Alle Jahre wieder geht es am 17. März heiß her in den Pubs – denn auf der ganzen Welt strömen grüne Kobolde in irische Lokalitäten. Was die allerwenigsten wissen: Es gäbe kein Besäufnis, wenn es der Bierriese Budweiser nicht so gewollt hätte.
Dass die meisten beliebten kirchlichen Feiertage über die Jahrzehnte kommerzialisiert wurden, ist kein Geheimnis. Der irische Nationalfeiertag St. Patrick’s Day hat sich jedoch einem krassen Tuning unterzogen.
Denn unsere ersten Assoziationen, die uns zum Thema St. Patrick’s Day in den Kopf schießen, wie das Guinness Bier, grüne Kobolde oder Aufdrucke mit dem Spruch „Kiss me I’m Irish“, wären ohne den Amerikanischen Unternehmergeist so niemals möglich gewesen.
St. Patrick kam weder aus Irland, noch hieß er wirklich so
Am 17. März 1631 führte die Kirche den Ehrentag für St. Patrick ein. Er war der erste Missionar in Irland und gilt heute als der Schutzpatron des Landes.
St. Patrick stammte aus Großbritannien und wurde als junger Sklave nach Irland verschleppt. Es ist nicht ganz klar, ob er dann fliehen konnte oder freigelassen wurde. Jedenfalls kehrte er als Priester nach Irland zurück und hatte offensichtlich viel Glück dabei, die damaligen keltischen Anhänger vom christlichen Glauben zu überzeugen.
Übrigens hieß St. Patrick mit bürgerlichen Namen Maewyn Succat. Nicht allzu einprägsam. Also gab er sich selbst den Namen Patrick, was im lateinischen so viel wie Vaterfigur heißt.
Einige Forscher gehen heute aber davon aus, dass über die Jahrhunderte in den Bischof Patrick alias Maewyn Succat Biografien von mindestens zwei Menschen flossen.
Da der Ehrentag des Bischofs in die christliche Fastenzeit fiel, machte die Kirche kurzerhand eine Ausnahme und erklärte an diesem Tag eine „Fastenpause“.
Das Bier-Besäufnis wurde zum Pflichtprogramm
Bis ins späte 20. Jahrhundert waren jedoch alle Pubs des Landes per Gesetz gezwungen, ihre Lokalitäten am 17. März geschlossen zu halten. Also eine legitimierte „Fastenpause“ – aber keine Party in Pubs.
Heute ist der Feiertag weltweit für massives Trinkgelage bekannt.
So liegt der Bierkonsum in Irland an einem normalen Tag bei knapp 5,5 Millionen Pints – wohingegen an St. Patrick’s Day bis zu 13 Millionen Pints über die Theke gehen.
Alleine in den USA leben 34 Millionen Menschen mit irischen Migrationshintergrund. Irland hingegen hat gerade mal 4,8 Millionen Einwohner!
Der amerikanische Unternehmergeist ließ sich nicht lumpen und entdeckte den lukrativen irischen Markt für sich. So wäre der St. Patrick’s Day niemals eine süffige Bierparty geworden, wenn es Budweiser nicht gegeben hätte. Denn wie die New York Times berichtet, war es der amerikanische Bierkonzern Budweiser, der Dank einer knallharten Marketing Kampagne in den USA 1980, das Bier-Besäufnis zum Pflichtprogramm am 17. März machte.
Immerhin der Shamrock führt Überlieferungen zu folge wirklich auf St. Patrick zurück. Er soll das Kleeblatt verwendet haben um auf seiner Missionsarbeit den Menschen die Dreifaltigkeit näher zu bringen.
Wie erfolgreich die Budweiser-Kampagne bis heute ist, haben wir für euch im Quite Man in Bonn überprüft.