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„Playback“ im GOP Bonn – eine große Party

Lesezeit: 3 Minuten

Seit dem 05. Mai läuft im GOP die neue Show „Playback“. Zwei Monate gibt es hier Akrobatik, Magie-Acts und Lip-Sync-Performances zu bestaunen – untermalt von ikonischen Songs aus der ganzen Musikgeschichte. Wir waren für euch auf der Premiere.

In „Playback“ ist der Name Programm. Kaum eine Sekunde der neuen Show im GOP Bonn vergeht ohne die ständige Begleitung durch Hits aus allen Ecken der Musikwelt. Aber die Musik ist nicht nur Hintergrund: Die Darsteller:innen performen die Songs, als würden sie live damit auftreten.  Gleichzeitig führen sie alle möglichen Variété-Kunststücke auf, von Handstand-Akrobatik über Rollschuh-Kunststücke bis hin zu Quick-Change-Zaubertricks. Dadurch, dass die Artists die Musik komplett mit den Lippen synchronisieren, wird etwas ganz Neues aus dem Variété: Eine kurzweilige Lip-Sync-Performance.

Ein wilder Ritt

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Schon vor Beginn der Aufführung geht es los mit dem Lip-Syncing: Die Show wird von einer Stimme aus dem Off vorgestellt, während Produzentin Sandra Wawer vorne steht und den Text synchronisiert. Sie lädt das Publikum ein, den Abend zu genießen, aufzustehen, mitzuklatschen und mitzusingen. Als es dann losgeht, ist das Publikum zwar erst noch etwas zögerlich, aber spätestens als das Ensemble zu Songs wie Cotton Eye Joe oder Umbrella tanzt, wird geklatscht, gejohlt und gesungen. Nur aufzustehen traut sich niemand – dafür ist die  Restaurant-Atmosphäre im GOP vielleicht doch etwas zu förmlich. Insgesamt ist musikalisch für jede:n etwas dabei: Aktuelle Pop-Songs wechseln sich ab mit Klassikern aus den 70ern und 80ern, virale TikTok-Hits mit Musical-Nummern. Es ist ein wilder Ritt und spätestens, wenn die Artists erst eine Opern-Arie schmettern und dann zu Je ne parle pas français von Namika übergehen, sind alle Tabus gebrochen. Das macht viel Spaß und lädt tatsächlich dazu ein, sich von der Musik und den Performances mitreißen zu lassen.

Musik bleibt im Vordergrund

Bild: GOP Varieté Theater

Durch den Abend führt ein Host-Charakter, gespielt von Simon-James Reynolds. Es gibt zwar keinen Text, doch der Host taucht immer wieder zwischen den Varieté-Nummern auf und verbindet die Performances miteinander. Schließlich darf er auch mit seiner eigenen Nummer glänzen, einem akrobatischen Pole-Dance an einer frei schwebenden Stange. Doch nicht nur der Host überbrückt die Zeit zwischen den großen Nummern: Das Ensemble performt auch kurze Film-Szenen oder Song-Ausschnitte und nimmt die entsprechenden Inspirationsquellen dabei gerne ironisch aufs Korn. Highlight des Abends bleiben aber die Variété-Kunststücke der Darsteller:innen. Besonders beeindruckend ist zum Beispiel eine Performance, bei der sich zwei Rollschuh-Akrobat:innen gegenseitig auf einer kleinen Plattform umherwirbeln.

Auch die Musik bleibt den ganzen Abend über im Vordergrund. So gibt es etwa eine Quick-Change-Nummer, bei der zwei Artists innerhalb von Sekunden ihr Kostüm wechseln. Mit jedem neuen Kostüm beginnt ein neuer Song, der jeweils thematisch zum Kostüm passt. Einzig der Handstand-Act am Anfang der Show, der melodramatisch zu Apologize aufgeführt wird, kann nicht ganz so sehr überzeugen wie die anderen Acts.

Geprobt und geprobt und geprobt

Dass all das viel Übung erfordert hat, ist völlig klar – wie intensiv die Darsteller:innen auch das Lip-Syncing üben mussten, erzählt uns Produzentin Sandra Wawer im Interview nach der Show. „In jeder freien Minute, in der sie nicht mit ihren Acts beschäftigt waren, standen sie da mit Kopfhörern und haben ihre Texte gelernt. Die sind teilweise in Sprachen, welche die Artists gar nicht sprechen – aber das soll ja trotzdem realistisch aussehen.“ Nur in den gefährlichen Momenten synchronisieren die Artists nicht mit, um die eigene Sicherheit zu gewährleisten. „Jede Sekunde haben wir geprobt und geprobt und geprobt, um wirklich sicher zu sein, dass die Show auf dem höchsten möglichen Level ist“, fügt Simon James-Reynolds hinzu. Deswegen ist er jetzt auch stolz auf das ganze Team: „Es ist nicht einfach, mit so vielen Fremden zusammenzukommen und so viel Neues zu lernen. Wir sind jetzt wie eine kleine Familie.“ Auch Darstellerin Paula Alvala ist stolz auf die Show. „Es geht bei der Show wirklich darum, Leute zusammenzubringen. Es ist eine große Party.“

Wie eine Party fühlt sich „Playback“ tatsächlich an – kurzweilig, unterhaltsam und unvorhersehbar. Wer Lust hat auf spaßige Musik und beeindruckendes Varieté sollte sich die Show nicht entgehen lassen. Noch bis zum 09.07. gibt es die Lip-Sync-Show im GOP Bonn zu sehen. Studierende bekommen an der Abendkasse gegen Vorlage ihres Studierenden-Ausweises Tickets für 3€ – sofern noch Plätze verfügbar sind.