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You Me At Six kommen mit Verstärkung nach Köln

Lesezeit: 3 Minuten

Bei ihrem ersten Konzert als Headliner in Deutschland seit 2019 haben You Me At Six gemeinsam mit The Hunna und Yours Truly am Samstag in Köln die Live Music Hall gerockt. bonnFM war für euch vor Ort.

Co-Headliner oder zwei Vorbands?

Offiziell lief das Konzert unter dem Titel You Me At Six & The Hunna, dennoch wurde durch den Ablauf der Show und auch die Stimmung im Publikum relativ schnell deutlich, wer der eigentliche Main Act des Abends war. Trotzdem waren auch viele Fans vor Ort, die hauptsächlich für The Hunna gekommen waren und auch die australische Vorband Yours Truly war für einige die Hauptmotivation beim Ticketkauf. Entsprechend gut war die Stimmung auch bereits bei den zwei ersten Bands. So ganz angekommen ist das Konzept von zwei Headlinern, aber dann doch nicht bei allen. Zumindest eine Zuschauerin wunderte sich gegen Ende des Auftritts von The Hunna, warum die “Vorband” denn nun schon so lange spiele. Diese Verwirrung wurde sicherlich auch dadurch angefeuert, dass Yours Truly ihren Auftritt schon eine knappe halbe Stunde vor dem angegebenen Beginn des Konzerts beendet hatten, weshalb The Hunna vermutlich für viele die erste Band des Abends war.

The Hunna überzeugen bei Club-Atmosphäre

Von dieser leichten Verwirrung mal abgesehen, die sich sicherlich, zumindest für The Hunna Fans, schnell gelegt haben dürfte, als ihre Idole die Bühne betraten, legte das britische Rock-Quartett einen starken Start in den Abend hin. Der ca. 60-minütige Auftritt bestand vor allem aus Songs vom aktuellen self-titled Album, die beim Publikum merklich gut ankamen, sodass bereits nach kurzer Zeit die ersten Moshpits eröffnet wurden. Doch auch die ruhigeren Songs funktionierten in der relativ intimen Atmosphäre der Live Music Hall gut und so kamen spätestens bei She’s Casual die Feuerzeuge und Handytaschenlampen raus. Mit Bonfire schlossen die vier ihren Auftritt dann mit einem weiteren Klassiker ab. Insgesamt war der Eindruck bei vielen The Hunna-Fans vor Ort gut, auch wenn einige sicherlich enttäuscht waren, dass ihre Band nur eine Stunde gespielt hat.

You Me At Six melden sich zurück

Seit 2019 haben You Me At Six nicht mehr als Headliner in Deutschland gespielt, im UK stand die Band aber schon seit fast zwei Jahren wieder regelmäßig auf der Bühne und so überrascht es auch nicht, dass die Gruppe sofort mit voller Energie dabei war. Von Formverlust durch die Coronapause keine Spur.

Im “Akt Zwei” der Show eröffnete Sänger Josh Franceschi dann offiziell das Moshpit, wobei sich die Crowd nicht zweimal bitten ließ. Bemerkenswert war, dass obwohl sowohl The Hunna als auch You Me At Six musikalisch eher im Alt Rock Bereich zu verordnen sind und ihre Musik auf dem Rock-Spektrum nicht zu den härtesten Sachen gehört, bei beiden Bands dennoch sehr viel Energie in den Moshpits rausgelassen wurde. Anscheinend hat sich da über Corona doch einiges angestaut.

Eine Setlist für alle Fans

Die Setlist bestand aus einem ausgewogenen Mix aus neuen und alten Songs, sodass auch Besucher*innen, die das neueste Album Truth Decay noch nicht verinnerlicht haben, auf ihre Kosten kamen.

Beim vorerst letzten Song Take on the World wurden wieder die Taschenlampen rausgeholt. Das textsichere Publikum machte den Song zu einer ergreifenden Konzerterfahrung, auch wenn die Helligkeit von hunderten Handytaschenlampen dazu führte, dass die erwünschte romantische Stimmung im nun hell ausgeleuchteten Saal nicht wirklich aufkam. Als die Band anschließend für eine vierteilige Zugabe zurück auf die Bühne kam, gaben Band und Publikum aber nochmal alles, sodass es nicht unglaubwürdig erschien, als Josh Franceschi die knapp 75-minütige Show als eine seiner “top five of all time” bezeichnete. Auch wenn sich natürlich der Verdacht aufdrängt, dass der Sänger mit diesem Lob relativ großzügig umgeht.

Drei Bands, drei Auftritte, ein Erfolg?!

Abschließend lässt sich sagen, dass die Struktur des Konzerts sehr gut funktioniert hat. Die drei Auftritte bauten aufeinander auf und es gelang, die Energie des Publikums von Set zu Set zu steigern, ohne dass sich alle schon zu früh ausgepowert hatten. Alle drei Bands überzeugten mit ihren Auftritten, wobei anhand der Länge der Performances und der Reaktion des Publikums und trotzdem klar wurde, dass You Me At Six der wahre Headliner waren.