25 Jahre ist eine lange Zeit, vor allem für eine Rockband. Wenn man dann auch nicht nur auf so eine lange Karriere zurückblicken, sondern sich auch eine der bedeutendsten deutschen Rockbands Deutschlands nennen kann, hat man einiges erreicht. bonnFM war für euch bei den Donots im Kölner E-Werk um herauszufinden, was ihr Erfolgsrezept ist.
Am Ende des Abends war eines klar: Man muss die Musik der Jungs nicht mögen, aber die Jungs selbst kann man nur mögen. Selten sieht man Bands, die nach so langer Zeit, so vielen Erfolgen und so vielen riesigen Auftritten noch so bodenständig und punkig sind wie die Donots.
Leo ist nun ein Fan von den Leoniden
Doch fangen wir ganz von vorne an: Die Donots hatten es von Anfang an schwer, ihre Vorband, die Leoniden, zu überbieten. Noch nie habe ich gesehen, wie man so auf der Bühne abgehen kann, ohne dass etwas kaputt geht. Die ganze Zeit beobachtete ich mit Entsetzen, wie der Gitarrist seine Gitarre hin- und herwirbelte als wäre sie aufblasbar und wie der Sänger so oft in die Luft trat, dass es nur wie eine Frage der Zeit wirkte, bis auf der Bühne nicht nur Konfetti, sondern auch Zähne rumflogen. Bei so einer unglaublichen Energie auf der Bühne war es schwer, sich auf die Musik zu konzentrieren. Die Band mischt unglaublich viele Genres und Einflüsse anderer Bands zusammen, um so ihren eigenen, freshen und tanzbaren Sound zu kreieren. Und wer seinen Kopf als Percussion benutzt, indem er das Mikro im Takt dagegenhaut und es trotzdem noch schafft, dass es gut klingt, der hat auf jeden Fall mehr Aufmerksamkeit verdient! Sie haben auf jeden Fall einen neuen Fan und ich eine neue Lieblingsband.
Do’s und Don’ts mit den Donots
Als jemand, der die Donots noch nie zuvor live gesehen hatte, wusste ich nicht, dass mich nicht nur ein geiles Konzert, sondern auch feinste Unterhaltung erwarten würde. Genauso viel wie mitgesungen wurde auch gelacht, wenn der Gitarrist und der Sänger, übrigens Geschwister, sich gegenseitig necken und Witze auf Kosten des Anderen machen. Ganz zu Anfang jedoch lernte das ausverkaufte E-Werk den hauseigenen Schlachtruf der Donots “HU-HA!” kennen. Danach wurde deklariert, wer heute nicht mit mindestens 5
Promille nach Hause geht, habe das Tagesziel nicht erreicht. Somit waren die Regeln klar gesetzt und es konnte losgehen. Mit einer Mischung aus Songs des neuen Albums und alten Klassikern stieg die Stimmung und der Pegel immer weiter – bis auf einmal der Ton weg war. Alle dachten, wir hätten so hart gefeiert, dass die Technik sich verabschiedet hätte. Es wurden fünf Minuten Pause angesagt und die Band verließ die Bühne. Kurz darauf gingen die Lichter wieder an und es stand zwar wieder eine Band auf der Bühne – aber nicht die Donots. Und dann fiel es allen wie Schuppen von den Augen, dass die Technik absichtlich versagt hatte, damit die Donots und Kraftklub, die zeitgleich direkt gegenüber im Palladium gespielt haben, kurz Bühnen tauschen. Eine geniale Idee der Jungs. Nachdem die technischen Probleme wieder “behoben” wurden, ging es mit nicht weniger Energie und Spektakel weiter. Die Jungs machten auf Einiges aufmerksam, sowohl auf ernste, als auch auf weniger ernste Sachen. Zum einen machten sie Stimmung gegen rechts und riefen auf, auf Demos zu gehen, zum anderen entdeckten sie ihren Tourmanager und Tourbusfahrer in den ersten Reihen der Crowd und fragten sich, wie sie am nächsten Tag zum nächsten Konzert kommen sollten. Doch wenn man schon so lange im Business ist, dass man getrost seine Tochter mit zum Konzert nehmen kann, dann wird man auch so eine Hürde leicht überwinden. Auf weitere 25 Jahre, liebe Donots!