HYDE spielte am Dienstag, dem 18. November 2025, sein einziges Deutschland-Konzert in der ausverkauften Essigfabrik in Köln. 15 lange Jahre mussten die Fans hierzulande auf einen Auftritt des japanischen Rock-Sängers warten. Sie wurden schließlich mit einer mitreißenden Schauer-Show voller Energie und ausgefallener Inszenierung belohnt.
Der japanische Musiker Takarai Hideto kann unter seinem Künstlernamen HYDE auf eine lange und vielseitige Karriere zurückblicken. Als Solo-Künstler sowie als Mitglied verschiedener Formationen wie L’Arc-en-Ciel, The Last Rockstars und VAMPS hat er bereits 22 Studioalben veröffentlicht. Auch außerhalb Japans ist HYDEs Musik gefragt. So schrieb L’Arc-en-Ciel 2012 Geschichte als erste japanische Band, die im legendären Madison Square Garden in New York als Headliner auftrat.
Mit seiner Tour zum aktuellen Album HYDE (INSIDE) machte der Sänger nun Halt in Köln. In der ausverkauften Essigfabrik zeigte sich deutlich, dass HYDE Fans unterschiedlichsten Alters anspricht. Darunter gehören viele, die seit Jahren sehnsüchtig auf ein Konzert warten.
Zwischen theatralischer Inszenierung und energischen Moshpits
Das Konzert begann atmosphärisch, als die Bandmitglieder mit glühenden Augen und Halloween-artigen Masken langsam aus rotem Nebel auf die Bühne traten. HYDE selbst stand theatralisch auf einem hohen Podest in der Bühnenmitte und trug eine schwarze Maske, welche die Hälfte seines Gesichts verdeckte. Mit einem donnernden Gitarrenriff startete er den Song Let It Out. Zeilen wie „Wake it up, get it started now“ hätten kaum besser geeignet sein können, um das Publikum sofort in Stimmung zu bringen.
Das ganze Konzert über ebbte die Energie keine Sekunde ab. Dies spiegelte sich beim Publikum in intensivem Headbanging und wilden Moshpits wider. HYDE besitzt nicht nur eine kraftvolle Stimme, sondern auch eine starke Bühnenpräsenz, die durch die aufwändige Produktion zusätzlich verstärkt wurde.
Während des Songs ON MY OWN blies Wind durch HYDEs Haare, während er oberkörperfrei eine Fahne schwang. Da kann man kaum glauben, dass der Sänger bereits 56 Jahre alt ist. Bei 6or9 waren zudem rote, aufblasbare Riesenfiguren zu sehen, welche die Bühne eindrucksvoll umrahmten.

HYDE sorgt mit LAST SONG für Gänsehaut
HYDE demonstrierte an diesem Abend seine ganze musikalische Bandbreite. Während der sozialkritische Song Social Virus mit seinen kehligen Growls starke Metal-Elemente aufweist, besitzt Mugen dagegen klare Rock-Einflüsse und ist eindeutig poppiger. Der Song ist Teil des Soundtracks zum erfolgreichen Anime Demon Slayer: Kimetsu no Yaiba und entstand in Zusammenarbeit mit My First Story.
Auch die zweite Kollaboration für Demon Slayer führte HYDE in Köln auf. Tokoshie ist ein mystischer, düsterer Track, der perfekt zu seiner hypnotisch-vibrierenden Stimme passt. Mit Begeisterung wurde auch HYDEs Cover-Version von Faint von Linkin Park aufgenommen. Der letzte Song vor der Zugabe war die Klavierballade LAST SONG, die für einen emotionalen und melancholischen Moment sorgte. HYDE inszenierte sich dabei blutüberströmt und sang zwischen rotem Konfetti.
J-Rock-Star stürzt sich mitten unter die Fans
Während der Gitarrist ein verzerrtes, rockiges Solo der deutschen Nationalhymne spielte und die Band das Publikum weiterhin durch ihr Spiel und Interaktionen ablenkte, schlich HYDE unbemerkt in den hinteren Teil des Saals. Danach spielte der Gitarrist ein verzerrtes, rockiges Solo der deutschen Nationalhymne. Während die Band das Publikum weiterhin mit ihrem Spiel und Interaktionen ablenkte, schlich sich Hyde unbemerkt in den hinteren Teil des Saals. Der Musiker überraschte die Fans, als er plötzlich mitten unter ihnen auftauchte. Auf seinem Weg durch die Menge hielt er kurz bei einer jungen Familie, die bereits ihre kleine Tochter an Rockmusik heranführt, und posierte für ein gemeinsames Foto.
Anschließend schlängelte sich der Sänger zur seitlichen Bar. Auf dem Tresen stimmte er den mitreißenden Song PANDORA an und tanzte danach kurz im Kreis mit den Fans. Von der Barrikade aus setzte HYDE mit dem L’Arc-en-Ciel-Hit HONEY nach, bevor es zurück auf die Hauptbühne ging.
Ein Konzertabend, der in Erinnerung bleibt
Nach dem Track Glamorous Sky, der für die Realverfilmung des Mangas Nana verwendet wurde, leitete die düstere VAMPS-Hymne SEX BLOOD ROCK N’ ROLL das große Finale der fast zweistündigen Show ein. Unter großem Jubel und nach einem Abschlussfoto mit der Deutschlandflagge verabschiedete sich der Japaner.
Ein baldiges Wiedersehen wird es vermutlich leider nicht geben. HYDE hatte bereits im Vorfeld angekündigt, sich 2026 vorübergehend von „intensiven” Live-Auftritten zurückzuziehen. Umso besonderer war deshalb dieser Abend in Köln für die Fans.

Bild: BonnFm
