Fun, Energetic, Friendly. So beschreibt die französische Newcomer-Band “Johnnie Carwash” ihre eigene Musik. Das Trio kommt aus Lyon und spielt seit 2018 miteinander. Von Indiepop bis Punkrock ist alles dabei. Ihre letzte Single “Anxiety” ist erst diesen Monat erschienen!
Johnnie Carwash im Kult 41
Zu unserem Glück ist die Band aktuell das erste Mal auf Deutschlandtour und ist diesen Monat im Kult 41 aufgetreten. Die Venue ist recht klein, aber gerade für noch eher unbekanntere Bands perfekt, um sich auszuprobieren. Um in den Abend einzuleiten, hat die Bonner Band Con.Fusion ein paar selbstgeschriebene Songs gespielt, die von Reggae bis Soul alles dabeihatten. Als es dann nach einer kurzen Pause mit Johnnie Carwash richtig losging, ist die Stimmung wie ausgewechselt. So wie die Mitglieder der Band im Interview noch ruhig, fast schon zurückhaltend waren, wirkt es auf der Bühne, als hätten sie ihr Leben lang nichts anderes gemacht. Sie interagieren weniger mit dem Publikum als ihre Vorband – was aber nicht zuletzt daran liegen könnte, dass es leider wenig Publikum gab. Die war dafür Musik dafür umso lauter und die Band umso energischer.
Johnnie Carwash im Interview
bonnFM: Hi, schön, dass ihr so knapp vor Konzertbeginn noch die Zeit gefunden habt für ein Interview! Als Erstes – woher kommt der Name “Johnnie Carwash”?
JC: Wir haben damals neben einer Autowaschstraße geübt, und Johnnie ist einfach ein cooler Name. Wir haben nicht so viel darüber nachgedacht, aber wir haben uns da sehr von Frankie Cosmos inspirieren lassen.
bonnFM: Und wie habt ihr euch kennengelernt? Was ist da die Geschichte dahinter?
JC: In Lyon bei einem Event, wo Musiker*innen frei miteinander spielen können. Wir hatten noch eine andere Band vor Johnnie Carwash. Außerdem sind wir immer auf die gleichen Konzerte gegangen und wir hören die gleiche Musik, deshalb war schon von Anfang an etwas Besonderes zwischen uns 3.
bonnFM: Was für Musik ist das denn, die ihr 3 gerne hört? Gibt es andere Bands oder Künstler*innen, die euch inspirieren?
JC: Hauptsächlich Frankie Cosmos, das ist unsere größte Inspiration. Wir hören aber auch viel Nirvana und zum Beispiel Shannon and the Clams und Bad Nerves. Und wir haben viele befreundete Bands in Frankreich, deren Musik wir gerne hören.
bonnFM: Wer von euch schreibt denn die Songs, und spielt ihr nur Originale oder auch Cover?
JC: Ja, wir spielen nur eigene Songs, die wir alle zusammenschreiben. Wir 3, wir sind eine Band, deshalb machen wir auch alles gemeinsam.
bonnFM: Ich liebe den Teamspirit. Wie sieht es denn bei euch aus, macht ihr lieber Musik auf Englisch oder Französisch?
JC: Im Moment sind unsere Songs nur auf Englisch. Da haben wir auch gar nicht lange überlegt, es kommt einfach natürlich, dass wir auf Englisch schreiben. Vielleicht liegt es auch daran, dass wir selbst lieber englische Musik hören.
bonnFM: Hört ihr denn auch manchmal eure eigene Musik, oder geht sie euch manchmal auf die Nerven?
JC: Wir müssen sie hören, während wir sie noch produzieren, aber abgesehen davon eigentlich nie. Aber andere Menschen kennen unsere Songs besser als wir, weil wir sie wirklich nicht mehr hören können. Wenn wir sie zufällig irgendwo hören, ist es fast schon ein bisschen cringe.
bonnFM: Hört sich auf jeden Fall nach einer gesunden Work-Life-Balance an. Ich habe schon ein bisschen bei euch reingehört und gemerkt, dass ihr viel mit verschiedenen Genres spielt, und euch da nicht nur auf Punk oder Indie oder sonst etwas beschränkt. Wie kam es dazu?
JC: Wir machen nicht nur Punk oder nur Rock, wir spielen einfach Musik. Musik, die wir selbst auch gerne mögen, und das sind eben meistens kürzere Songs, bei denen die Melodie im Vordergrund steht. Im Produktionsprozess wird bei uns mehr gefühlt und weniger gedacht.
bonnFM: Ich finde das sehr cool, weil ihr ja so auch viel mehr Möglichkeiten habt, euch auszuprobieren, und nicht begrenzt seid. Wärt ihr denn auch offen dafür, unkonventionelle Instrumente auszuprobieren?
JC: Auf der Bühne halten wir es eher traditionell mit Bass, Gitarre und Schlagzeug, das ist halt einfacher. Im Studio sind wir da schon ein bisschen experimenteller, aber trotzdem möchten wir gerne unsere raw energy beibehalten. Das nächste Album wird aber auch unter anderem ein Klavier und eine akustische Gitarre mit dabeihaben.
bonnFM: Wenn ihr jetzt schon über das neue Album sprecht, wann wird denn damit zu rechnen sein?
JC: Im März, aber erstmal wollen wir ein paar Singles und Musikvideos rausbringen.
bonnFM: Ich kanns kaum erwarten. Gibt es etwas, was ihr nach Konzerten gerne macht, egal ob Party oder zum Runterkommen? Habt ihr eine Routine oder ähnliches?
JC: Es gibt einen Unterschied zwischen dem, was wir gerne machen, und dem, was wir machen. Ich gehe am liebsten einfach duschen, aber das ist besonders auf Tour nicht möglich. Meistens müssen wir den Van für den nächsten Tag fertig machen und dann heißt es schlafen, schlafen, schlafen. Wenn wir in Frankreich sind und unsere Freund*innen dabei haben, feiern wir manchmal noch. Aber meistens sind wir müde, weil wir unsere ganze Energie auf der Bühne aufgebraucht haben.
bonnFM: Wie mögt ihr euer Publikum bei Konzerten am liebsten?
JC: Wir mögen es, wenn die Leute Spaß haben, mitsingen und tanzen, aber es ist uns wichtig, dass besonders bei Moshpits oder so niemand verletzt wird. Bei unseren Konzerten soll niemand weggehen müssen, weil er oder sie sich nicht sicher fühlt, sondern es soll Allen gutgehen.
bonnFM: Zuletzt noch: Könnt ihr eure Musik in 3 Worten beschreiben?
JC: Fun, energetic, friendly!
(Das Interview wurde in Englisch geführt und von bonnFM eigenständig übersetzt)
Johnnie Carwash ist eine junge, sympathische und vor allem energische Band. Zu finden ist sie unter anderem auf Spotify und Soundcloud. Ihre Musik ist abwechslungsreich und allen Musikhörer*innen zu empfehlen, die Lust auf einen neuen, entschlossenen Sound haben.