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Bild: Kristina Schlömer / bonnFM

Persische Klänge, Rennwagen und Skorpione – Vielfältiges Programm beim Museumsmeilenfest

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Das viertägige Fest der fünf großen Bonner Museen lockte am Wochenende zahlreiche Besucher mit freiem Eintritt in die Ausstellungen und bot zusätzlich ein buntes Programm für Groß und Klein. Die Bundeskunsthalle und das Kunstmuseum feierten zusätzlich 25-jähriges Jubiläum an der Museumsmeile und hatten dazu einige Überraschungen parat.

„Bist du hier fürs Radio unterwegs?“, fragt mich Kathrin, deutet auf das bonnFM-Mikro in meiner Hand und zieht ihre Freundin Lea dazu, „Dürfen wir dir ein Interview geben?“. Kinder wie Kathrin und Lea treffe ich viele bei meinem Rundgang über das Museumsmeilenfest. Aufgeweckt, fröhlich und vor allem – neugierig. Schließlich gibt es hier für sie auch viel zu entdecken. Die beiden kommen gerade von ihrer bestandenen „Führerscheinprüfung“ im Haus der Geschichte. Passend zur Sammelausstellung „Geliebt. Gebraucht. Gehasst. Die Deutschen und ihre Autos“ hat das Museum ein Spiel für Kinder vorbereitet, das sie durchs ganze Haus führt. Im theoretischen Teil müssen sie Fragen zu den Ausstellungsstücken beantworten und für den praktischen Teil einen Bobbycar-Parcours meistern.

Jetzt haben sich die beiden Freundinnen in die Schlange vor dem glänzenden Rennwagen gestellt, der auffällig in der Eingangshalle steht. Sie wollen sich einmal hineinsetzen und ein Erinnerungsfoto machen. Simone Mergen vom Haus der Geschichte erklärt mir, dass wir hier vor einem originalen Formel-1-Rennwagen stehen. „Die Besucher können sich auch mal im Reifenwechseln erproben. Wir konnten schon viele Wettkämpfe beobachten, wer damit schneller fertig ist.“ Kathrin und Lea wollen als nächstes mit ihren Eltern ins Museum König. Ich erinnere sie an die Spinnen- und Skorpion-Ausstellung und die lebendigen Krabbeltiere, Heuschrecken und Kröten, die im Garten des Museums auf sie warten, aber sie ziehen furchtlos von dannen. Ich bin beeindruckt, traue meinem Magen aber nicht ganz so viel zu und schlage lieber die andere Richtung ein.

Das antike Perserreich in Bonn

Die Bundeskunsthalle hat ihr Programm in diesem Jahr auf ihre Ausstellung „Iran. Frühe Kulturen zwischen Wasser und Wüste“ abgestimmt. Ich schaue auf dem Vorplatz dem Auftritt einer Bauchtänzerinnen-Gruppe zu und gehe dann hinüber in den Persischen Garten. Trotz der vielen Besucher herrscht hier eine entspannende Atmosphäre mit dem Wasserbecken in der Mitte und den kleinen Nischen am Rand des Gartens, in denen man sich in passend dekorierte Sitzecken setzen kann. Ich habe das Gefühl, dass sich hier manch einer vom Kindertrubel, der draußen herrscht, erholen will.
Genau in diesen Trubel stürze ich mich jetzt aber wieder und fahre mit dem Oldtimer Shuttlebus zum Deutschen Museum. Hier hat man sich dem Thema Wasser verschrieben (ebenfalls passend zur aktuellen Ausstellung „MeerErleben“). Auch hier sehe ich viele junge Entdecker, die eifrig bei der interaktiven Ausstellung zum Thema Ozeane und Meeresforschung mitmachen und mitforschen.

Der Kuchen kommt von Herzen

Als letztes geht’s ins Kunstmuseum. Und zwar gerade rechtzeitig, um den Chor-Flashmob zu Ehren des 25-jährigen Bestehens des Museums an der Museumsmeile zu sehen und zu hören. Anschließend hält Intendant Prof. Dr. Stephan Berg eine kurze Dankesrede, während der bereits viele Besucherblicke sehnsüchtig zu dem Tisch wandern, auf dem seine Kollegen ihre selbstgebackenen Kuchen aufstellen. Riccarda Hessling vom Kunstmuseum erzählt mir im Anschluss, dass fast jeder Mitarbeiter einen Kuchen beigesteuert hat. „Sie sind zwar nicht extra professionell gemacht, aber wir fanden das eine herzlichere und persönlichere Art, unseren Geburtstag mit den Besuchern zu feiern.“ Langsam wird es ganz schön voll hier im Foyer, nicht nur durch die vielen Gäste, sondern auch durch das riesige Origami-Papierschiff, das mitten im Raum steht. „Der Künstler Frank Bölter faltet hier den ganzen Nachmittag zusammen mit den Besuchern große Objekte“, meint Riccarda Hessling. Das Schiff könne sogar auf dem Rhein schwimmen. Warum das funktioniert, könnten mir sicher die Kinder im Deutschen Museum ganz genau erklären.

Vier kommende Sonderführungen im Kunstmuseum gratis

Zum Abschluss hat Riccarda noch einen studententauglichen Tipp: Wer den freien Eintritt am Wochenende verpasst hat, kann sich die Termine für vier Sonderführungen merken. Hier dreht der Intendant, begleitet von jeweils einer Bonner Persönlichkeit, eine Runde durch das Museum und blickt dabei auf die 25 Jahre an der Museumsmeile zurück. Die Termine sind am 12.07., 16.08., 23.08. und 06.09. jeweils um 19 Uhr.