Am Freitag, den 2. März, hat die Hamburger Rapperin Haiyti ein Konzert im Kölner Club Bahnhof Ehrenfeld gegeben. Hier erfahrt ihr, wie das Konzert war und was Haiyti zu ihrem neuen Album sagt.
„Montenegro Zero“
So heißt das neue Album der Hamburger Cloudrapperin Haiyti, aka Ronja Zschoche Es ist nicht ihre erste Veröffentlichung, dennoch wird es als Debütalbum präsentiert. Nun steht sie nämlich bei Universal unter Vertrag, während sie ihre vorigen Songs größtenteils selbst produzierte.
In Köln wird Haiyti von dem noch eher unbekannten Rap-Duo „Abgewixxxte Almans“ als Vorgruppe begleitet. So richtig warm wird man mit den beiden Rappern „Messerwilli“ und „Tommy Boss Brown“ nicht. Nur zwei „hipstrige“ Mädchen in Sonnenbrille lassen ihre ganz eigenen Adlibs zu den heftigen Beats und überdrehten Bässen erklingen.
Überall Adidas, Surpreme und Bauchtaschen
Ohnehin lässt sich das Publikum als äußerst hip beschreiben, man ist definitiv auf einem Szenenkonzert gelandet. Zwischen Adidas und Surpreme tauchen immer mal wieder Bauchtaschen auf. Wenigstens sind alle entspannt und niemand drängelt – jedenfalls bis Haiyiti die Bühne betritt. Zu „100.000 Fans“ scheint sich die Menge der Menschen plötzlich zu verdoppeln und ein Moshpit bildet sich. Jeder der Anwesenden ist sehr textsicher, selbst die „rah rah“s und „uähhh“s, für die Haiyti bekannt ist, werden mitgerappt.
Den Mainstream knacken, ohne den Stil zu verändern
Nicht nur die älteren Songs, wie beispielsweise „Italiano“, sondern auch die neuen Songs kommen sehr gut an. Haiyti spielt ein ausgewogenes Set.
Über ihr neues Album sagt sie vor allem, dass es für sie „ungewöhnlich ausproduziert“ ist. Ihre alten Lieder hat sie größtenteils schnell selber produziert, ohne dabei auf Feinheiten zu achten. Nun möchte sie versuchen, den „Mainstream zu knacken, ohne den Stil großartig zu verändern“.
Mit „Gold“ scheint ihr das bereits gelungen zu sein. Die Single erzähle von einer Liebesgeschichte, sagt Haiyti. „Ein ganz normaler Lovesong, wie ich ihn verpacken würde“.
Der Song „Bahama Mama“ ist ebenfalls eine Geschichte, wenn auch „halb Fiktion“. Darin erzählt die Rapperin halb von sich und halb von einer ausgedachten Person.
„Ich war noch nie so fit auf der Bühne“, sagt Haiyti während des Konzerts. Tatsächlich wirkt sie aufgeweckt und motiviert, schenkt eine Runde Martinis aus, zu „Zeitboy“ holt sie einen Fan dazu, der als Kitschkrieg mit ihr rappt – selbst wenn sie ein paar Probleme mit dem Auto-Tune hat, die Bässe ab und an überdrehen und ihre Stimme manchmal nicht zu hören ist, wird sie von ihrem Publikum gefeiert. Ob sie den Durchbruch geschafft, den „Mainstream geknackt“ hat, steht noch offen. Doch eines ist klar: sie verstellt sich nicht. Dafür wird sie von ihren Fans gefeiert. Eben ganz authentisch Haiyti.