Musiker:in AYMZ lässt lästernde Larries mit dem Debütalbum „Pyrolyse“ zuhause. Ursprünglich aus Österreich stammend, tourt AYMZ gerade mit einer ästhetischen Bühnenshow und rockigen Gitarrenklängen durch Deutschland. Wir waren im angeheizten Arttheater in Köln für euch dabei.
Im Keller des Artheaters startet der Abend mit Mino Riot aus Saarbrücken, die ihre schönen und selbstgeschriebenen Texte etwas schüchtern ins Mikro rappt. Nach ein paar Tracks scheint sie sich wohler zu fühlen und die anfänglich verhaltene Menge jubelt, als sie den Abend als queer-feministisch sicheren Raum lobt.
Die Tanzfläche wird voller als der Main Act inklusive Live-Band die Bühne betritt. Song für Song werden sie in ein anderes Licht getaucht: je nach Stimmung: blau, grün, rot oder gelb. Im Hintergrund leuchten die LED Buchstaben „AYMZ“.
Neues Kapitel
Es ist das zweite Musikprojekt der Sänger:in, nachdem aufgrund von Corona die letzten Konzerte von „Amy Wald“ immer wieder verschoben werden mussten, stand das neue Branding lange in den Startlöchern. Amy Wald war mit Songs wie „Liebesleben“ oder „Mehr Als Nur ein Like“ nicht nur eine Identifikationsfigur für junge queere Menschen, sondern auch für das „Unfertig Sein“ mit der eigenen Identität.
Im Interview mit bonnFM bestätigte AYMZ, dass das neue Album an diesen Themen rund um Geschlecht und Sexualität anknüpft. Ähnlich spannend ist, dass AYMZ auch musikalisch ein neues Kapitel startet. Es wird rockiger und die Texte sind erwachsener, was sich besonders in der Single „X“ widerspiegelt.
Laute und leise Töne
„Ihr habt viel Platz zum Tanzen. Also nutzt es aus!“ ruft AYMZ zwischen zwei Songs in die Menge. Es stimmt, der Saal könnte voller sein, aber das hält AYMZ nicht davon ab eine überzeugende Show abzuliefern. Es fällt einem schwer bei schnelleren Liedern wie „Larries“ oder auch „who the fck is AYMZ“ nicht mitzuwippen.
Konträr zu dem Song „Ich Tanze Alleine“ tanzen spätestens da, alle gemeinsam und können fast jede Zeile mitsingen. Bei „Odysee“ und „Kein für Immer“ bleibt Zeit zum Kuscheln und am Ende durch ein akustisches Mash-Up aus den Songs „Denkmal“ der deutschen Band „Wir sind Helden“ und „Teenage Dirtbag“ von „Wheatus“ Zeit zum Weinen.
Queer sein ohne Schubladendenken
Kein Wunder, dass an dem Abend im Arttheater neue Freundschaften geschlossen wurden. Eine Person im Publikum hat sogar das Konzert als Aufhänger für ihr Outing bei den Eltern genutzt. Deswegen hat Mino Riot den Abend mit einem „queerfeministischen Safe-Space“ treffend beschrieben. Bei AYMZ wollte man einfach abschalten, man selbst sein und Spaß haben. Das liegt besonders an den Texten, die queere Liebe in den Fokus setzen, an AYMZ sympathischer Art als non-binären Artist, aber auch an der Fanbase, die, egal wieviel Platz man hatte, den Raum mit Akzeptanz und guter Stimmung füllte.
Bilder: Caroline Jüngermann
Reporterin
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