Noch 50 Tage, dann ist Weihnachten. Im Contra-Kreis-Theater Bonn wird die Geburt Christi aber jetzt schon thematisiert und die Weihnachtszeit damit auf eine etwas andere Art und Weise mit viel schwarzem Humor und Fantasie eingeleitet. bonnFM war bei der Premiere des Stücks „Der Messias“ und fasst die Eindrücke des Abends für euch zusammen.
„Eine etwas andere Weihnachtsgeschichte“ – Eine sehr passende Umschreibung für die Komödie „Der Messias“ von Patrick Barlow, die am Mittwochabend im ältesten Privattheater Bonns, dem Contra-Kreis-Theater, Premiere feierte. Durch schnelle Dialoge, überspitzte Charaktere und vorprogrammierte Pannen erzählten Ingolf Lück und Martin Bross in einer Zwei-Mann-Show die Geschichte rund um die Geburt Jesu von Nazareth. Musikalisch unterstützt wurden die beiden von Nicole Johannhanwahr, die durch knallige Kostüme und beeindruckende Gesangseinlagen zu den turbulenten Geschehnissen auf der Bühne beitrug.
„Last Christmas“ und jede Menge schräger Charaktere
Nicht nur thematisch wurde eine weihnachtliche Stimmung erzeugt, sondern auch durch das Spielen von Lieder wie „Last Christmas“ von Wham!, dem pinkfarbenen Plastiktannenbaum auf der Bühne und dem Spekulatiusangebot an der Garderobe. Unter der Regie von Lajos Wenzel machten sich die Schauspieler die intime Atmosphäre des Theaterraums zunutze, indem das Publikum an einigen passenden Stellen schauspielerisch miteinbezogen wurde. So sollte die aufgebrachte Volksmasse von Nazareth von den Besuchern durch abfälliges Murmeln und Zwischenrufe wie „Scheiß Kaiser“ dargestellt werden, was begeistert aufgenommen und umgesetzt wurde.
Ohne aufwendige Kostüme oder viele Requisiten, allein durch ihre Stimmen, pantomimische Einlagen und dem Einbezug eines Putzwagens gelang es Lück und Bross, die wichtigsten Protagonisten der Weihnachtsgeschichte zu verkörpern. So traten neben Maria als 14-jährige, frustrierte Hausfrau unter anderem ein etwas dümmlich wirkender Josef, zwei an „Brokeback Mountain“ erinnernde Hirten und Gott selbst auf.
Erfrischende Abwechslung und reichlich schwarzer Humor
Dabei konnte man sich gar nicht entscheiden, welcher Moment des Stücks am witzigsten war: Die Darstellung von Lück und Bross als römische Soldaten, die mit Eimern auf dem Kopf auf Wischmopps als Pferde daherritten, Bross‘ Verkörperung der schwangeren, keifenden Maria oder Lücks Auftritt als flatternder Erzengel Gabriel. Neben der Erzählung der Weihnachtsgeschichte spielte auch die Krise der beiden befreundeten Schauspielkollegen eine Rolle und führte zu chaotischen Verhältnissen. Die an Albernheit grenzende, chaotische Vorstellung der allbekannten Geschichte kommt jedenfalls als eine erfrischende Abwechslung zu allen klassischen Krippenspielen daher und richtet sich vor allem an Fans von deftigem, satirischem Humor. Wie gut die rund zweistündige Komödie beim Bonner Publikum ankam, zeigte sich in den zahlreichen Lachern und dem begeisterten Applaus. Mit „Der Messias“ lässt sich die Wartezeit bis Weihnachten auf jeden Fall versüßen!
„Der Messias“ ist noch bis zum 7. Januar 2018 jeden Tag bis auf montags im Contra-Kreis-Theater zu sehen. Für Schüler und Studenten kosten die Karten je nach Sitzkategorie zwischen acht bis 24 Euro. Die Karten kann man telefonisch unter der Tickethotline 0228/63 23 07, online auf der Internetseite des Theaters oder direkt an der Theaterkasse bestellen.