sich dabei von der Stimmung anstecken und kann sich ein Lachen und Klatschen nicht verkneifen. Bei Nina Chubas „Ich hass‘ dich“ können die Besucher*innen ihre Wut herauslassen und spätestens bei Tokio Hotel mit „Durch den Monsun“ ist auch jede letzte Person textsicher.

Pyrotechnik ist anscheinend kein Verbrechen

Als nervig empfinden könnte die ein oder andere Person allerdings die Gesänge. Wie auf jedem Festival dieses Jahr, reicht auf dem Deichbrand ein lautes „Pyrotechnik“ aus, um einen Massengesang anzuleiten. Die Deichbrand-Besucher*innen haben sich so sehr an den Gesang gewöhnt, dass es schon erstaunlich ist, dass er nicht angestimmt wird, als der Auftritt von Cro mit einem Feuerwerk abschließt. Die Künstler*innen nehmen es aber auch mit Humor. Das Künstler-Duo Blumengarten leitet zum Beispiel einen ruhigen gefühlvollen Song ein, ruft zu den ersten Klängen dann jedoch ein lautes „Pyrotechnik“ und alle steigen lachend mit ein.

„Nochmal“

Ihren Hit-Song „rosa rugosa“ spielt Blumengarten gleich mehrmals hintereinander, schreit jedes Mal „Nochmal“ und stimmt den Refrain erneut an. Und das gilt auch für viele der Freaks & Folks, Fans & Friends. Am Montag nach Festivalende sind schon 15 000 Tickets für das nächste Jahr verkauft. Sie möchten gemeinsam das 20-jährige Jubiläum des Deichbrands feiern und sich, so wie am vergangenen Wochenende, ganz zu Hause fühlen.

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