JA! ist das, was Rapperinnen Taby Pilgrim und Liser gerne mal ausnahmsweise von der Rap-Community hören würden. Ein bejahen und begrüßen von neuem Sound und Dingen abseits vom Mainstream. Und auch von Flinta im Rapgame. Denn momentan sind die
Beiden mit dem Zustand von Hip Hop nicht wirklich zufrieden.
Diese Einstellung hört und sieht man auch in dem Projekt “ja”. Ja ist nicht nur ein Album mit acht Tracks, sondern auch eine YouTube-Mockumentary im The Office – Style, die eine Entstehungsgeschichte des Albums erzählt. Dabei werden die beiden in jeder Folge von einem Kamerateam begleitet und spielen sich quasi selbst. Sie sind nicht nur konfrontiert mit der dysfunktionalen Musikindustrie und ihren eigenen Hürden, sondern auch mit ihrem Manager, gespielt vom Rapper Conny, der versucht, die beiden berühmt zu machen.
Das Projekt auf die Beine zu stellen war nicht einfach – nicht zuletzt deswegen ist es auch schon seit ca. zwei Jahren in der Produktion. Von coronabedingten Crew-Ausfällen über vergessenes Equipment, bis hin zu dem Fakt, dass die beiden quasi kein Budget hatten und
komplett auf sich alleine und die Hilfe von Freund:innen angewiesen waren: Die Produktion war insbesondere für Liser sehr anspruchsvoll, die als Regisseurin und Aufnahmeleiterin gearbeitet hat. Trotz zusammenhängender Storyline sind die Songs tatsächlich abseits des Video-Projekts
entstanden und haben alle eine eigene Geschichte. Der gemeinsame Nenner sind letztendlich die Lebensrealitäten der Beiden, die sich immer wieder so sehr geähnelt haben, dass darauf gemeinsame Songs wurden – ob es nun die Angst davor ist, nicht herauszustechen oder die gemeinsame Liebe für das Spiel Sims. Wie das Drehbuch zur Mockumentary entstanden ist, warum Liser berühmt werden möchte und Taby nicht und warum es den Beiden nicht mehr genügt, ein Standart-Album zu machen erfahrt ihr in unserem Interview.