Besinnlich unter dem Weihnachtsbaum sitzen und gemeinsam mit der Familie Weihnachtslieder singen, das gehört für viele Menschen einfach zu Weihnachten. Dass es auch anders geht, haben jetzt 30.000 Menschen im Kölner Rhein-Energie-Stadion bewiesen. Passend zum vierten Advent fand das erste „Loss mer Weihnachtsleeder singe!“ statt.
Ein ungewohntes Bild am Kölner Stadion bot sich am späten Nachmittag des vierten Advents. Rund 30.000 begeisterte Sänger und Sängerinnen waren der Einladung zum ersten Kölner „Loss mer Weihnachtsleeder singe“ im Rhein-Energie-Stadion gefolgt, bepackt mit Plätzchen, Glühwein und Blockflöte. Dazu hatten die Veranstalter, die Kölner DuMont Livekon GmbH, im Vorfeld aufgerufen. Anders als bei Spielen des 1.FC Köln waren eigene Getränke also erlaubt.
Für die musikalische Gestaltung sorgte ein Orchester mit der Unterstützung von rund 1200 Chorsängern, angeführt von dem Kölner Jugendchor St. Stephan und den Lucky Kids, die aus verschiedenen TV-Produktionen bekannt sind. Prominente Unterstützung bekamen sie hierbei auch von verschiedenen Kölner Künstlern, wie Cat Ballou, Hennig Krautmann von den Höhnern und den Wise Guys. Alle Künstler traten unentgeltlich auf und unterstützten so die Aktion. Ein Highlight war auch der Auftritt von Bap-Frontmann Wolfgang Niedecken, der „Happy Xmas (War is over)“ von John Lennon gemeinsam mit den Zuschauern performte. Auch 44 Jahre nach Erscheinen des Titels habe es leider immer noch seine Gültigkeit, so Wolfgang Niedecken. Neben den musikalischen Beiträgen sorgte auch Frank Schätzing mit seiner Weihnachtsgeschichte für Lacher im Stadion.
Köln aber nicht Vorreiter dieser Aktion
Vorreiter für diese Aktion ist der alljährliche Weihnachtssingen von Union Berlin am 23. Dezember. Dort treffen sich bereits seit 2003 die Menschen jedes Jahr, um sich auf den 24. Dezember einzustimmen. Von anfangs 89 Teilnehmern ist die Zahl in Berlin inzwischen auf rund 10.000 Teilnehmer gestiegen. Als Schnapsidee gestartet entwickelte sich das Weihnachtssingen immer weiter.
Auch in Aachen trafen sich gestern wieder mehrere tausende Menschen auf dem Trivoli, um gemeinsam zu singen. Unterstützt wurden sie hierbei, anders als in Köln, von örtlichen Musikvereinen. Wie auch in Köln wurden Flüchtlinge eingeladen, gemeinsam mit den anderen zu singen. Während in Köln die Veranstalter auf Taschenlampen setzten, wurden in Berlin und Aachen traditionell Kerzen verteilt. Was jetzt schöner für die Stimmung ist, wollen wir an dieser Stelle nicht bewerten.
Durchweg positive Reaktion bei den Besuchern
Bei den Teilnehmern in Köln kam die Veranstaltung super an. Es gab zwar ein paar Beschwerden über die Einlasskontrollen und Wartezeiten an Getränkebuden, aber ansonsten war die Meinung durchweg positiv. In sozialen Netzwerken wie Facebook sprachen sich viele für eine Zugabe im nächsten Jahr aus. Auch Moderator Linus lud bereits während der Veranstaltung zu einer Wiederholung im nächsten Jahr ein. Wer bis nächstes Jahr nicht warten kann, der kann aber auch eine der vielen „Loss mer Singe“ Termine im Laufe der nächsten Jahre besuchen. Alle Infos dazu findet ihr hier.
Das nächste Highlight nach der Veranstaltung selbst wartete übrigens in vielen der Bahnen auf dem Weg nach Hause, wo viele das Konzert innerhalb von 20 Minuten noch einmal sangen.
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