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Heisskalt – Vom Wissen (und Wollen) über das neue Album

Lesezeit: 3 Minuten

 

Die Musik von Heisskalt lässt sich nur schwer in ein Genre einordnen – es ist irgendwas zwischen Rock, Alternative und Melodic Hardcore. Damit haben Heisskalt einen einzigartigen Klang, der die Band vom breiten Mainstream abhebt. Wir haben Sänger Mathias zum Interview getroffen und mit ihm über das Tourleben und das neue Album gesprochen und erfahren, warum Mathias seine Zauberschuhe immer im Gepäck hat.

bonnFM: Was macht ihr lieber: live spielen oder ins Studio gehen?
Mathias: Wir machen beides, und es sind beides sehr unterschiedliche Herausforderungen. Studio hat was mit Konzept zu tun und mit kreativem Arbeiten und Schreiben. Live ist dann eher Reproduktion und es geht eher darum, seine Energie zu halten und durchzuhalten (…) und deswegen sind das total unterschiedliche Herausforderungen (…) und es bedingt sich ja auch gegenseitig, wir schreiben die Platte für live und spielen live.
bonnFM: Gibt es einen besten Moment, den ihr auf einer Tour erlebt habt?
Mathias: Nein, gibt’s nicht.
bonnFM: Gab es schon mal auf Tour einen schlimmen Moment?
Mathias: Ja es sind schon viele Sachen passiert. (…) Ich erinnere mich auf jeden Fall, dass wir in Bremen auf der Bühne waren, auf der Tour im Herbst 2014 und alle übelste Magendarmgrippe hatten die Nacht davor und daran, dass ich auch irgendwann während des Konzerts von der Bühne rennen musste. Das war richtig uncool und ansonsten ist uns noch nie so etwas richtig Schlimmes passiert (…).
bonnFM: Ihr packt euren Koffer für die Tour. Was darf auf keinen Fall fehlen?
Mathias: Die Zauberschuhe von Mama und Socken.
bonnFM: Was hat es mit den Zauberschuhen auf sich?
Mathias: Die hat mir meine Mama zu Weihnachten geschenkt und jetzt ist da mein Zeug zum Bauen drin.
bonnFM: Jetzt Mal was Anderes: Ihr bringt demnächst ein neues Album raus. Worum geht es auf dem Album?
Mathias: Ich glaube das will ich nicht erklären (…) Irgendwer hat das mal so gesagt: Wenn 500 Leute in einem Raum sind und man spielt einen Song – und selbst, wenn er allen gefällt, jeder hört einen anderen Song und wenn ich jetzt erklären würde, worum es in diesem Album geht, dann würde ich auch den Leuten so ein bisschen verhindern, dass die da ihr eigenes Ding draus machen und das finde ich ja auch das Schöne an Songs, dass sie einem gehören, wenn man sie hört. Ja ich weiß nicht, ums Wissen wollen geht’s darin.

bonnFM: Was hat euch inspiriert, das Album zu schreiben?
Mathias: Leben und sich genau angucken wie Leben funktioniert: wie Beziehungen funktionieren und wie Menschen funktionieren im kleinen und im großen Maßstab. Das reicht mir meistens schon um inspiriert zu sein.
bonnFM: Gibt’s auch Bands die euch besonders inspirieren?
Mathias: Das ist immer so ganz schwer zu benennen. (…) Das sind dann so Sachen wie Underoath oder Thrice, die Übrigens einen super krassen neuen Track rausgehauen haben. (…) Das ist mega geil, weil Thrice ist so eine Band, die sich immer neu erfindet und immer geil bleibt und immer geil geblieben ist und super krasser neuer Song, unbedingt anhören. (…)
bonnFM: Würdet ihr mal gerne mit einem bestimmten Produzenten zusammenarbeiten?
Mathias: Also was Produzenten angeht, haben wir glaube ich den geilsten Produzenten den man sich vorstellen kann, den Simon Jäger, bei den letzten zwei Platten dabeigehabt. (…)
bonnFM: Wie habt ihr euch verändert seit dem letzten Album?
Mathias: Wir haben versucht, alles was wir machen noch konsequenter und noch konkreter zu machen musikalisch gesehen, wobei die Texte, ich weiß nicht ob die so konkret sind. Aber musikalisch auf jeden Fall. Die harten Parts sind härter und die weichen Parts erlauben sich Weichheit. Es ist auf jeden Fall konkreter und verlässt sich mehr auf die Energie die wir als Band so haben und versucht weniger diese Energie durch produzenterisches Können auszugleichen, was auch schönerweise gar nicht nötig war eigentlich.

bonnFM: Wir haben ja eben schon über andere Bands geredet. Gibt es auch Bands, wo du dich heute schämst, dass du die mal gut fandest?
Mathias: Nee. Also ich war riesen Linkin Park Fan, das wäre wahrscheinlich eine Band wo es einem peinlich wäre. Und als ich das erste Mal so Rockmusik gehört habe, war das weil mir jemand so eine Nickelback CD geschenkt hat. Wenn dann How You Remind Me kommt, muss ich immer noch daran denken, wie ich im Wartezimmer der Kieferorthopädie saß und diese CD auf meinem Discman angehört habe. Also dafür bin ich zumindest der Person dankbar, die mir diese CD geschenkt hat.

Das neue Album „Vom Wissen und Wollen“ von Heisskalt ist am am 10. Juni über Department Musik erschienen. Die Band geht außerdem im Herbst auf Tour: Unter anderem kommen die Jungs am 8.10.16 in die Weststadthalle Essen und am 12.10. ins Underground Köln.

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