Jeck Yeah, Bazille und natürlich Kölsche Jung: Eine Mischung dessen konnten die Besucher des Konzerts der Kölner Band Brings auf dem Bonner Kunstrasen erleben.
Superjeilezick in Bonn: Die fünf kölschen Jungs von Brings begeisterten mit ihrem Programm die Fans, von denen nicht wenige im passenden schottisch karierten Outfit in die Rheinaue gekommen waren. Die Band startet den warmen Sommerabend mit bekannten Klassikern wie „Halleluja“ und „Besoffe vör Glück“ und lädt damit zum Mitsingen und Tanzen ein. Genauso überzeugen aber auch die ruhigeren und teilweise unbekannteren Töne der Band. Als Reaktion auf die aktuelle politische und gesellschaftliche Lage stellten sie ihr neues Lied vor: „Wir werden frei sein, wenn wir uns lieben, Es wir vorbei sein, mit all den Kriegen. Wir sind Brüder, wir sind Schwestern, ganz egal wo wir sind. Glaub mir, die Liebe gewinnt.“ Zwar keine brillianten Lyrics, aber eine gute Botschaft und ein schönes Lied zum Mitschunkeln, Mitsingen oder zum Auspacken von Feuerzeugen.
Wenn mir zusamme singe, dann weet dat uch joot klinge …
Die Bandmitglieder wechseln ihre Gitarren und Bässe regelmäßig, auch der „kleinste Bass der Welt“ kam zum Einsatz. In vielen Liedern unterstützen ein Trompeter und ein Posaunist die fünf von Brings, in Intros und Übergängen covern sie mehrfach bekannte Lieder anderer Bands. Hintergrundprojektionen und Bandvideos unterstreichen die Songtexte oder verleihen ihnen eine ironische Note, so wurde „Mitten in der Eifel“ beispielsweise mit ländlichen Klischeebildern von Feldern, Bauernhäusern und idyllischer Einöde hinterlegt. Erfrischend auch immer die Anmoderationen von Bandgründer Peter Brings op Kölsch, denn „uns Sprooch, die mäht uns doch us“. Er bedankt sich zwischendurch herzlich bei seiner Mama, Gitarrist Harry Alfter raucht während des Gitarrensolos, Stephan Brings lässt den Schottenrock dank Windmaschine fliegen. Brings ist authentisch und spätestens bei den Klassikern wie „Polka“, „Kölsche Jung“ oder „Nur nicht aus Liebe weinen“ tanzen, schunkeln und singen die Konzertbesucherinnen und Besucher, egal ob fünf- oder achtzigjährig, gemeinsam. „Hemjon“ wollte danach keiner direkt, sondern der Biergarten und die Wiesen rund um den See waren voll von Menschen.
… sulange mer et lävve fiere
Die Band gibt fast drei Stunden vollen Körpereinsatz und bringt Musik für alle Altersgruppen auf die Bühne. Seit fast 27 Jahren tritt Brings nun auf. Die Zuschauer waren vom Programm begeistert und die fünf Musiker selbst sind dabei so enthusiastisch, als ob sie das erste Mal spielen würden. Das Konzert stellt sehr gut unter Beweis, dass Brings mehr ist, als betrunkenes Grölen an Karneval, Brings kann auch nachdenklich: Brings ist abwechslungsreich, Brings ist musikalisch gut, Brings macht Spaß, Brings feiert das Leben.