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Von links nach rechts: Caroline Jüngermann, Mila Brill, Laura Burzywoda, Alyssa Löffler Fotografin: Mia Wietkamp

Schaut Her, Schaut Hin!

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Hinschauen, ist das Motto des Mira-Filmfestivals. Es findet vom 20. bis zum 23. Oktober in der alten VHS in Beuel statt. Zwei der Organisatorinnen des Lateinamerikanischen Filmfestivals, Mila Brill und Laura Burzywoda, waren bei bonnFM im Interview.

Klappe die achte!

Habt ihr schon mal lateinamerikanische Filme gesehen? Oder vielleicht Independent Filme? „Ein unkommerzielles, kleines, selbstorganisiertes Festival“, so beschreibt Mila Brill das Lateinamerikanischen Independent Filmfestival. Das Mira-Filmfestival findet zum achten Mal in Bonn statt. Der Titel Mira bedeutet „schau her“, und ist auch Programm: Das Festival lädt ein zum Hinschauen, zuhören, nachdenken. Laura Burzywoda und Mila Brill sind beide schon von Anfang an bei dem Verein Gruppe Oxis dabei, der das Filmfestival organisiert. Sie konnten einiges darüber erzählen, wie das Filmfestival heute aussieht und wie die Vorbereitung funktioniert.

Spoiler-Alarm…

Das Mira-Filmfestival hat dieses Jahr eine bunte Auswahl an Filmen für euch zusammengestellt. Von Dokumentarfilmen über Spielfilme und Kurzfilme zu Animationsfilmen und experimentellen Filmen ist alles dabei. Die Filme wurden thematisch sortiert und zu einzelnen Blöcken zusammengestellt. Der persönliche Favorit von Mila Brill ist die Dokumentation „La sesenta“ aus Argentinien. In dem Film geht es um einen Streik von Busfahrern in Argentinien. Nach der Ausstrahlung des Films am Freitag wird es auch eine Diskussionsrunde geben, bei welcher die argentinischen Filmschaffenden zugeschaltet werden.

Ein gutes Gesamtbild schaffen können

Der Prozess des Auswählens ist nicht immer einfach. Allein in diesem Jahr hat das Team der Oxis Gruppe über 1200 Filme gesichtet. Auszusortieren fällt da schwer, wie Laura Burzywoda berichtet. Es ist aber wichtig, dass so viele Länder wie möglich vertreten sind. Auch die Themen sind wichtig: diverse, politisch und gesellschaftlich relevante Themen wurden ausgewählt. Ein Themen-Block enthält zum Beispiel Filme zum Fahrrad-Aktivismus, ein anderer beschäftigt sich mit Umweltgerechtigkeit. Auch auf die Filmschaffenden wird geachtet, jüngere oder weniger etablierte Filmemacher*innen werden bevorzugt, da es ein Independent Filmfestival ist, also ohne große Produktionen. Es werden von Donnerstag bis Sonntag rund 60 verschiedenen Beiträge aus 14 verschiedenen Ländern aus Lateinamerika gezeigt.

Mischung aus inhaltlichen Diskussionen und Ausklang

Zusätzlich zum Filmfestival wird dieses Jahr auch ein Workshop angeboten zum Perspektivwechsel im Film. Der findet vor den Vorstellungen am Samstag um 11:30 Uhr statt. Am Freitagabend wird es nach den Vorstellungen auch Live-Musik geben. Im Jahr 2020 konnte das Mira-Filmfestival nicht in Präsenz stattfinden, deswegen fand eine digitale Ausgabe statt. Es wurden Beiträge sowie Video-Botschaften und Interviews der Filmschaffenden gezeigt. Dieses Jahr findet es wieder in Präsenz statt, in der alten VHS in Beuel, aber es wird auch eine parallel stattfindende Online-Version stattfinden. Das heißt, die Filme können von überall gestreamt werden und in der Mediathek auf der Website mira-filmfestival.de können die Beiträge noch bis zum 13. November angesehen werden.

Wie alles anfing

Zum ersten Mal stattgefunden hat das Festival 2014 in der Uni Bonn, damals noch unter dem Titel „Realitäten und Repräsentationen. Filmische Dokumentationen aus Lateinamerika“. Jetzt findet es schon zum achten Mal in Bonn statt, dieses Mal in der alten VHS in Bonn Beuel. Seit 2015 heißt das Festival nun Mira, was so viel bedeutet wie „Schaut her“. Ziel ist es, zu unterhalten und zum Nachdenken anzuregen. Die Filme wurden aus bestimmten Gründen ausgewählt, die Themen liegen den Organisator*innen persönlich am Herzen. Die Filme werden in Originalsprache mit englischen Untertiteln gezeigt. Der Eintritt ist kostenfrei, das Filmfestival finanziert sich durch Förderungen und durch Spenden der Besucher*innen. Es ist keine Anmeldung nötig, aber wenn ein Platz reserviert werden soll, oder ihr am Workshop teilnehmen wollt, schreibt eine Mail an event@mira-filmfestival.de.